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stehende Ende des Mittelbandes hindert aber das Eindringen des Rüssels. Sie werden von ihm beiseite geschoben. Dadurch wird der in der Oberlippe verborgene Teil des Mittelbandes aus ihr heraus gedreht und drückt den daran befestigten Staubbeutel auf den haarigen Rücken des Insektes (Biene, Hummel rc.). Hier bleibt der Blüten staub an den Haaren hängen und wird dann beim Besuche der nächsten Blüte auf deren hervorragende Narbe gestrichen. 4. Der ganze Bau dieser Blüten ist für die Bestäubung durch die In fekten eingerichtet, welche durch den Dust und die Farbe derselben herbei gelockt werden, beim Aufsuchen des Honigs den Blütenstaub abstreifcn und auf ihrem Rücken der nächsten Blüte zutragc». I). Bewohner und Aeinde. Von ihren Blättern nähren sich einige Schildkäfer (6ü88iäu), Erdflöhe (klültieu), die 'Raupen von Motten (?t6röplwru8), Spannern (L.mxbiäa,8^8) und Eulen <Mu8iu) sowie Blattwanzen (6ap8U8) und Blattläuse (^.xln8). L. Dienst. 1. Versuche, u) Man bereite, indem man zerschnittene Salbei blätter in einer Kochflasche mit siedendem Wasser übergießt, einen Salbeiaufguß, -wasser, -thee. Der Thee hat nach einigen Minuten Geruch und Geschmack der Salbeiblätter angenommen. b) Man destilliere starken Salbeiaufguß. Die gewonnene Flüssig keit hat Geruch und Geschmack des Salbeiaufgusses, ist aber vorerst trübe. Nach einem Tage wird sie sich geklärt haben. Betrachtet man jetzt ihre Oberfläche, so scheint sie wie mit einem sehr feinen Häutchen überzogen. Schöpft man dieses Häutchen mit feinem Papier ab, so bildet sich auf demselben ein Ölflecken, der ebenfalls stark nach Salbei riecht und nach einiger Zeit verschwindet. Die Trübung der Flüssigkeit wurde also durch ein Öl hervorgerufen; infolge seiner ge ringeren Schwere sammelte dieses sich beim ruhigen Stehen auf ihr; wir konnten es abschöpfen. Es verschwand nach einiger Zeit; es ist also flüchtiges (ätherisches) Öl. Es ist zugleich der Stoff, welcher der Pflanze den Geruch und Geschmack verleiht. kiir. Der starke, gewürzhaste Geruch vieler Pflanzen rührt von flüchtigen Ölen her, welche entweder im Safte oder in den Zwischenräumen der Zellen ab gelagert zu finden sind (Olgänge, Öldrüsen). Am häufigsten enthalten dergleichen Öle die Blüten (Rosen, Orangenblüten, Kamillen, Lavendel, türkischer Holunder, Mai glöckchen, Gewürznelken rc.), Samen und Früchte (Kümmel, Anis, Fenchel, Dill, Muskatnüsse, bittere Mandeln, Senf, Zitronen, Petersilie rc.), Blätter und Zweige (Krause-, Pfefferminze, Melisse, Majoran, Thymian, Wermut, Rosmarin, Raute, Zimmt rc.), Wurzelstöcke und Zwiebeln (Kalmus, Baldrian, Knob lauch rc.). Seidel, Ergebnisse und Präparationen rc. V. Hest. 1g