II. Lehrgang: S. n.! III. Ergebnisse und Präparation: Kcimat und Standort. Die gemeine oder Gartensalbci wächst in Südcnropa wild nnd wird bei uns häufig in Gärten gebaut. Man findet sie auch nicht selten auf Friedhöfen verwildert. L. Ernährung. Siehe Gundelrebe! 6. Wermchrung. 1. Sie blüht im Juni und Juli, nnd ihre Frucht reift in den darauf folgenden Monaten. Aus den zur Erde gefallenen Samen kommt im Früh jahre der Keim mit zwei Samenblättern; aus diesem entsteht der später am Grunde holzige Stengel, welcher an den aufrechten Zweigen lanzettförmige, graufilzige Blätter trägt. 1. Der Stamm ist am Grunde holzig (siehe Lavendel, Thymian, Usop rc.); er erreicht samt den Zweigen eine Höhe von 0,30—0,60 in; die Äste sind jedoch krautig. Sie sterben im Winter ab und werden im Frühjahre durch neue ersetzt (Halbsträucher!). Die Blätter sind lanzettlich, durch feine Haare graugrün gefärbt, ihre Fläche runzelig und ihr Rand schwach gekerbt. 2. Diese äußere Gestalt der Salbei hat ihren Grund in der Natur ihrer Heimat (Küste des Mittelmeeres). Dieselbe hat trockene, heiße Sommer; ferner steht die Salbei daselbst an sonnigen felsigen Stellen, die eine dünne Erdkrume haben, wo mit zunehmender Sommerwärme die Menge des Regens fortwährend abnimmt. Sie muß sich also dort gegen zu große Verdunstung schützen. Dies ge schieht zuerst durch die Runzelung der Blattfläche; durch dieselbe wird die der Sonne und dem Winde ausgesetzte Blattfläche verkleinert. Die aufrechte Stellung der. Zweige hindert die Sonnenstrahlen an Aus übung ihrer vollen Kraft, während die Einhüllung in ein Haarkleid gegen Sonne und Luft schützt. (Andere Pflanzen schützen sich noch durch schmale Blätter mit umgerolltem Rande: Lavendel, Rosmarin, die Heiligenpflanze sKecntoIina), Filzkraut, manche Beifuß-s^rtsinisia-s arten rc.) Es ist merkwürdig, daß dieselben Mittel, durch welche sich die Pflanzenwelt gegen zu starke Verdunstung schützt, von ihr auch gegen zu starke Benetzung angewendet werden (siehe wolliger Hahnen fuß, Heft IV, S. 82 ff.!). Die durch die Behaarung und Runzelung der Blätter hervorgerufene Derbheit und Rauhigkeit der Blätter hat der Pflanze samt ihren Nebenarten im Volksmunde auch den Namen „rauhe Salbei" verschafft, zum Unterschiede von der sogenannten