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142 6. Pflanzenkunde. 2. Weil diese Pflanze, am Boden hinkriechend, sich sehr auSbrcitet, so hindert sie da, wo sic häufig ist, den Graswuchs. x. verwandte. Die Gundelrebe als Vertreter der Lippenblütler. Viele Verwandte der Gnndelrebe ziehen wir als Gewürz- und Zier pflanzen in »»seren Gärten (Lavendel, Basilienkraut, Pfeffer-, Polei- und Krause minze, die Garten-Salbei, den Rosmarin, den Majoran, den Gartenthymian, das Pfeffer- oder Bohnenkraut, die Zitrouenmeliffe und den Mop), andere gebrauchen wir noch heute in der Heilkunde (Lavendel, Pfefferminze, Salbei, Thymian), und etliche sind Wasser-, Wald- und Wiescnpflanzcn sowie Garten- und Ackerunkräuter (viele Arten der Minze, Helmkraut, Wolfsfuß, etliche Arten Salbei, der Dost, Feldthyniian, Wirbeldost, Goldnessel, Hohlzahn, Ziest, Löwen schwanz, BrUnelle, Günsel, Taubnessel re.). Es sind meist Kräuter, selten Halbsträucher mit einem vierkantigen Stengel und gegenständigen einfachen Blättern. Die Blüten stehen in Wirteln in den Blattachseln. Dabei sind die einzelnen Blütenstände einander oft so genähert, das; der ganze Blütenstand ährenförmig erscheint. Die Blüten sind Lippenblüten mit zwei langen und zwei kurzen Staubgcfähcn. Ihre Frucht besteht aus vier Nützchcu, welche auf dem Grunde des Kelches stehen. Sie enthalten meist flüchtiges Öl und Bitterstoffe, aber niemals Gifte und werden darum als Gewürz- und Heilkräuter verwendet. IV. Anschlüffe r 1. Stelle Beobachtungsaufgaben zusammen! (ÜberStand- orte, Blütezeit, Fruchtreife, Befruchtung durch Insekten, Gallenbildungen, Verwandte rc.) 2. Die Gundelrebe als Glied einer Lebensgemeinschaft. Wald und Feld. 2. Die Garten-Salbei (8alvia, oMinä!i8 I,.). Gebräuchliche Salbei, Salwei, Salvei, Scharlei, Müsli, Holländer, Heilkraut. I. Lehrmittel: Blühende Exemplare der Pflanze. Frische oder frisch getrocknete Blätter von der Pflanze zum Destillieren. Kochflasche oder Retorte mit langem Glasrohr, an welche wieder eine Kochflasche angeschoben wird, ebenfalls zur Destillation. Volkspoesic: Sprichwörter. 1. Sälv (selb) es e go Kraut, 2. Wer Salbei baut, Dat wächst e Mallichs Gade net! Den Tod kaum schaut! Firmenlch. VL. Der Witz liegt in dem Wortspiele zwischen „Salbei" und „selbst", das im Hochdeutschen nicht mehr erkannt wird.