128 L. Tierkunde. gleich und die Färbung ganz ähnlich ist. Man erkennt ihn jedoch unschwer an den längeren, aber abgerundeten, die Schwanzspitze erreichenden Flügeln, während beim Hühnerhabichte die Flügelenden die Schwanzspitze nicht erreichen; außerdem sind seine Augen graubraun, rötlichbraun oder grau gefärbt). L. Ernährung. 1. Er nährt sich von Mäusen (ein erwachsener frißt täglich gegen zwei Dutzend, jährlich?), Ratten, Maulwürfen, Hamstern und Kriechtieren (be sonders Kreuzottern, die er zu besiegen weiß (siehe H. O. Lenz, Schlangenkunde!). Frösche frißt er, wenn er nichts anderes hat, Regenwürmer zur Abwechselung. Gesunde alte Vögel vermag er nicht zu erbeuten; es fehlt ihm das Geschick dazu. Rebhühner, Fasanen und Hasen erhascht er hie und da, wenn sie angeschossen oder sonst krank sind. Häufig jagt er anderen Falken ihre Beute ab. Prof. Blasius fand in einem Bussarde 30 Mäuse. Der Konservator Martin am zoologischen Museum zu Berlin hat in mäusereicher Zeit etwa 100 Bussarde geöffnet und in allen nur Mäuse gefunden. Ein sogenanntes Mäusejahr zieht die Bussarde in Menge in die davon betroffene Gegend). 2. Siehe Hühnerhabicht L. 2! Er stößt auf seine Beute von seinem Sitze oder aus der Luft oder verfolgt sie halb fliegend, halb hüpfend oder auch hüpfend mit ausgebreiteten Schwingen am Erdboden hin. 6. Bewegung. 1. Er fliegt langsam mit gemessenen Schlägen seiner grotzcn Schwingen oder schwebt in der Höhe in schönen Bogenlinien dahin; am Boden hüpft er mit Unterstützung durch seine Flügel. 2. Siehe Hühnerhabicht! I). Vermehrung. Siehe Hühnerhabicht! Die Jungen sitzen, nachdem sie schon aus dem Neste geflogen sind, noch tagelang auf dem Nistbaume oder benachbarten Bäumen des Waldes und lassen vorzüglich des Morgens stundenlang ihre dem Miauen einer Katze ähnliche Stimme ertönen. A. Eigenschaften, Stimme rc. l. Er fchrrit im Fluge gedehnt (katzenartig) „Hiäh", sitzend auch ab gebrochen: „Gä, gä, gä". Der Bussard ist keineswegs so feurig, kühn, gewandt und ver wegen wie die übrigen Falken, sondern träger, ja friedlich, und seine Bewegungen sind etwas plump. Die Vögel kennen den Bussard recht gut als für gewöhnlich harmlos und ungefährlich (außer bei großem Nahrungsmangel). Sie gehen deshalb bei seinem Herannahen ruhig ihrer Nahrung nach und lassen sich auch im Singen nicht stören.