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Menschenkunde 1. Das Blut. I. Lehrmittel: Beobachtet am Blute eines geschlachteten Tieres das Ge rinnen desselben an der Luft! Beobachtung des Blutlaufes in den Adern eines lebenden Tieres: Man wickle einen braunen Grasfrosch behutsam so in ein mit recht kalteni Wasser befeuchtetes Tuch (je kälter das Wasser ist, desto ruhiger hält er!), daß ein Beinchen außen bleibt. Den Fuß desselben bringt man mit gespreizten Zehen vorsichtig unter das Mikroskop; so sicht man schon bei mäßiger Vergrößerung in den Adern der Schwimmhaut die einzelnen Blutkngclchen rollen. Je behutsamer man zu Werke geht, je fleißiger man sich dabei die Hand, welche den Frosch im feuchten Tuche hält, mit kaltem Wasser kühlt und je bequemer man das Füß chen des Frosches legt, desto ruhiger hält derselbe. Es ist mir öfter vorgekommen, daß eine halbe Klasse ihre Beobachtungen gemacht hatte, ehe der Frosch einmal zuckte. Sowie die Hand und das Tuch warm wird, wird natürlich auch der Frosch lebendiger. Mit Ungeduld und Gewalt läßt sich jedoch dabei nichts ausrichten. Diesen Bersuch kann man auch an jungen Kaulquappen anstellen, wie sie im zeitigen Frühjahre in jedem Teiche zu haben sind. Man bedeckt ein solches Tierchen, um seine Bewegungen zu verhindern, auf einer nassen Glasplatte mit einem nassen Leinwandläppchen, welches nur die Schwanzspitze hervorragen läßt u. s. w. — Volkspoesie: Sprichwörter. 1. Erst gesundes Blut, dann großes Gut und schöner Hut. 2. Eigen Blut geht vor. 3. Das Blut kreucht, wo es nicht gehen kann. 4. Das Blut läuft zusammen, wo der Schlag geschehen ist. 5. Blut fordert Blut. 6. Du junges Blut, spar' dein Gut, Weil dirs im Alter nötig thut! 7. Gut Blut lügt nicht. 8. Heißes Blut thut nicht gut. 9. Je rascher das Blut, je kühner der Mut. 10. Junges Blut kocht bald über. 11. Unschuldig Blut schreit zum Himmel. 12. Blut und Wasser schwitzen. 13. Ein junges Blut. 14. Einen bis aufs Blut ärgern. 15. So lange das Blut in meinen Adern rinnt! 16. Er ist blutarm rc. II. Lehrgang: S u.! HI. Ergebnisse und Präparattonr 1. Erfahrung der Kinder: Wenn man sich an irgend einem Teile des Körpers verletzt, so fließt Blut. Dasselbe muß also die sämtlichen Teile des Körpers durchströmen (Ausnahmen: Haare, Nägel, Horu- Tcidel, Ergebnisse und Priiparationen >c. V. Heft. 1