Volltext Seite (XML)
üv. Da das Pferd unter der Pflege des Menschen steht, so ist, wie wir das auch an anderen Haustieren beobachten können, seine Färbung sehr mannigfaltig geworden. Es erhält nach derselben verschiedene Namen: 1. Rappen, werden grau geboren, sind aber später schwarz. 2. Graue, grau, an Kopf und Füßen fast schwarz. 3. Braune, braun, doch Mähne, Schweif und in der Regel auch die Füße schwarz. 4. Füchse, braunrötlich, ebenso Mähne und Schweif; Goldfüchse sind ganz goldfarben; Schweißfüchse gehen mehr ins Gelbliche, Mähne und Schweif sind flachsfarbig. 5. Falben, graulichgelb. 6. Erbsgelbe, erbsgelb, Schweif, Mähne und oft auch die Füße schwarz. 7. Isabellen, isabellgelb, Schweif und Mähne flachsfarben, Glasaugen. 8. Weißschimmel (Atlas- oder Glanzschimmel), weiß mit rötlich durch schimmernder Haut, das Auge aber schwarz wie bei anderen Pferden. In Europa selten in Marställcn mancher Monarchen (Dänemark, früher auch in Hannover), sonst sehr selten, bei den Tnngusen einheimisch. d. Schwarzschimmel, Haut und das Haar in der ersten Jugend schwarz, untermischt mit sehr einzelnen weißen Haaren; vom 2. und 3. Jahre an treten mehr und mehr weiße Haare auf; geschieht dies gleichmäßig, so entstehen Grauschimmel, bleiben aber dabei zwischen den weißen Stellen apfelgroße schwärzliche Ringe, so nennt man diese Pferde Apfelschimmel (Braune werden in denselben Lebensjahren oft auch „apflig"). In noch späteren Jahren verschwinden die schwarzen Haare gänzlich, und man nennt die Pferde dann auch, jedoch fälschlich, Weißschimm cl. Also was wir Weißschimmel nennen, sind alte Schwarzschimmel. Fliegenschimmel sind weiß und mit schwarzen oder braunen Flecken von etwa Fliegen größe übersäet. Die Namen Braun- und Rotschimmel erklären sich nach dem Vorhergesagten von selbst, doch ist bei letzterem der Kopf oft rein braun, Mähne, Schweif und Füße schwarz oder schwarzbraun. 10. Tiger,'auf weißlichem Grunde zeigen sich überall gelbe oder braune oder schwarze Flecken, welche etwas über Haselnuß groß sind. 11. Schecken, haben auf braunem oder sonst dunklem Grunde sehr große, meist unregelmäßige, weiße Flecken, zuweilen auch eins oder zwei Glasaugen. Dnnkel gefärbte Pferde zeigen nicht selten an gewissen Körperteilen weiß gefärbte Stellen, die man Abzeichen nennt. So nennt man einen weißen Flecken aus der Stirn Stern, ist er nach unten etwas spitz verlängert, Blässensteru. Blässe heißt ein weißer Flecken, der sich von der Stirn bis zur Nasenspitze hin zieht. Einen schmalen, weißen, nur auf der Nasenspitze stehenden Streifen nennt man Schnippe. Sind die Füße dunkelfarbiger Pferde sämtlich über den Hufen weiß gefärbt, so sieht man das nur dann nicht ungern, wenn das Weiß an allen Füßen gleichmäßig ist und nicht über etwa 25 Zentimeter hoch heraufreicht. Im allgemeinen verkaufen sich Pferde mit Abzeichen nicht so gut, wie andere ohne solche; denn derartige Kennzeichen erben in der Zucht fort, aber.nicht immer ganz regelmäßig. 1. Das Pferd lebt nirgends mehr wild, sondern wird schon seit de» ältesten Zeiten fast ans der ganzen Erde als Haustier gehalten. Es stammt wahrscheinlich ans den Steppen Mittelasiens. Pferde, welche ganz oder halb verwildert sind, giebt es in den großen Grascbenen Amerikas, Süd- rnßlands und Mittelasiens. Nach ihrer Abstammung und Heimat unter scheidet man eine große Menge Arten, deren jede ihre Vorzüge hat. Die wilden und verwilderten Pferde leben in Herden, die von älteren Männchen angeführt, bewacht nnd verteidigt werden. Bei uns wird das Pferd in Ställen gehalten, die aber hell, kühl nnd reinlich sein müsse», wenn es ge-