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8 L. Menschenkunde. b) Verbreitung: Südasien (Malakka, Sundainseln, Molukken, Philippi nen, Formosa), Australien (Südseeinseln), Afrika (Madagaskar). o) Anzahl: Gegen 100 Millionen. Ihnen und den Negern sind die Australneger (Festland) und Me lanesier oder Papuas (Neuguinea, Neukaledonien, Neuseeland, Neu hebriden, Neuirland re.) verwandt. 6. Die Indianer, Roten oder Amerikaner. a) Merkmale: Zimt- bis olivenbraune oder kupferfarbige Hautfarbe; langes, schwarzes, straffes Haar, schwacher Bart; Gesichtswinkel 75—80°; zusammengedrückter, fast viereckiger Schädel, breite zurückliegende Stirn, tiefliegende Augen, breites Gesicht mit vorstehenden Backenknochen und schiefen Zähnen; große, meist gebogene Nase; phlegmatisches Tem perament. p) Verbreitung: Amerika (Urbewohner: Kenaivölker, Athabasken, Thlin- kiten oder Oregonvölker, Algonkinen, Irokesen und Huronen bis in das nördliche Gebiet der Bereinigten Staaten, Delawaren, Dakotas (oder Sioux), Panis (Pawnie) und andere im Gebiete der Vereinigten Staaten, die aztekisch-toltekischen Völker von den Vereinigten Staaten bis mit Zentralamerika, die Kariben von der Nordküste Südamerikas bis zum Amazonenstrome, die Guarani in einer großen Anzahl von Völkern in Brasilien, Inkas in Peru, Araukanier in Südchile, die Patagonier in Argentinien und die Pescheräs auf Feuerland). o) Anzahl: Um 10 Millionen. Durch friedliche Einwanderung sowohl wie durch gewaltsames Eindringen in fremde Gebiete kamen und kommen noch verschiedene Rassen mit einander in Berührung, und durch Verheiratung entstanden zahlreiche Mischrassen. Die Misch linge aus verschiedenen Völkern einer und derselben Rasse sind in Europa sehr verbreitet. Eine wahre Musterkarte von Mischlingen aus allen Völkern und Rassen bietet Ungarn; im russischen Reiche vermischen sich Kaukasier und Mongolen, in Südasien Malaien, Mongolen und Kaukasier. In Südafrika sind die Griqua nörd lich vom Orangefluß zum größten Teil Nachkommen von Holländern und Hotten totten (sie selbst nennen sich voll Stolz Bastards); am stärksten aber treten die Mischrassen in Amerika auf, wo Kaukasier, Amerikaner, Neger und jetzt auch noch Chinesen mit einander in Berührung kommen. Dort giebt es Mischlinge von Weißen und Negern: Mulatten, Weißen und Mulatten: Terzeronen (Morissio), Weiße und Terzeronen: Quarteronen (Albino) re., Negern und Mulatten: Kabro oder Griffo, Weißen und Amerikanern: Zambos (besonders in Brasilien). Doch ist es bemerkenswert, daß die Mulattenfamilien bald aussterben. In den ehemals spanischen Kolonien Amerikas geborene Kinder eingewanderter Europäer werden Kreolen genannt. Die drei einzelnen Schichten der Haut zeigen keineswegs an allen Stellen des Körpers die gleiche Entwickelung ihrer Stärke. Es gilt im allgemeinen als Regel, daß man dünnere Lederhaut auf der ganzen Vorderseite des Rumpfes und Kopfes und auf den Gliedern, an deren innerer und Beugeseite findet (stehe auch die Haut der Tiere!). Nur an Hand und Fuß hat die Beugeseite (Hand fläche und Fußsohle) dickere Lederhaut als die Streckseite (Hand- und Fußrücken). Eine dünne Lederhaut hat auch in der Regel eine dünnere und damit weichere Oberhaut (Augenlider, Wangen) und umgekehrt (Kopfhaut, Nacken rc.). In bezug auf das Unterhautzellgewebe gilt, daß an Stellen, an welchen eine dickere Lederhaut sich findet (Rücken, behaarter Schädel, Handfläche, Fußsohle) weniger und fettärmeres