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Hautschicht; das in ihr angesammelte Fett enthält jedoch ihrer wenig, weshalb Operationen bei wohlbeleibten Leuten an gewissen Körperstellen zwar wenig schmerzhaft sind, aber wegen der geringen Lebenskraft des Fettes schwer vernarben und darum gefährlich wer den können. Die dichteste und dickste Schicht, die eigentliche Grundlage der Haut, ist die nach oben folgende Lederhaut (Outis). Sie wird von feinen verfilzten Fasern von großer Zähigkeit und Elastizität, dem sogenannten Bindegewebe, gebildet. Zwischen ihr und dem Unter hautzellgewebe läßt sich keine scharfe Grenze finden, sondern die Ver dichtung des Gewebes nimmt von den tiefsten Schichten gegen die Oberfläche hin allmählich zu. Man kann dieses Verhältnis an einem jeden Stück Tierhaut leicht selbst wahrnehmen, indem sich dieses auf der Fleischseite als ein lockeres, schwammiges Gefüge darstellt, welches nach der Haarseite hin allmählich dichter wird. Sie enthält beson ders in ihrer oberen Schicht sehr dichte Gefäß- und Nervennetze und erhebt sich daselbst in einer Menge kleiner Hügel, den Tast- und Gefühlswärzchen (Warzenschicht); darum ist sie zugleich der blut reichste und empfindlichste Teil der Haut (ein Stich mit der feinsten Nadel in ihr Gewebe wird gefühlt und bewirkt Blutung!). Aus ihr, von Tieren entnommen, fertigen die Gerber das Leder (siehe Heft III, S. 156 ff.); daher auch ihr Name. Als äußerste Umhüllung überzieht die Oberfläche der Lederhaut eine feine trockene Decke, die sich (durch Hitze, Druck oder nach man chen Krankheiten rc.) ablösen läßt, weder schmerzt (man kann sie in Blasen und Schwielen ohne Schmerzempfindung quer durchstechen), noch blutet, somit weder Nerven noch Gefäße enthält. Sie ist gelb lichweiß, durchscheinend, pergamentartig, zähe und wird Oberhaut (Lxiäermis) genannt. Sie bildet sich auf der obersten Schicht der Lederhaut aus einer halbflüssigen, durchsichtigen Ausscheidung, in der sich kernhaltige Zellen bilden. Diese sind erst rundlich, weich und feucht; darum führt die unterste Schicht der Oberhaut den Namen Schleimschicht (rets NsIpiAfiii). Ihre fortwährende Vermehrung hat zur Folge, daß die älteren Zellen immer mehr gegen die Ober fläche gedrängt werden. Auf diesem Wege verlieren sie durch Aus trocknen ihren Gehalt an Flüssigkeit, werden eckig und Platten sich ab. An der Oberfläche angelangt, sind sie nur noch abgestorbene, feine, trockene, hornige Schüppchen oder Blättchen, die abgestoßen werden (Schinnen, Schuppen). Diese obere Schicht wird Horn- schicht genannt. Was die Hornschicht durch die fortwährende Ab schuppung ihrer oberen Blättchen verliert, wird durch Nachschub von unten wieder ersetzt. Sie wandelt sich deshalb wie alle Körperteile sortwährend um. Die Oberhaut schmiegt sich an alle Unebenheiten und Hervor ragungen der Lederhaut genau an, zeigt also an ihrer unteren Fläche