Volltext Seite (XML)
Die Haut. 3 umgeben ist, die ihn vollständig einhüllt und sich mit den verschie denen Körperteilen lockerer oder fester verbindet. Wir sahen bei Betrachtung der Werkzeuge für Verdauung und Blutumlauf, daß diese alle, besonders jedoch die umfänglicheren da von, in besondere Hüllen eingehüllt und auch daran befestigt oder aufgehängt waren (Bauch- und Brust- oder Rippenfell, Herzbeutel, seröse Säcke!). Derartige Hüllen findet man aber in allen Teilen des Körpers. Sie verbinden zuerst die einzelnen Teile der verschie denen Werkzeuge zu einem Ganzen und umhüllen dann dieses selbst. Am deutlichsten erkennt man dieses Verhältnis an den Muskeln. Häutige Hüllen schließen die feinen Muskelbündel ein und vereinigen oder verkleben sie gewissermaßen als verbindende Zwischenmasse unter einander, und um den ganzen Muskel herum legen sie sich dann als abschließende Hülle, die man Muskelhülle (-scheide) nennt. So haben die Nerven eine Nervenhülle; die Drüsen haben eine eigene Haut, die Gefäße eine umhüllende Haut und die Knochen und Knorpel eine Bein- und Knorpelhaut. Was an dem einzelnen Muskel in bezug auf dessen Bündel beobachtet wird, das wiederholt sich in größerem Maßstabe an den Muskeln, welche eine Gruppe zu sammensetzen. Auch diese werden durch zwischenliegendes Hautgewebe unter einander verbunden, und die ganze Gruppe wird wieder von einer festeren allgemeinen Hülle umschlossen. In gleicher Weise sind auch an einem Gliedteile (z. B. am Unterarme) alle Muskelgruppen, welche ihn zusammensetzen, in eine gemeinsame Hülle eingeschlossen, welche die gesamte Muskelmasse des Gliedteiles nach außen abschließt. (Erfahrung beim Häuten des Fleisches, einer Kalbs-, Schöpskeule, Vorrichten eines Hasen rc.!). Je bedeutender die umhüllte Masse an Umfang ist, desto stärker Pflegen auch die Hüllen zu sein. Sie werden dann bandartig, man nennt sie Binden (Armbinde, Schenkel- ' binde) und meint damit die feste Hülle, welche die gesamten Muskeln des Schenkels, Armes rc. nach außen abschließt. In gleicher Weise nun, wie die einzelnen Werkzeuge durch häutige Hüllen umfaßt und abgeschlossen werden, so besitzt auch der ganze Körper eine solche in der äußeren Haut. Die Haut kann leicht genug von allen Teilen der Körperfläche abgelöst werden. An den Rändern der Körperöffnungen scheint sie jedoch aufzuhören und durch eine Schicht ersetzt zu werden, die weit röter und empfindlicher ist, leicht blutet und durch eine klebrige Flüssigkeit, Schleim genannt, feucht erhalten wird. In Wahrheit setzt sie sich an diesen Stellen unmittelbar in diese Schleimhaut (siehe Verdauung, Atmung!) fort, so daß eine bestimmte Grenze zwi schen beiden nicht angegeben werden kann. So geht an dem Rande der Nasenlöcher die äußere Haut der Nase unmittelbar in die Schleim haut der Nasenhöhle über und ebenso an den Lippen die äußere Haut des Gesichts in die Schleimhaut der Mundhöhle. I*