werde die Kulturgeschichte besonders berücksichtigt. 2. Die Geschickte werde an große Persönlichkeiten und große Thatsachen geknüpft. 3. Der Ge schichtsunterricht sei möglichst anschaulich. Die zweite Hauptversammlung brachte den Vortrag des Hofpredigers vr. Schweizer: „Der christliche Religionsunterricht in der Volks schule." Der Religionslehrer muß Erzieher sein; die Erziehung zur Re ligion geschieht in unbedingter Freiheit; die konfessionellen Hadersachen sollen aus der Schule fern bleiben. Der Vortrag wie die Verhandlungen über dieses Thema bewegten sich nur auf pädagogischem Boden. l)r. Stern aus Frankfurt a. M. nahm dann das Wort über das Thema: „Warum und in welchen Grenzen ist die Mitwirkung von Lehrerinnen in Mädchenschulen wünschenswert?" Der Boden, führte er aus, auf dem die Entwicklung der Jugend vor sich gehen muß, ist die Familie. Die leitende Thätigkeit, die Vorsteherschaft, müsse in männlicher Hand liegen; die Wirksamkeit des Klassenlehrers in weiblicher. Die weib liche Mitwirkung ist vor allem dem jugendlichen Lebensalter zuzuwenden. In der dritten Hauptversammlung sprach vr. Meier-Lübeck über „Erziehung zur deutschen Hausfrau durch die Schule". Es fanden fünf Thesen die Zustimmung der Versammlung: 1. Die Mädchenschule muß sich bei Unterricht und Erziehung immer des Hauptzweckes bewußt bleiben: Erziehung zur deutschen Hausfrau. 2. Die Grundlage aller weib lichen Erziehung sei die Bildung zur echten Religiosität. 3. Die Erziehung des Mädchens zur Hausfrau erfordert vor allem frühzeitige Gewöhnung zur Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse ihrer häuslichen Umgebung und zur freundlichen Dienstfertigkeit für Befriedigung derselben. 4. Die Erziehung befähige das Mädchen, als Hausfrau eine ordnende, erhaltende und ver schönernde Thätigkeit zu üben. 5. Die Erziehung muß dem Mädchen auch ein gehöriges Maß geistiger Bildung, namentlich das Verständnis einer guten Lektüre geben. — In der Debatte betonte Vogel-Leipzig besonders die religiöse Erziehung. Den letzten Vortrag hielt Seminardirektor Lüben aus Bremen über „Literaturgeschichte in Schullehrerseminaricn". Nach längerer De batte, an welcher sich: Janson, Seminardirektor Albrecht-Köthen, In spektor Wiegand-Zerbst und Schnell aus Prenzlau beteiligten, wurden folgende Sätze einstimmig angenommen: 1. Der Unterricht in der Litteratur- kunde muß zu einem Hauptlehrgegenstande für die Seminare erhoben und gründlich und umfassend getrieben werden. 2. Der Unterricht in der Lit- teraturkunde muß den Seminaristen mit Liebe zur deutschen Litteratur er füllen und ihn zum erfolgreichen Selbststudium befähigen. 3. Die Seminar bibliothek muß das Beste aus der klassischen Litteratur aller Zeiten enthalten und den Seminaristen zur fleißigen Benutzung darbieten. — Über einen Antrag der Kommission für Herstellung einer gleichmäßigen deutschen Or thographie in den Schulen, welcher bezweckte, seitens der Versammlung „die deutschen Regierungen in geeigneter Weise darauf aufmerksam zu machen, ob es nicht im Interesse der Schule zweckmäßig erscheinen möchte, durch das Zusammentreten einer Kommission von Schulmännern aus den ver-