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' — 10 — Um eine weitere Versammlung zu ermöglichen, wurde eine Anzahl sachkundiger, opferwilliger Männer gewählt, welche sich der Sorge zu unterziehen hatten, einen passenden Versammlungsort und eine passende Versammlungszeit zu ermitteln. Diese Körperschaft erhielt den Namen „Ausschuß". Derselbe wählte einen Geschäftsführer, welchem die Aufgabe wurde, sich mit Kollegen einer etwa als Versammlungsort in Aus sicht genommenen Stadt in Beziehung zu setzen, Einleitungen zu treffen, Auskunft zu erteilen und das Ergebnis den übrigen Ausschußmitgliedern zur endgültigen Beschlußfassung zu unterbreiten. Von Versammlung zu Versammlung wurde diese bewährte Gepflogenheit erneuert. In den letzten Versammlungen wurde die Einrichtung getroffen, daß der weitere, viel- gliederige Ausschuß aus den erfahrensten Mitgliedern einen „engeren Ausschuß" wählt, welcher dringende Geschäfte in eigener Befugnis er ledigen darf und nur in wichtigen Fragen die Ansichten und Nota sämt licher Ausschußmitglieder zu erholen hat. Diejenigen Herren, welche an dem gewählten Festorte die Vorberei tungen zum Empfang und zur Unterbringung der Gäste, überhaupt zum würdigen Verlauf der Versammlung re. treffen, bilden den „Ortsausschuß", welcher einen Vorsitzenden wählt und durch Niedersetzung verschiedener Verwaltungs-Ausschüsse (Wohnungs-, Empfangs-, Preß-, Ausstellungs-, Musik-, Vergnügungs-Ausschuß rc.) sich in die schwierigen Borbereitungs arbeiten teilt. Mit Eröffnung der Versammlung ist der von der letzten Versammlung eingesetzte Ausschuß seines übernommenen Amtes entlastet und aufgelöst. Da bisher die Leistungen der Betrauten voll befriedigten, so wählte man sie — um auch Zeit zu ersparen — durch Akklamation zu diesem mit vielen Mühen und manchen Kosten — besoldete Beamte giebt es nicht! — verbundenen Ehrenamte wieder und ermächtigte sie auch häufig, tüchtige Schulmänner als Ergänzung hinzuzuziehen. In Breslau (1874) wurde insofern eine Einschränkung beschlossen, als diejenigen Mitglieder als ausgeschieden betrachtet werden, welche die zwei vorhergegangenen Ver sammlungen nicht besuchten, also — falls Ergänzung nötig schien — ersetzt werden dürfen. Unter den jetzigen Ausschußmitgliedern befinden sich solche, die bis in ihr hohes Greisenalter auf fast jeder Versammlung anwesend waren und ihre Zeit und Kraft willig zur Verfügung stellten, um der deutschen Lehrer schaft ihre freien Versammlungen zu erhalten. Eine Meritentafel in dieser Beziehung werden spätere Blätter zeigen. Die Zahl der Mitglieder steht nicht fest; im allgemeinen erwies sich bisher als zweckdienlich, daß der Ausschuß weder eine zu kleine noch eine zu große Zahl von Mitarbeitern umfaßte. Eine größere Zahl empfiehlt sich deswegen, weil zuverlässige Berufsgenossen in allen Teilen des Vater landes nötig sind, die für die Sache der allgemeinen deutschen Lehrerver sammlung arbeiten und den Boden ebnen. Tod und andere Umstände dezimieren ohnedies beständig. Zur Vervollständigung der Thätigkeit des Ausschusses muß noch an-