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die Tischkante und neige den Kopf nur wenig nach vorn! Das Kreuz lehne an ein vor die Stuhllehne gelegtes Kissen (Schulranzen)! Die Schreibseite lege so schräg vor die Mitte der Brust, das; die Abstriche mit der Tischkante einen rechten Winkel bilden! Schreibe nur mit ganz schwarzer oder blauer Tinte auf scharfe tiefblaue oder schwarze Linien! Benutze kein Linienblatt, sondern gewöhne dich frühzeitig daran, ohne Linien zn schreiben! 10. Beim Lesen lehne den Rücken an und halte das Buch mit beiden Händen schräg vor dir auf dem Tische fest, so datz die Entfernung zwischen Auge und Schrift, wie beim Schreiben, mindestens 35 vm beträgt! Ver meide auch schlecht und namentlich eng gedruckte Bücher zu lesen. Wenn du beim Lesen und Schreiben Ermüdung der Augen spürst, so ruhe ein wenig aus und schaue ins Weite! 11. Nach schwerer Krankheit schone deine Augen mehrere Wochen! 12. Dringt dir Staub oder sonst ein fremder Körper in das Auge, so streiche mit einem Finger sanft ans dem oberen Lide von nutzen nach innen oder stülpe ein Lid über das andere oder suche ihn durch ein ringeträufcltes Tröpfchen Öl herauszubringcn! Gelingt dies nicht, so gehe bald zum Arzte, vermeide aber durch Reiben eine Entzündung Hervorzurusenden Schmerz mildere durch kühle Überschläge! 13. Treten Störungen im Sehen oder sonstige Augenleiden ein, so wende dich an einen Arzt! Dieser hat auch zu entscheiden, ob du eine Brille nötig hast und welcher Art sie sein soll, ob du sie für immer oder nur beim Sehen in die Nähe oder beim Blick in die Ferne tragen sollst! 14. Bewahre das erhitzte Auge vor scharfer Zugluft und anderer rascher Abkühlung und schwäche es nicht durch Unmätzigkeit im Genüsse geistiger Ge tränke und starker Gewürze sowie durch heftige Leidenschaften, die das Blu nach dem Kopfe treiben! Das Auge kann mit mancherlei Fehlern und Krankheiten be haftet sein. 1. Die Weit-, die Kurz- und die Übersichtigkeit, 2. Die Farbenblindheit, 3. Das Schielen, die alle fünf schon oben erwähnt wurden. 4. Die Augenentzündungen äußern sich in Blutüberfüllung der Bindehautgefäße. Die Augen röten sich infolgedessen, schwellen an, die Thränenabsonderung wird vermehrt; es kommt wohl auch zur Eiterung, zu Schmerzen in den Augen, die dann das Licht scheuen. Sie treten häufig auf infolge von Erkältung, von Überanstrengung durch feine Arbeiten, vieles Lesen, namentlich kleiner und schlecht gedruckter Schrift. Zuweilen bilden sich am Rande der Augenlider die soge nannten Hagel- oder Gerstenkörner (siehe oben!). Geht die Ent zündung der Bindehaut in die der Hornhaut über, so entstehen auf dieser nicht selten Geschwüre, die undurchsichtige, das Sehvermögen störende Narben, die sogenannten Hornhautflecken, zurücklassen. Eine Mitentzündung der inneren Teile des Augapfels kann Herab-