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6t. Zu den Schlauchpilzen, deren Sporen in besonderen Behältern (Schläuchen) gebildet werden, gehören Pilze mit sehr entwickelten Fruchtkörpern, wie die Morcheln und Trüffeln, aber auch solche mit weniger ausgebildeten, wie der Pinselschimmel (s. o.!), der Pilz der Rot- und Weißfäule des Holzes, der Pilz der Seidenraupenkrankheit (Muscardine), der Ei schimmel (der als Soorpilz die Mundschwämmchen der Kinder erzeugt) und andere Schimmel- oder Fadenpilze, die Mehltaupilze auf Blättern und Früchten (zu denen auch der Pilz der Traubenkrankheit gehört) und das Mutterkorn (st o.!) rc. L. Die letzte und gewissermaßen vollkommenste Gruppe der Pilze sind die sogenannten Basidienpilze, deren Sporen sich meist zu vieren auf besonderen Zellen (Basidien) bilden) ihre Hauptabteilungen sind u) Die Bauchpilze mit den Sporen im Innern des schlauchförmigen Fruchtkörpers, wie der stinkende Gichtschwamm (Gichtmorchel, Hexenei, mit Leichengeruch), der Erdstern und die Boviste oder Stäublinge. b) Die Hautpilze, deren Sporen sich auf einer Fruchthaut (L^msuium) bilden, die dem Fruchtkörper aufliegt. Diese Fruchthaut befindet sich an der Unter seite des Hutes an leistenförmigen Blättern, wie bei den Blätterpilzen (s. o. Fliegenschwamm und Feld-Blätterschwamm!), oder sie bildet eine zusammenhängende, mit vielen röhren- oder wabenförmigen Vertiefungen versehene Masse, wie bei den Löcherpilzen (Steinpilz, Rothaupt, Hausschwamm), oder die Fruchthaut bildet Stacheln, Kämme, Zähne rc. wie bei den Stachelpilzen (Habichtschwamm), oder sie bildet eine glatte Oberfläche auf einem ohr- oder becherförmigen Hute, wie bei den Ohrschwämmen (Ohrschwamm) oder auch auf einem einfachen oder ästigen Fruchtkörper, wie bei den Keulenpilzen (Ziegenbart). In BezuH auf Nutzen und Schaden der Pilze überhaupt gilt vieles schon bei den Spaltpilzen Gesagte auch hier. Nützlich sind insbesondere eine große An zahl Schwämme noch durch ihren Nährwert (siehe Feld-Blätterschwamm, daselbst auch über Bereitung und Verwendung, sowie Zucht! Verzeichnis der eßbaren Schwämme siehe Heft IV, S. II!). Gewerblich benutzt man den Feuerschwamm zur Fabrikation von Zunder und Luxusgegenständen (Käppchen, Täschchen rc.). In der Arzneikunde verwendet man das Mutterkorn und äußerlich ebenfalls den Feuer schwamm als blutstillendes Mittel. Schädlich sind die giftigen Schwämme; doch sind die Meinungen über die Gefährlichkeit gewisser Schwämme geteilt. Entschieden giftig sind jedoch a) Blätterschwämme: 1. Blätterschwämme ohne Milchsaft. Der Fliegenschwamm, der Knollenblätterschwamm (Vmaults. xüalloickss IV.), der Pantherschwamm (^.mauita xautüeriurw V0.), der rissige Blätterschwamm (luoc^bo rimösus Lull.), der Schwefelkopf (Il^üolvma tasoiouläris Lucks.), der Speiteufel (Russula emstiea IV.). 2. Blätterschwämme mit Milchsaft. Der Giftreizker (Baotärius torwiucksus IV.), der klebrige Milchschwamm (Buetärius üvickus Br.), der beißende Milchschwamm (Iiaetärius p^rogälus Br.). b) Röhrenpilze. Der Satans- oder Blutpilz (Boletus sätauus Bsur:.). o) Der Hausschwamm (s. o.!). ck) Bauchpilze. Der Hartbovist (8olerockerma, vulgäre Br.).