Vandiemensland gedeiht, gewandert. Nur bei den Chinesen hat ihr Anbau, trotz dem weite Strecken dieses Landes zeitweilig von furchtbarer Hungersnot heim gesucht werden, noch nicht allgemeinen Anklang gefunden. Die Kartoffel stammt aus Südamerika und wird bei uns und fast auf der ganzen Erde angebaut. L. Krnährung (Anbau). 1. Beobachte die Vorbereitung des Feldes! Es wird gedüngt (die Kartoffel hat wenig echte Wurzeln, braucht deshalb kräftige Düngung des Bodens!) und gepflügt; im Niederlande sodann geeggt (also soviel als möglich gelockert), und nun werden Furchen gezogen, in die man die Knollen legt, worauf sie, wie der Landmann sagt, wieder zugefahren werden. Der Pflug (sogenannte Kartoffel haken) ist zu beschreiben. Kleinere Feldbesitzer Pflügen das Land nur und hacken dann die Furchen, in die sie die Kartoffeln legen und die sie darauf wieder zuziehen. Der Obererzgebirger reißt niit seinem Uni versalhakenpfluge Furchen in den Acker, in die er dann die Kartoffeln ohne weitere Umstände legt. Die Zeilen kommen dabei mitunter etwas eng zusammen, so daß Licht und Luft nicht eindringen können. Auch die einzelnen Knollen legt er gewöhnlich nicht weit voneinander. Da nun auch der Boden nicht tief aufgearbeitet und die Düngung in der Regel nicht allzureichlich ist, so kann man sich nicht wundern, wenn der Ertrag viel geringer ist als im Niederlande. Die Samenkartoffeln sind einige Wochen vorher ausgelesen und an einem mäßig warmen (über 4" 6.) und nicht zu Hellen Orte ausgebreitet worden, wo sie bald zu keimen beginnen. Will man die Kartoffel vor dem Keimen bewahren, so muß man sie an einem Orte aufbewahren, der kälter als 4" 6. ist; doch muß man sich in acht nehmen, denn bei —1,5 o 6. erfrieren sie. In ihren Ver tiefungen liegen die Knospen, Augen genannt. Jedes Auge enthält eigentlich drei Knospen, eine Haupt- und zwei unter gewöhnlichen Umständen nicht austreibende Seitenknospen. Aus jeder dieser Knospen kann eine neue Kartoffelpflanze werden. Diejenige Hälfte der Knolle, die mit dem Tragfaden zusammenhängt (die sogenannte Nabelhälfte), hat weniger und darum weiter auseinanderstehende Augen als die andere (Gipfelhälfte), an der die Augen gedrängter stehen. Da an scheinend auf jedes Auge der Nabelhälfte eine größere Menge von Nähr-(Reserve-)stoffen entfällt, so sollte man meinen, diese Hälfte werde die kräftigsten Triebe liefern. Dem ist aber nicht so. Die Gipfelhälfte ist eiweißreicher, ihre Augen sind triebkräftiger und lie fern stärkere Sprossen. Die Nabelhälfte dagegen ist stärkemehlreicher und darum besonders zum Futter brauchbar. Die im finsteren Keller keimenden Kartoffeln zeigen Weiße Keime (siehe Heft VI, S. 125ff.); denn das Licht fehlte. Diese Triebe enthalten das giftige Solanin und müssen darum von den zur Ernährung der Menschen und Tiere