Färbung schützt sie meistens nicht; ebensowenig vermag sie sich ihren Feinden durch Fliegen zu entziehen. Nicht zum wenigsten stellt aber der Mensch der wilden E. nach (die Märkte der Städte Italiens, Griechenlands, Spaniens und Ägyptens sind während des Winters mit E. gradezu überfüllt, und man kann sich dann für wenige Pfennige unseres Geldes eine E. kaufen). tzl. Dienst. Das Fleisch (Wildbret) der wilden E. ist sehr schmackhaft, und auch ihre Eier werden gegessen; dazu hat sie sehr viele und gute Federn; doch stehen diese denen der Gänse an Güte etwas nach. In manchen Gegenden rupft man jedoch die E. sowie die Gänse. Die Kiele der großen Schwingen benutzt man zu Pinselstielen. Die E. befreien durch ihre Gefräßigkeit die Fluren von den schädlichen Schnecken, Würmern und Kerbtieren. Der Schaden ist gering. Sie fressen allerdings Fische, jedoch nur kleine, und überdem können sie nur in seichten Gewässern fischen. Die Jagd auf die wilde E. ist die interessanteste und darum beliebteste Art der Niederjagd. Sie beginnt mit Anfang Juli (Schon zeit vom 1. April bis 30. Juni). Man schießt sie mit Entenschroten. Auf größeren Teichen bedient sich der Jäger eines Kahnes, um die „Ketten" aufzusuchen; auf kleineren läßt er Blößen in das Schilf oder Rohr schneiden, auf denen er dann die schwimmenden Ketten an sich vorübertreiben läßt. Wenn mehrere Personen an der Jagd teil nehmen, so ist beim Schießen die größte Vorsicht nötig; denn von fern und zugleich von unten und vorn geschossen, prallen die Schrote an dem dichten Gefieder der E. leicht nach verschiedenen Seiten ab. Die E. beim Anschleichen zu erlegen, ist sehr schwierig. Der Jäger muß stets gegen den Wind anzukommen suchen, da sie eine aus gezeichnete Witterung besitzen; auch muß man einen leisen Tritt haben, da das Gehör nicht minder scharf ist. Sehr schwer ist es mitunter, die „geflügelte" E. zu erbeuten; denn sie verbirgt sich wie das Teichhuhn ganz im Wasser und hält nur den Kopf aus ihm empor, um zu atmen, oder sie beißt sich, wenn die Wunde tödlich ist, unter dem Wasser fest und verendet daselbst. UV. In der Zugzeit hat man an Orten, wo die E. in großer Menge ein zufallen Pflegt, besondere Vorrichtungen zum Fangen. Bekannt sind in dieser Hin sicht die Bogelkojen auf den nordfriesischen Inseln. Nach Lehrer Philippsen auf Föhr giebt es deren fünf auf der Insel Föhr, drei auf Sylt und zwei auf Amrum. Jede Koje umfaßt eine Fläche von ungefähr 3 da. In der Mitte befindet sich ein Teich; dieser ist auf allen Seiten von einem hohen Erd walle umgeben, der aber an 4—6 Stellen von Gräben (Pfeifen genannt) durch brochen wird. Jede Pfeife ist an ihrer Mündung in den Teich am breitesten und tiefsten und wird nach dem Ende zu immer schmäler und flacher, um endlich ganz trocken in einer Reuse oder einem Hamen zu endigen. Jede Pfeife ist zugleich bogenförmig angelegt, so daß man von dem Teiche nicht bis zum Ende (Hamen)