Wasser zu besuchen. Da können sie um so leichter gründeln und durch reiche Beute ihrer Freßlust genügen. Sobald die Weibchen zu brüten beginnen, vereinigen sich die Männchen zu umherstreifenden Gesell schaften. Im Herbste vereinigen sich jung und alt zu großen, um herziehenden Scharen. Als ein scheues Tier hält sich die E. bei Tage soviel als möglich verborgen. In den Mittagsstunden und in dunklen Nächten schläft sie entweder auf einem Beine stehend oder auf dem Wasser schwimmend, Kopf und Schnabel unter den Schulterfedern verborgen. In der Dämmerung ist sie am thätigsten. Wenn am Abend die Lerche verstummt und der letzte Lockruf des Rebhuhns ver hallt ist, dann werden die Stockenten munter. Es beginnt das Schreien, Flattern und Auffliegen einzelner, bis endlich wie auf Befehl der ganze Schwarm sich erhebt und nach einigem Kreisen sich in kleinere Flüge auflöst, die nach verschiedenen Richtungen hin abziehen. 1. Die wilde E. bewohnt fast die ganze nördliche Erdhälfte. Aus dem Norden wandert sie bei Eintritt des Frostes nach Süden und kehrt zurück, sobald die Gewässer vom Eise frei werden. Sie ist ein Zugvogel. Wir finden sie auf Gewässern, deren Ufer reich an Buschwerk, Schilf samt allerhand an deren Wasserpflanzen sind. Am thätigsten ist sie in der Dämmerung; in dunklen Nächten und während der Mittagsstunde ruht sic. 2. Für diese Aufenthaltsorte ist zunächst das Gefieder der E. eingerichtet: a) Das Wasser ist kühl, ja kalt, darum enthält ihr Unterhaut zellgewebe reichliche Fettablagerungen (schlechter Wärmeleiter!), darum hat sie ein sehr dichtes, warmes und dabei glatt anliegendes Feder kleid (Unter- und Oberkleid!). Dicht am Körper stehen die zarten gekräuselten Daunen oder Flaumfedern mit schwachem Kiele und wenig zusammenhängenden Fahnenstrahlen (schlechte Wärmeleiter!). Die Daunen werden von den Deckfedern mit steifen Kielen, an denen innig verbundene Fahnenstrahlen stehen, bedeckt. Gießen wir auf das Gefieder einer Hausente Wasser, so rinnt es in Tropfen ab; das Gleiche geschieht, wenn die Ente in den Regen kommt oder unter das Wasser taucht. Tauchen wir eine einzelne Deckfeder ins Wasser, so wird sie ebenfalls nicht naß; beschauen wir sie gegen das Licht, so glänzt sie; sie ist fettig. Das Einfetten geschieht aus einer den Schwanz wirbeln aufliegenden Drüse (Bürzeldrüse, siehe auch Heft HI, S. 88 ff.!). Die Deckfedern schließen also nicht nur das Federkleid nach außen ab (Beobachte die gegen und dann mit dem Winde schwimmenden E.!), sondern schützen es auch gegen den Einfluß des Wassers. UL. Die Federn werden wie die Haare in der Leder- oder Gefäßhaut benannten Schicht der Oberhaut erzeugt. Sie entwickeln sich in Taschen derselben innerhalb eines Balges (des Federbalges), in dem ein zweiter, zarterer (der Feder keim) steht, der eine gallertartige Flüssigkeit und die ernährenden Blutgefäße ent hält. Zwischen beiden Bälgen liegt ein breiartiger, feinkörniger Stoff. Mit fort schreitender Entwickelung öffnet sich die Spitze des äußeren Balges, und ein pinsel-