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werden mit Schnecken, Würmern und Raupen fleitzig gefüttert und nach dem Ausstiegen noch einige Tage geführt. I). Bewegung. Der Flug des S. ist rasch und rauschend; sein Gang und Lauf zwar etwas wackelnd, aber behende; auch bewegt er fich im Gezweig und Röhricht mit viel Geschick. Dazu ist sein Körper eingerichtet; denn: Das Gerippe seines Körpers ist kräftig; die meisten Knochen sind mit Luft erfüllt; die mittelhohe», rotbraunen Mütze sind ziemlich stark; drei der kräftigen Zehen stehen »ach vorn, eine nach hinten, und die spitzen Flügel haben eine mittlere Länge. L. Stimme und Kigeuschaften. 1. Er hat seinen Namen von seinem kurzen schnarrenden Lock tone: Stoärr oder Scherr! Sein Gesang ist ein wundersames Ge misch von schnurrenden, zwitschernden, rieselnden, schnalzenden und pfeifenden Lauten; besonders häufige Silben sind ein scharfes „Spett, spett", ein pfeifendes „Hooid" (Schäferpfiff!) und ein hohes „Zieh"! In der Not kreischt er laut. Er ahmt zugleich nicht nur die Stimme und den Gesang anderer Vögel (die Melodie der Amsel oder des Pirols, den Schlag .der Wachtel, das Kreischen des Hähers, das Lullen der Heidelerche, den Gesang der Drosseln, Schilfsänger, Blaukehlchen, das Zwitschern der Schwalben, das Locken des Spatzen, das Gackern der Hühner, das Miauen und Wimmern des Bussards und Sperbers rc.), sondern auch die verschiedensten Laute seiner Umgebung (das Knarren der Thüren, Kreischen der Windfahnen, das Pfeifen des Menschen, das Quaken der Frösche rc.) nach. Alles wird mit ge übtem Ohre aufgefaßt, eifrigst geübt und dann in der lustigsten Weise wiedergegeben. Dabei arbeitet der ganze Körper des Vogels mit. Die Flügel schlagen den Takt, und der eingekniffene Schwanz drückt gleichsam die Töne nach oben. Zugleich hat seine Stimme etwas von der eines Bauchredners und täuscht unser Ohr, wenn der Sänger nicht sichtbar ist, über die Entfernung und Richtung, aus der sie kommt. Das Schönste aber ist, daß er seine Stückchen vom Beginn des Früh lings bis zum späten Herbste mit gleicher Ausdauer erklingen läßt. In der Gefangenschaft ist der Star äußerst gelehrig und lernt Pfeifen und sprechen, ohne daß man ihm die Zunge zu lösen braucht. Man muß (nach Lenz) ihn zu diesem Zwecke, bevor er ganz flügge ist, aus dem Neste nehmen, sorgfältig füttern und an einem Orte halten, wo er außer der Stimme seines Lehrmeisters so wenig als möglich hört. Wenn im Zimmer störende Dinge zu sehen sind, so zieht man ein Tuch über den Käfig und spricht und pfeift ihm das zu Lernende so oft als möglich vor. Lenz besaß als Knabe einen Star, der nicht