die Laterne des Neuwerten Leuchtturmes, nicht mehr ans den Wellen anftanchcn sehen: sv ivollcn sie auch cinmch wieder einer Aussicht sich erfreuen, die ri-mchsststeud ist, die kein höherer Nachbar störend unterbricht. Jetzt kehren täglich so viel Menschen an schönen Sommertagen in Bent und Gurgl zu, wie früher all jährlich, auch giebt es dort kaum noch eine Höhe, die nicht wer weiß wie oft erstiege-c wäre. Was vor kaum hundert Jahren als große That gepriesen und weitläufig beschrieben wurde, — eine Venedigerbesteigung, ist eine unbedeutende Sache geworden, man schämt sich in den Alpen zu er wähnen, daß man „auch oben war". Noch auffälliger ist das in der Schweiz: in Zermatt erfährt man vielleicht so beiläufig an einer der großen Wirtstafeln von hundert bis zweihundert Gedecken, daß der Nachbar vor zwei Stunden vom Matterhorn zurückgekehrt ist. Von dem haar sträubenden Abstiege des I)r. Güßfeld vom Ool ein IZon (zwischen Breil und Zermatt) lasen wir jüngst in der „Deutschen Rundschau"; iu Zermatt, wo wir kurz nach her fünf Tage lang weilten, sprach niemand davon. Man hat täglich fünf bis sechs Hundert Fremde zu versorgen! Wollte man heute noch die Glocknerbesteiger iu Heiligenblut, wie nuno 62 meinen Stubengenossen, bei der Rückkehr mit Böllerschießen begrüßen, man müßte viel Pulver haben. Damals, vor zwanzig Jahren, war ganz Heiligenblut in Aufregung, und den ganzen Tag spähte man mit dem Fernrohre nach dem kühnen Manne. Zurück-