50 1. Ts Lornts cis Loopoli, oonssillsr ä'stat, clirsoteur Aönöral cis l'instruction public, Tibrairis st Imprirasris clu Roz'uums cl'lts.Iis. 2. IVlcmsieur Lattunso, Aurcls clss määaillss clu Labinst ro^al cis lVIilun. Ls wurde ihnen den ganzen Tag über Alles möglichst gezeigt; auch ich hatte eine volle Stunde zu thun, um ihnen den ganzen Gang und Umfang der Geographie zu zeigen. Um 7 Uhr wurde auch gesungen im Tächterinstitute, wobei sehr viel Personen aus der Stadt auch zugegen waren. Du kannst Dir denken, wie angenehm uns allen dieß war und wie gern wir sangen. Mir machte es viel Spaß, die Gesichtsverände rungen der Lisette zu beobachten, so oft aufs neue eiue Stadt-Dame herein trat; sie drückt bekanntlich ihre innern Gefühle ziemlich stark in Gesichts zügen aus. . . . Samstags den 22^" Aug. Gestern, meine liebe Renate, hatte ich die Nachtwache; es war wieder ein wunderschöner, mondheller Abend. Ich lernte an demselben den p r e u ß. Negierungsrath Graff kennen, einen lieben geistvollen jungen Mann, der gestern von seiner Reise aus Gber-Italien bei uns ankam und ein halbes Jahr hier bleiben will; ich werde wohl noch öfters Dir von ihm schreiben. Drauf hatte ich eine ziemlich lange Unterredung mit dem lieben Ra wer au; er war sehr traurig und niedergeschlagen über den immer anhaltend kränklichen Zustand seiner Julie — sie hat jetzt oft Zuckungen in den Seiten und Anwandlungen von Nervenschwäche. Lr schreibt es dem vielen Sitzen und angestrengten Arbeiten bei so weniger täglichen Bewegung zu und ist daher sehr böse aus die unpädagogische Einrichtung des Töchterinstitnts. Lr hat in dieser Beziehung auch warlich Recht; es ist unglaublich und unersetzbar für die ganze Zukunft, was in diesen Jahren des Machsthums und der körperlichen Entfaltung bei den Mäd chen verdorben so und der Grund zu einem siechen, immer kränklichen Zu stand in späteren Jahren gelegt werden kann. Dieß hat mir bei Dir, meine Thenre, so manchmal auch bang gemacht und schwer auf dem Herzen gelegen. . . . Darum verdenke ich es dem guten Rawerau auch nicht, daß er >ehr bald dringende Vorstellungen in Schaffhausen machen will, seine Julie von hier fortzunehmen — er will es in diesen Tagen Pestalozzi und der Igfr. Rasthofer geradezu erklären, daß er dieß thun werde und thun müßte und es vor seinem Gewißen nicht verantworten könne, wenn er es nicht so schnell als möglich thue und daß in dieser Beziehung die Erziehung der Töchter hier eine höchst unnatürliche sei und daß er, wenn ihn Je mand frage, Niemand mit gutem Gewißen rathen könne, seine Tochter hierher zu schicken. . . . Nach dieser Unterredung mit dem l. Rawerau hatte ich eine andre bis nach ff Uhr mit Namsauern über ein Ereigniß, das Du wohl kaum vermuthen und glauben wirst. Dn kennst das Verhältniß von H. R. zu Dem. V. hier in der Stadt. Stelle Dir einmal vor, R. hat sich bei ihr so weit vergeßen, daß sie jetzt schwanger von ihm ist. Die ganze Stadt weiß es schon, und es ist eine fürchterliche Blume fürs ganze Schloß; — der Vater Pestalozzi ist ganz wüthend auf ihn und will ihn nicht mehr im Schloße dulden. Er ist nun in der peinlichsten Lage; in Appenzell hat