Volltext Seite (XML)
31 spr—chl-ch, —ld— s, h— rrl—ch— s M—dch —n!' — So ist das sterbliche Herz. Alles verklärt sich in dem Bilde seiner Liebe; ohne ihr ist alles Leben todt und der Mühe nicht werth, sie nur öffnet den erdge fesselten Blicken die Seligkeit des Himmels." Nachdem Blochmann durch Henning, der mit Martha Pfenninger aus Zürich, einer Freundin der Renate Eibler, verlobt war, erfahren, „daß Renate an dem Abende ihrer Rückkehr von dem Weinberge sehr bewegt geschienen, lange in ein tiefes, stilles Nachdenken versunken aufgeblieben sei, und dann fast gar nicht oder doch äußerst unruhig geschlafen habe", und nachdem eine intrigante Mitschülerin, die Blochmann mit allen Künsten weiblicher List und Koketterie zu gewinnen suchte, Agnes G . ., dazwischen zu treten versucht hatte, bat Blochmann Renate schriftlich um eine Zusammenkunft. Der Schluß lautet: „Ihr Glaube an meine Liebe bürgt mir für jede Mißkennung; und das Bewußtsein Ihrer Ruhe, Ihres heiteren, frohen Lebensgenusses liegt meinem Herzen zu nahe, um nicht eine freie, offene Unterredung mit Ihnen für noth wendig zu halten. Mit reiner, warmer Liebe Ihr Zustus Bloch mann.» Im nächsten Briefe dann heißt es: „Sind die Zeilen, die das Geheimniß Deinen Eltern vertrauen, abgegangen? Wann kannst Du Antwort erhalten? Laß, dies hoffe ich von Deiner Liebe, weder von diesen Zeilen, noch jemals von andern, die ich Dir schreiben werde, bevor unsre Verhältniße durch den Willen Deiner Eltern geheiligt find, keinen Menschen, auch Deiner vertrau testen Freundin nichts sehen." Renate offenbarte das Geheimnis aber nur ihrer Stiefmutter, dem strengen Vater wagte sie nicht zu schreiben. Blochmann aber vertraute sich Niederer an, dessen Verhältnis mit Luise S., Lehrerin am Institute, damals noch nicht gelöst war, und Henning und Krüsi, der mit dem „Trineli" (Katharina) versprochen war. Als Pestalozzi von der Sache erfuhr, hat es eine Scene gegeben, und die Liebenden erhielten strenge Wei sung, in ihrem Verkehr, namentlich um den jüngeren Töchtern kein Ärgernis zu geben, allen und jeden Anstoß zu vermeiden, was sie nach Kräften zu be folgen versprechen. Sie schreiben sich daher öfter. Blochmann übernimmt gefällig die Rolle des Weckers im Mädcheninstitut, wobei er, „da die böse Averdoner Welt um diese Zeit noch schlief«, vom Fenster herabgelassene Briefchen unbemerkt in Empfang nehmen kann; andre wandern in Büchern, oft auch durch Niederers, Hennings oder Krüsis Hand unauffällig hin und her. Viel beschäftigt sie ihre Zukunft. In dem ersten der noch vorhandenen Briefe der Renate vom 15. Hornung 1811 heißt es: „. . . Wie schön ist das Bild, Dich umgeben zu sehen von blühender, aufkeimender Jugend, welche Du durch Deine Liebe leiten wirst; welche fröhliche Hoffnung, ich einstens als Deine Gehilfin an Deiner Seite zu sein und Dir Deine Tage zu versüßen. Lieber, Theurer, hatte ich jemals eine Freude, so war diese gewiß die größte, die ich aus Deinem letzten Briefe erhielt, daß meine Bestimmung wäre, mit Dir in einem ländlichen Hause zu leben. Erinnerst Du Dich noch, als wir einstens mit Herrn blrüsi und den Tächtern spazieren gingen, ging ich an Deiner Seite, wir kamen vor einem ländlichen Hause vorüber, welches mit grünem Wein laub umzogen war und mir sehr wohl gefiel. Da sagte ich zu Dir: mein einziger Wunsch wäre, in einem so fröhlichen Hause zu wohnen, das wäre mir doch lieber als alle Lustbarkeit der Städte! Du gabst mir mit freund licher Miene zur Antwort: dieser Wunsch kann ihnen schon noch zu Theil