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ionisch gebildeten Geison sind in Relief an der Unterfläche der schräg unterschnittenen Hängeplatte gearbeitet, wie am Marcellustheater. Die Metopen sind mit Bukranien verziert. Beigefügt sind auf der Tafel die Profile für den Bogen kämpfer und Säulensockel. Im Grundriß ist eine doppelte Verwendung der Säulen, teils als Freistützen, teils als Halb säulen auf Säulen sockeln in Verbindung mit Pfeilern an gedeutet. Taf. IV. Dorische Ordnung des Vincenzo Scamozzi. Auch bei diesem Gebälk ist das ionische Epistyl mit zwei Fascien beibehalten, ebenso hat das Geison mit seiner Zahnschnittplatte mehr ionischen Charakter; die Tropfen sind lediglich zum Ornament der Unterfläche der Hängeplatte geworden. Ferner sind die Säulen ionisch kanneliert und mit Ornamentschmuck an beiden Toren versehen. Taf. V. Dorische Ordnung des G. Barozzio Vignola. Die Säule ähnelt der des Palladio (Taf. HI), nur ist die Basis einfacher gebildet aus Ablauf, Astragal und Torus. Das Gebälk ist dem des Marcellustheater am nächsten ver wandt. An der Unterfläche der Hängeplatte des Geison er scheinen als Verzierung zwischen den „war die auch von Vitruv erwähnten Blitzbündel „fulmina 11 . Taf. VI. Dorische Ordnung des G. Barozzio Vignola. Die Tafel gibt eine zweite dorische Ordnung desselben Meisters. Die dorisch kannelierte Säule erhält die regelmäßige dreiteilige ionische Basis, das Gebälk ionisches Fascien- epistyl mit Tropfenleisten unter den Triglyphen. Am Geison sitzen über den Triglyphen schwere Tropfen platten von fast derselben Höhe wie die Hängeplatte und so starker Aus ladung, daß je 6 Reiben von Tropfen nach der Tiefe Platz finden. Taf. VII. Dorische Ordnung von Joseph Viala und Philibert Delorme. Von den beiden auf der Tafel zusammengestellten Ord nungen kommt die von J. Viala am nächsten der des Palladio (Taf. III). Einfacher, ohne Tropfen am Geison und ohne Kannelierung der Säulen ist die Ordnung von Delorme. Taf. VIII—XI. Die toskanische Ordnung der italienischen Baumeister. Von der dorischen Ordnung in römischer Umwandlung, wie sie Vitruv in seiner Baukunde beschreibt, ist die so genannte toskanische Säulenordnung, die auf die Säule des etruskischen Tempelbaues zurückgeht, zu unterscheiden. Der Tempel der Etrusker war ein Holzbau, daher von etruski schen Säulen nur gelegentliche Nachbildungen oder Wieder holungen in Stein auf uns gekommen sind. Es sind deshalb die auf den Tafeln VIII—XI wieder gegebenen Ordnungen von Palladio, Scamozzi, Serlio und Vignola nicht erhaltenen Monumenten entnommen, sondern lediglich freie Rekonstruktionen auf Grund des Vitruvia- nischen Textes. Dazu gehören auch die Profile der Kämpfer gesimse, da die altetruskische Baukunst keine Bogenarchi tektur kannte. Ionische Säulenordnung. Taf. XII. Ionische Säulenordnung vom Theater des Marcellus in Rom. Wie bereits im Text zu Taf. I erwähnt, ist die obere, die Bogen einrahmende Säulenordnung des Marcellustheaters ionischer Ordnung. Die ionischen Wandsäulen stehen auf hohen Postamenten oder Säulenstühlen. Diese sowohl wie die Kämpfergesimse sind vielgliedrig und reich profiliert, das Gebälk in einfachen großen, in den Gesamtverhältnissen sehr glücklich abgestimmten Formen gehalten. Die Säulenkapitelle sind niedrig und zeigen die römische Form des über dem Kyma gradlinig begrenzten, schmalen Kanals. Tat. XIII. Ionische Ordnung aus den Thermen des Diocletian zu Rom. Die Ordnung, bei der an die Stelle einer Säule ein ionischer Pilaster tritt, ist einem der Innenräume der Thermen entnommen. Auffallen muß bei den Pilasterschäften die Größe der Hohlstreifen; statt fünf wären besser sieben am Platze gewesen. Klein, fast schwächlich erscheint im Vergleich zu dem vorigen klassischen Beispiele das Kranzgesims. Charakte ristisch für die Spätzeit der römischen Baukunst überhaupt ist der gerundete Fries. Taf. XIV, XV, XVI und XVII. Ionische Ordnungen der neueren Meister. Die beiden Gebälke von Palladio und Scamozzi zeigen über ionischen Säulen das korinthische Gebälk mit einem Consolengeison. Der Fries auf Taf. XIV ist, wie erwähnt, spätrömischen Monumenten eigen, die Form der Consolen findet sich an Denkmälern der Augusteischen Zeit, während andrerseits die doppelten Unterglieder des Geison eine Ab weichung von den klassischen Beispielen bilden. Besonders kräftig erscheint das Kämpfergesims mit seinem hohen Blatt-