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Korinthische Säulenordnung Beispiele von korinthischen Ordnungen an römischen Monumenten. der Mylvischen Brücke, im Jahre 312 errichtet, ist zum großen Teile mit Benutzung der Bau älteren Bogens aus trajanischer Zeit hergestellt den Gesamtverhältnissen vortrefflich gegliedert Die Säulenarchitektur Cellawände waren aus Travertin mit Marmorverkleidung. Epistyl und Fries sind aus einem Stücke gearbeitet und auch für das Auge durch ein ihre volle Höhe in Anspruch nehmendes umrahmtes Feld für die Weiheinschrift als Einheit gekennzeichnet. Die gleiche An ordnung zeigte der unter Nerva entstandene Minervatempel auf dem Forum Transitorium in Rom. In der Bildung des Kranzgesimses, bei welchem die Unterglieder überwiegen, die Hängeplatte und der Zahnschnitt klein gebildet sind, er kennen wir jener Zeit — der Zeit der Flavischen Kaiser dynastie — eigentümliche, später ähnlich wiederkehrende Ver hältnisse, wie sie z. B. auch an dem Taf. 47 dargestellten Gebälk des Nerva-Forums vorkommen. Die Soffite des Epistyls ist auf Tafel XXXVI Fig. 66, der Eierstab des Geison auf Tafel XXXVIII in der dritten Reihe mitgeteilt. Taf. XX. Von der Incantada zu Salonichi. Taf. XXL Vom Tempel des Vespasian zu Rom. Taf. XXII. Vom Triumphbogen des Constantin in Rom. Dieser’ Bogen, mit dem des Septimius Severus auf dem Forum Roman um das Hauptbeispiel für die drei- torige Anlage von Triumphbögen in Rom, wurde zu Ehren des Kaisers Constantin, nach dem Siege über seinen Gegner Maxen tius an Das Bauwerk glieder eines worden. In zeigt der Bogen daher in den Einzelbildungen große Ver schiedenheiten, insofern als die constantinischen Teile erheb lich hinter den älteren zurückstehen. — Am Gebälk und namentlich am Geison sind die Unterglieder wie auch die Konsolen übermäßig groß gebildet, die Hängeplatte dagegen nur klein; das Kapitell schneidet mit seinem Abakus unschön in das Epistyl ein. Das untere Dritteil der Kanneluren ist wie bei den Säulenschäften im Innern des Pantheon mit Stäben ausgefüllt. Das sehr reiche Kämpfergesims des großen Mittelbogens ist auf Taf. XXXV links, der Kämpfer der kleineren Seiten bögen ebendort rechts unten abgebildet. Die sogenannte Incantada zu Salonichi ist der Rest eines antiken Gebäudes, dessen ehemalige Bestimmung bisher noch nicht ermittelt ist. Ueber einer Reihe korinthischer Säulen, welche auf niedrigen Postamenten stehen, erhebt sich eine Reihe beiderseits mit fast vollrundcn lebensgroßen Figuren verzierter Pfeiler. Dieser in den Verhältnissen glücklich abgewogenen Verbindung von Säule und Figurenpfeiler dankt das Bauwerk seine künstlerische Bedeutung, wie es auch von jenen Bild werken — es sind Götter und mythologische Figuren — im Volksmunde die spanische Bezeichnung Incantada „die Verzauberte“ erhalten hat. Die Baureste befinden sich jetzt im Louvre-Museum zu Paris. Die Einzelbildungen der Säulen und des Gebälks (Taf. XX links), an welchem namentlich der geschwungene, geriefelte Fries zu bemerken ist, weisen das Bauwerk etwa in die Mitte des zweiten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung. Das Baumaterial bildet pentelischer Marmor. Die Säulenschäfte sind Monolithen“ aus Cippolino, einem weißen, grünlich ge fleckten Marmor, und nicht kanneliert. An den Kapitellen fällt der schwächliche, an den Ecken nicht abgekantete Abakus auf, in welchen die Eckranken wie eingewachsen erscheinen. Die rechte Hälfte der Tafel gibt Säule und Gebälk vom Tore des Hadrian in Athen, das den Zugang zu der von Hadrian vorgenommenen Stadterweiterung im Südosten der Akropolis bildet. In dem Tore verbindet sich eine Triumph bogenanlage mit einem oberen, offenen, in der Mitte taber nakelartig gestalteten Säulengeschosse. Die Tafel gibt die Einzelheiten der oberen Ordnung wieder, deren niedriger Architrav und Fries nur im Rahmen der Gesamtverhältnisse zu beurteilen sind. Taf. XXTTT. Vom Tempel des Mars Ultor und vom Tempel des Neptun. Der Tempel des Mars Ultor bildete den architektonischen Abschluß des prächtigen von Oktavianus Augustus erbauten Forum in Rom. Der Kaiser hatte den Bau in der Ent scheidungsschlacht bei Aktium den Manen Casars gelobt. Der Marstempel war nach altitalischem Schema, nicht Der in älteren Aufnahmen und so auch auf unserer Tafel als Saturntempel bezeichnete Bau liegt auf dem Forum Romanum, hart am Abhange des Kapitolinischen Hügels. Unter Domitian erbaut, wurde der Tempel unter Septimius Severus restauriert. Er bestand aus einer Cella von geringer liefe und einer Vorhalle von 6 Säulen an der Front und je einer Zwischensäule in der Verlängerung der Cellawände. Von diesen Säulen stehen drei an der Nordwestecke mit Teilen ihres Gebälks noch aufrecht, besteht aus Marmor. Die