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malet (e), und war von zorniger Gemüthsart (5), und seinem großen Oheime gar nicht ähnlich. Win kelmann hält diesen Kopf für idealisch, und für eines der vollkommensten Werke in Erz, die auf der Welt sind. Von dessen schönen langen Barte könnte gelten, was der ältere Scaliger (§) überhaupt von dem Barte sagt, daß derselbe das schönste und göttlichste Theil des Menschen sey. Die krausen Locken au den Schlafen sind angelöthet. Ins besondere ist diese Büste wegen der Ausarbeitung zu bewundern, welche offenbar alles Vermögen und Geschicklichkeit unsrer heutigen Künstler weil übertrift. XXIX. XXX. §burde zu Resina, den 6. November 1753. gefunden. Vielleicht ist diese Büste Archyras von Tarent, der berühmte Pythagoräer (k) und Freund des Plato? Er war ein großer Feldherr, der niemals über wunden wurde. Der sonderbare Kopfschmuck, der fast einem Tulban ähnlich ist, scheinet den Tarenti- nern eigen gewesen zu seyn (i). Archytas auf dem Campidoglio (10 hat eben dergleichen Kopfbinde oder Diadem, die von tarentinischer Wolle, welche höchst fein war, getragen wurden. Bildnisse des Archy- las haben Ursinus, n. 27. Bellori, ?.I. n.4. (Zronov ^uticj. Aruec. I'.II. 11.49. und in der meibomischen Ausgabe des Diogenes von Laerte, S. 540. Sie sind aus einer Medaille von Bronzen mittlerer Größe, genommen. Haym hat eine ähnliche Münze (lok.Lrit. 1.1. p. 137.) von diesem be rühmten Geometer: le niaris L terrae, numero^ue carentis arenae Neulorein coiübent, Acr-nt. I.. I. Oä. 28. Seine Schriften, die verloren gegangen, hat Fabriz Libliotb. ^r. b.ib.11. p.482. angczeigct. 1^6. XXXI. XXXII. bu Resina, den 16. November 1753. entdecket. Diese Büste stund auf einem Marmorblock oder Her me. Sie könnte, nach der Meinung der Herren Akadcmisten, den Wcltwcifen Heraklit verstellen, des sen angebliche Bildnisse bisher alle ungewiß und größtentheils falsch sind. Das von Marmor im Campi doglio (I) hat einige geringe Aehnlichkeit mit dem mistigen; aber es hat keinen Namen, und man hat es irrig Heraklit getaufet, weil es dem antiken Kopfe auf einer altern Herme des Großhcrzogs zu Floren; beym Orsini, num.65. ähnlich sah, welche die Aufschrift hat: ELMOL LEior. Allein, der alte Kopf des Heraklits war langst verloren gegangen, und man setzte einen andern alten un bekannten Kopf darauf, nach welchem Orsini, (n. 65.) und Bcllori, (?.1.11.17.) getaufet haben. Diese sind in der meibomischen Ausgabe des Diogenes, und im Gronovischen Ibeiauro Anriss, xruec. 1.11. p. zü. auch im Sandrart, wiederholet. So werden immer Fehler auf Fehler fortgepflan- zet, und man sieht, wie ungereimt es ist, Bildergallerien von Philosophen aufstellen zu wollen. Was Hilst alles Deuten, wenn eine Sache nicht wahr ist. Eben so grundlos sind die Gemmen beym Agosti- ni, Maffei, (n. 55. und 56.) und Beger (m). 1^. XXXIII. XXXIV. 17. April 1754. der vorigen gegenüber, zu Resina, oder im Herkulan, entde cket. Sie stund auch auf einer Hermensäule. Sie soll Demokrit (n) verstellen; aber eben so ungewiß, C 2 als (e) L'-imr. IX. y. (k) D/oA. I.. IV. 8eAm. Z. (^) In Uill. Lnim. 1^. 2. 8eÄ. 21. pgA. 161. (b) D/oA. Lasrt. VIII. 79. leg. ä'trabo I.. VI. x. 280. Var. lull. I>. VII. c. 14. (i) v. (Ic) lVlup. Ospltol. 1". I. tav. 88- (l) IVlus. Lapitol. 1°. I. n. 12. (in) Ndet. 6rk>näend. 1*. I. p. uz. (n) Die Köpfe unter seinem Namen beym AZostmi, ?. II. n.26. Maffei, n. 55. Bcllon k.I. n. iz. und Groiiov ^llt.Lr.'k. n. n-57- sind alle ungewiß, und einander sehr unähnlich.