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10 und den Liebesgöttern geheiliget. Es ist nicht unwahrscheinlich/ daß diese Tänze mit Klappern viel mit Len Baucrntänzen in Italien, und mit den englischen Matrosentänzen gemein halten, in denen noch itzt ein dünner Stecken oder Rohr das vornehmste Instrument ist. Das untere Kupfer stellet wieder einen solchen geflügelten Knaben vor, der ein Klapperholz in dec Hand hält. Der andere tragt einen langen Spieß auf dec Achsel, der an der Spitze eine Kugel hat; in der Hand hält er etwas an einem Stricke. Vielleicht sind es Larven? 1-VL. XXXI. <^ben. Zween Genii. Der eine bläset auf zwey dünnen Röhren, an welchen man die Zwecke deut lich sieht. Der andere tanzet auf einem Fuße, und hält einen dünnen Stecken oder Rohr über die Achsel. Unren. Der eine Genius oder Amorino trägt wieder einen solchen langen Stock auf der Achsel, der oben gespalten, und mit einem Ringe befestiget ist. Der andere Knabe hält eine Leyer oder Harfe, und spielt darauf. Die Stellungen sind überaus artig. Dergleichen Tänze junger Leute hießen z-L, und waren vornämlich bey den Lacedämoniern üblich. (I). Die Römer arteten hierum sehr aus, wie ihnen schon der afrikanische Scipio beym Makrobius vorwirft: „Die Söhne und Töchter „der StandeSpersonen lernen das Tanzen mit Personen von der schlechtesten Aufführung. Kaum konnte „ich meinen Augen glauben, als ich auf dem Tanzboden über 5OO Knaben und Mädchen erblickte, und „unter diesen den zwölfjährigen Sohn eines Mannes, der sich um eine hohe Stelle des gemeinen We, „sens bewirbt, mit Klappern (Lrotals) so ausgelassen tanzen sah, dergleichen sich für den geringsten „Sklaven nicht geziemen würde." XXXH. - » ^>den. Zween nackende Genii in anmuthigen Stellungen. Der eine trägt tanzend auf der linken Schulter ein unbekanntes Instrument mit vielen Sailen, und spielt darauf. Der andere tanzet auch, und giebt dazu mit zween kurzen Castagnetten, oder Klappern den Tact. Unren. Dieses Gemälde stellet drey vor einem Hause spielende Knaben vor. Der eine ziehet mit Leyden Händen ein Seil an, das mit einem Nagel in der Erde befestiget ist. Ein anderer Knabe gegen über sucht es auf seine Seite zu ziehen, und hält eine Ruthe in der einen Hand. Der dritte scheinet mit einer Ruthe auf den ersten zuschlagen zu wollen. I^L. XXXIII. ' k^aS obere Gemälde zeiget einen Knaben auf einem kleinen Wagen mit zweyen Rädern, dergleichen man sich zum Wettrennen bediente. An der vorne gekrümmten Deichsel ziehen zween andere Genii, welche voll dem ersten an zwey Leitseilen, wie Pferde, regiert werden. Im untern Gemälde spielen drey solche geflügelte Jungen das Spiel der Versteckenden. Die Stellungen sind mit vielem Ausdrucke gezeichnet. 1^6. XXXIV. H>ben. Ein allerliebstes Stück. Ein Knabe hält eine große Larve in den Händen, die eben nicht eine der häßlichsten ist; ein anderer erschrickt darüberund fällt um, daß er die Füße in die Höhe keh, ret. Ein dritter sucht ihm lächelnd Muth einzuflößen. In der Villa rT^egroni (m) sieht man eine ähnliche Gruppe in Marmor von zween Amorinen, wo der eine den andern mit einer Maske schreckt. Auf dem Gesichte des letztem herrscht Furcht, nicht Rachbegierde. Der erste freuet sich über seinen Ein fall ; doch ohne Bosheit. Unren. Zween Genii verfertigen Tischlerarbeit, und sägen ein Brett auf einer Arbeitsbank, auf welcher ein anderes Brett mit einem gekrümmten Eisen befestiget ist. An der Wand stehet auf einem klemm Gesimse ein Gefäß, vielleicht mit Oel, die eiserne Werkzeuge zu bestreichen, um sie schleifen zu können. Säge, Hammer, und die doppelten Thüren dieser Gemälde kominen genau mit den jetzigen überein. (l) Omxnof. L>. XV. p. 678. * (m) Herrn Joh. Bernoulli Zusätze zu den nenesien Reisebeschreibungen von Italien, I.Vand, S.z-7« - >