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xxx. k^ieseS Gemälde ist, so wie mehrere der folgenden, in einem besonder» Geschmacks gemalet. Einige geflügelte Knaben, oder Genii, üben sich kheils im Tanzen, Musik re. andere spielen, üben sich in Handwerks-und Hanshaltungskünsten, wieder andere jagen und fischen. Es scheinet, daß der Maler entweder die Erziehung der Kinder, und ihre Uebungen und Zeitvertreibe, oder unter diesen geflügelten Knaben die Genu und Patronen verschiedener Arbeiten und Ergötzlichkeiten habe vorstellen wollen. Der eine von den beyden Knaben der obern Vorstellung hat einen Myrtenkranz auf, ist in einer tanzenden Stellung, und hält in der einen Hand lange Klapperhölzcr, welche die Griechen IixaL KMia, Orotsla, nannten. Kürzere kommen auf der XXXllsten Kupsertaftl vor, und aus mehr alten Denkmälern, z. E. auf Basreliefs, in der Villa Borghese, und im Palaste Gtusiiniam, auch auf einem Carneol des Groschischen Musel (k). Der andere Genius sehet sich einen Myrtenkranz mit beyden Händen auf, und scheinet sich auch zum Tanzen anzuschicken. Myrtenkränze waren der Venus und 1^8. XXVI. schöne Centaurinn trägt eine gelb gekleidete Bakchante mit ihrem ThyrsuS. Sie hat, so wie die Centauren überhaupt, gespihte Ohren. Ihr Gewand ist grün, als Pferd ist sie schneeweiß. Sie hält in der linken Hand einen Kranz oder Feston von Epheu. 1^8. XXVH. k^ieser Centaur ohne Bart, mit struppichten Haaren, trägt auf der Schulter den ThyrsuSspieß, an welchem das Tympanum (k) befestiget ist. Der Theil des Pferdes ist hellbraun. Er unterwei set einen jungen Menschen, den er srey vor sich hält, auf der Leyer. Das Tuch, so über den Centaur herabhängk, und das Kleid Les Jünglings sind violet. Dieses Stück ist in diesem Bande sowohl in Ansehung des Stiches selbst, als auch der Zeichnung das schlechteste. Nicolaus Lllll von Rom hat es gestochen. 1^8. XXVIII. Gemälde übertrifft die drey vorhergehenden weit. Sie scheinen von einem Meister zu seyn. Diese Centaurinn spielt mit der rechten Hand auf einer Leyer von vier Saiten, die auf ihrem Pferr berücken stehet. Mit der andern hält sie eine Cymbel oder Handschelle (i), und schlagt sie an die am dere Hälfte, so ein Jüngling hält, der seinen Arm um sie schlingt, sie zärtlich ansieht, und übrigens frey schwebet. Das violett Gewand des Jünglings fällt über dessen linken Arm herab, so wie der Cem taurinn ihres über den rechten, welches gelb ist. Sie fliegt im Galopp, und beyde scheinen die Gewän der zu verlichren. Das Fleisch der Centaurinn ist mit großer Zärtlichkeit gemalet, und vereiniget sich fast unmerklich mit den weißen Pferdtheilen, auf eine künstlich zusammenfließende Art. Auch die Frey» heit der Pferdfüße stehet mit den menschlichen Gliedmassen in großer Harmonie. Der Kopfputz, das Halsgehänge, und die Armbänder der Centaurinn sind gleichfalls zu bemerken. H8. XXIX. Aween majestätische Thronsessel mit ihren Fußschemeln werden auf dieser Kupfertafel vorgestellet. - Sie «V sind mit größter Nettigkeit gezeichnet, und goldgelb. Der obere ist der Venus gewidmet, wie die Taube auf dem Küssen deutlich zu erkennen giebt, so auch die beyden Genii, deren der eine einen Feston von Myrten, der andere einen Scepter hält. DaS Tuch, so über den Rücken, und die Armlehnen herabhängt, ist von schillernd grüner Farbe. DaS Sitz küssen ist dunkelroth. Der zweyte Thron gehöret dem KriegSgottt. Dieß zeiget der Helm und der Schild des einen Genius. Der Feston des andern scheinet von Gras zu seyn. An diesen vier Geniis, deren Stellungen sehr artig, sind die doppelten goldfarben Hals--Arm - und Handbänder, auch die an den Füßen zu be, merken. (K) jvo^e/Zoc. (i) Fast höret man daö Klirren dieser korybantischen Schel ¬ len, wie Phaläkus sie in seinem Gedichte nennet. ^ntliol. xr. Lc»r/?. nun». 444, und 1°. I, p. 421. der schönen Vrunklschen Ausgabe der griechischen Anthologie. (lr) velcr. «le« kierr. grav. x. 46z. C