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Unten (^) 8ec. ä'^ntig. 1. 6. ?I. 4l. v. («) LolleÄ. Lcript. gra«cvr. 1°, 2. p. HZ. (») Winkelm. Anmerk, über die Gejch. der Kunst des AlterthumS, S. -27. Dido vorstelle. Sie steht in tiefstem Kummer versenkt da, und hält mit gefaltenen Händen das Parazo» nium. Ihr Haar liegt unordentlich auf der Schulter, ihr Kleid ist roch, mit engen Aermeln, wie trat gische Personen hatten. Sie stehet an Stufen, die zu einer hohen Thüre führen. Man sieht an diesem Gemälde zween Streifen mit Zierrathm, die einander ähnlich sind. Unten ist ein Zweig mit Früchten, zwischen zwoen weiblichen Caryatiden, deren eine ein Kästchen,' die andre ein kleines Wcingefäß (swpkora) trägt. 1^6. XIV. Eine Vorstellung aus dem Privatleben. Ein Mann liegt auf einem Bette, stützt sich auf dem linken Ellenbogen, und läßt das Geträrcke aus einem hornförmigen Trinkgeschirre in seinen Mund laufen. Ein junges Frauenzimmer mit Ohrrngehängen sitzt vorne auf dem Belte. Ihre Kleidung und Haarnetz sind goldfarb. Eine Dienerinn reicht ihr ein Kästchen. Ein runder recht neumodischer Tisch steht auf drey Rehsüßen zur Seite des Bettes. Auf demselben sind drey Gefäße, und ein Löffel; eö ist so wie der Bo den deö Zimmers, mit Blumen bestreuet. Unten sind artige Grotesken zu sehen. xv. Ein reizendes Gemälde von vortrefflichem Ausdrucke und Colorite. Ein Faun küsset eine schöne Bak- chante, die er eben rückwärts niedergezogen. Mit der andern Hand hält er ihre Brust. Sie scheinet wenig Widerstand zu thun: den einen Arm legt sie über den Kopf des Faun. Sie ist fast ganz nackend, nur der eine Schenkel ist mit einem rothen Gewände bedecket, das ihr auch über die Schulter Herabhänger, An der Seite sieht man den Thyrsusstab, an welchem ein rothes Band angeknüpft ist, mit dem Cymbalo, an welchem Schällen herabhängen. Auf dem Boden desselben ist ein Sistrum vorgestellt. Zur Seite des Fauns ist eine Zimbel ohne Schällen angelehnet, dabey liegt die siebenröhrige Pfeife und der Hirten stab. Da sonst die Faunen gewöhnlich Ziegenohren haben, so ist sowohl hier, als an dem folgenden Ge mälde eine Ausnahme davon zu sehen. . . s 1^6. XVI. . A)on eben der Güte, und von eben dem Meister ist auch dieses Stück. Ein alter bärtiger sitzender Fann ziehet einen nackenden Hermaphroditen, oder Zwitter, zu sich, der eben gebadet hat, ihn zu küssen. Der Er klärer dieser Gemälde, Herr Pasquale Larcani, königl. neapolitanischer Secretair, sieht diesen Zwitter für eine Nymphe an. Dieses Gemälde ist dem schönen Sardonych deö Grafen Caylus (y) sehr ähnlich, wo ein Alter ein junges Mädchen, die eben aus dem Bade kommt, überraschet. Der Steinschneider hieß panäus. (NölMIO-l-.) In Winkelmanns Sendschreiben von den herkulanischen Entdeckungen muß S. Zo statt Saty« Faun gelesen werden. 1^8. XVII. zwölf folgenden Gemälde sind in der Größe der Originale hier abgezeichnet. Sie wurden in Pom peji an einem Orte beysammen gefunden, den man für einen Speisesaal hielt. Sie stunden in der Mauer, und sind auf glatten trocknen schwarzen Grund gemalet. Sie sind alle von gleicher Schönheit, und von einem Meister. Man erkennet in ihnen die Hand eines gelehrten und zuversichtlichen Künstlers; denn sie sind flüchtig wie ein Gedanke, und schön wie von der Hand der Grazien ausgeführt, so daß ein Raphael und Guido nichts besser» hätten hervorbringen können. Was für Begriffe müssen wir uns nicht von der Vollkommenheit der Meisterstücke eines Apelles, polygnorus, parrhasius re. machen, wenn schon auf Mauern der Häuser so angenehme, so reizende Stücke gewesen? Dieses Gemälde stellet zwo Tänzerinnen vor, die im Tanzen einander die Hände geben. Es kann Nichts delicaters gedacht werden. Die Draperie scheinet gar zu stark mit Fallen überhäuft zu seyn. Auf einem Gemälde einer alten Handschrift des Rosmas, eines Kaufmannes zur Zeit Kaisers Iu, stinus, in der vatikanischen Bibliothek, N.69Y, die Monrfaucon ohne die Figuren drucken lassen, (2) sind unter den. Throne des Königs Davids zwo Tänzerinnen mit aufgeschürzter Kleidung angestellet, die mit beyden Händen ein fliegendes Gewand über dem Kopfe halten, wie lab. XVlll. Diese Figuren sind so schön, daß man glauben muß, sie seyn nach einem solchen alten Stücke gemalet. Zwischen bey den Tänzerinnen stehet das Wort O?XkiL1L, der Tanz, (a)