Volltext Seite (XML)
2Z 1^6. XI.VH. ^)er obere Theil ist ein architektonisches Stück, welches wegen des Reichthums der Phantasie Vorzüge lich brillant ist. Zn diesem gehöret der 1/^8. XI^V. beschriebene dritte Streif, worauf Bakchanten und Bakchantinnen gcmalct sind. Oben auf der Kornische sieht man einen geflügelten Genius, oder, wie andere lieber wollen, einen Amorino. Das untere Stück wurde im April 1762. in Pompeji in eben dem Zimmer entdecket, in welchem die vorigen waren. Es hat vieles von seinem Grunde verlohren. Bey dem allen erblickt man zwo feine ju gendliche Figuren darauf. Eine ist im Vordergründe sihend vorgestellet, hat ein bräunliches und starkes Ansehen, einen sehr dünnen Bart, kurze , lockichte, kastanienbraune Haare, und auf diesen einen Lorbeer kranz. Bis auf den halben Leib ist sie nackend. Ihr Gewand, das unter dem rechten Arm liegt, ist lackfarbig. Eben dieser Arm ruhet auf einem Felsen. Der linke ist ausgesireckt, gleich als wenn er nach etwas greifen wollte, oder drinnen gehalten hätte. Wegen des erlittenen Schadens läßt sich nichts be stimmen. Hinter diesem Jüngling sieht man einen Felsen, und ein Stück von einem Baumstämme. Dichte daneben nmß noch eine Figur gestanden seyn, wovon aber blos das lackfarbige Gewand noch zü sehen ist. Zur linken des ersten und sihenden Jünglings stehet eine andere, ebenfalls jugendliche Figur, die im Gesichte vieles gelitten hat. Ihre Haa.e sind kurz, blond und kraus; ihr Gewand gelb, und er scheinet, als wenn sie mit den Fingern der linken Hand etwas, das inan nicht mehr unterscheiden kann, fest hielte. Neben ihr stehet der Stamm von einem Baume. Einige wollen den Sieg eines gymnasti schen Kämpfers, andere eines Dichters in einem dramatischen Wettstreit, in diesem Stücke finden. ' xi^vm. Awey Gesellschaftsstücke, welche den 25. May 1761. in Pompeji entdecket worden. Sie sind in gel bem Grunde gemalet, und stellen zwo Figuren vor, die mit vieler Kunst und Annehmlichkeit ausgeführ ret sind, und eine Beziehung auf den BakchuS und die Bakchanalien haben. Die erste ist ein junger Faun, welcher einen Epheukranz mit Beeren auf dem Haupte trägt. Ein großes Fell, auf der linken Schulter befestiget, ziehet sich vorn über der Brust, unter dem rechten Arm hin, und hänget hinter dem Rücken herunter. In der rechten hält er ein Gefäß mit zwo Handhaben (cantlmrms), und in der lin ken einen Schäserstab. Die andere Figur ist eine Bakchante oder Fauninn(x), mit einem Laubkranze von Weinreben auf dem Haupte, und mit fliegenden Haaren. Ihr Gewand ist von einer ungewissen Farbe. Unter dem linken Arme scheinet sie noch einen Weinreben mit Trauben, oder «inen andern Ztveig niit Früchten zu tragen. Man kann solches nicht unterscheiden, weil die Farben sehr verloscheu sind. In der ausgestreckten rechten trägt sie etwas, das einer Muschel sehr ähnlich ist. 1^8. XI-IX. Von diesen jwey Stücken auf weißem Grunde wurde das erste in Stakiä (Orsxnsno) ausgegraken. Es stellet eine Dienerin» beym Opfer des BakchuSj vor. Ihre Kleidung ist violet. Auf dem Haupts trägt sie einen Laubkranz, «inen andern hält sie in der rechten Hand; in der linken trägt sie eine Schale oder Tasse. Das andere Stück ist ans dem Herkulan. Ein eben so bekränztes, ganz bekleidetes Frauenzimmer (die Farbe ihrer Kleidung ist unkenntlich) trägt in der rechten einen Zweig, und in der linken einen klei nen Korb, uebst einer Serviette. Fr (x) kstuL krun», oder 8on» l)es, Genrahlinn des Faunus, »nd Tochter des Picus/ deren Fest den I. May «instel. Ou/ci. ksltor. V. 148. ksuno fuit uxor nomine kstu», yurs sstiäue diuino lpiritu im- pletu, velut per kurorem, kutara xraemonebst. Vuäs »älruc, yai inipir-ri lolent, istusri liicuntur. I.. XUII. c. i. §. 8.