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i8 Mund geleget hat, dessen Kopf in verschiedenen Büchern gestochen ist(a), und Herrn Baudelot Dair- val hätte bekannt seyn sollen, der eine besondere Abhandlung (b) über einen jugendlichen Kopf, (des Her» kules, wie winkelmann sehr wahrscheinlich (c) zeiget) welcher in einem orientalischen Amethyste des Mufti des Königes in Frankreich (ci) geschnitten ist, schrieb, der mit einem dünnen durchsichtigen Ger wände bekleidet ist, welches den untern Theil des Gesichts bis über die Spitze der Nase, dergestalt verhüt» let, daß die Züge dieses Theils unter solchemSchleyer deutlich ausgedrücket, und kenntlich sind. Erhielt Liesen Kopf für einen PtolemäuS Auletes, d. i. der Flötenspieler, weil dieser König sich mit seiner Ge» schicklichkrit im Spielen auf der Flöte viel wußte (e). An den Flöten sind verschiedene Einschnitte anger deutet, welche entweder, wie Winkelmann sagt, eben so viel Stücke, oder eine Flöte von Rohr mit des sen Gliedern und Knoten anzcigen: denn es wurden nicht allein Pfeifen, (lz-rinx) sondern auch Flöten aus dem gemeinen Rohre geschnitten; dasjenige aber, welches bey OrchomenuS in Böotien (f) wuchs, war ohne Knoten, so daß dessen Höhlung nicht unterbrochen war, und es wurde daher zu diesem Gebrau che vorgezogen. Flöten, wie die auf unserem Gemälde sind, aus mehr Stücken zusammengesetzt, hießen Fi aciarii, weil sie gleichsam verschiedene Stufen halten. Die Stücke der Flöten aus Knochen, die sich häufig im Museo zu Portici befinden, haben keine Einfügungen, und mußten also aufeinander Rohr, oder Scheide, gezogen und gestecket werden. Dieses Rohr war von Metall, oder von auSgebohr» tem Holze, welche« sich im Herkulan in zwey Stücken von Flöten versteinert angesetzt erhalten hat, und im Museo zu Cortona ist eine alte Flöte von Elfenbein, deren Stücke auf ein silbernes Rohr gezogen sind. Auf alten Denkmaalen, wo theils Flötenspieler, die zwo Flöten blasen, nämlich die rechte und die linke, theils diese Flöten allein, vorgesteller worden sind, bcyde Flöten in der Dicke gleich, da doch, nach ange, führter Stelle des Plinius, die linke stärker gewesen seyn muß, weil dieselbe aus dem untern Schafte des Rohrs geschnitten wurde, zu der rechten Flöte hingegen nahm man den oberen Schuß. Auf der schönen erhobenen Arbeit in Marmor (§), welche unter den farnesischen Schätzen anißt in Napoli ist, und dir zweyte Scene des fünften Aktes der Andria des Terenz vorzustellen scheinet, ist es gerade umgekehrt; es sind aber ungleiche Flöten. Unser Flötenspieler hat einen gelben Mantel. Sein Kleid ist blau ins hell- rothe schillernd. Der Saum hat drey Streifen, deren zween gelb, der mittlere aber grün sind. Dis auf den Rock als Zierrathen genähete Stücke (ti) haben goldfarbe Blumen auf Purpurgrunde. Die Brustbinde ist gelb, mit roth ausgeschlagen. Die Fußsohlen, der mit einem rochen Tuche behangene Sessel, und der Fußschemel sind gelb. Der letztere Hal röche Leisten, so wie auch der singenden Person ihrer. Ein solches Concert von Zither oder Harfe und Flöten (i) hieß oder attisch Ar-ri-zV». Eigentlich hieß der Accord zwoer Flören also. Horaz singet vom Concerl der Leyer mit zwoen Flörenr Lonaute mixtum tröm curmsn /^ra; llac vorium, ülis Lurbarum. Lpocl. IX. 5. Einige hielten sehr unwahrscheinlich unsre Theatersängerinn für eine Dichterin», welche zum Preis« eine« Gottes einen Hymnus absinget. 1^6. (a) A7e^cu»'r'al. äs Oz-nsülc» vett. (b) Uiüoire äe ?tolemse Wulstes, älllertatioa kur uns kierre Frsvöe än Ladlnst äs Nsäams. i?sris »6y8. 12. , (c) Gesch der Kunst, S. zgr. (ä) .Mi rette pivrres Frsvees, 1'. I. p. Z79. leg. (e) §t»al>o I.ib. 17. p. 796. (k, TAucZä. I.. IV. PSF ZOZ. /^r». I,. 16. csp. z6. Orcdomenlus cslsmus est continno korsmins per« viu», guem suleticum vocsnt: die tibüs utilior, ststulis ille. Lk »Nur crrMare lixuo, 2c te- nui forsmine;— slius brevior, »lius procerior, exilior, crsstlorgue. (F) ?>toeonr lV!»scdere kceniede öcc. 1°av. 2. (d) pstls; sich oben die Z4ste Kupfertafel. (i) 'o<r°cv -cv/o; §ar<ia».