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Es ist bekannt, daß die Alten sehr freye Vorstellungen in mythologischen Scenen liebten. So hatte j.B. Tiberius ein höchst garstiges Gemälde des parrhasius (^) in seinem Schlafzimmer, welches Meleager und Atalanta vorstellete. (2) Dergleichen lockere Maler waren Lhärephanes, Pausanias, r7rikophanes, Rresilochus, des Apelles Schüler (s), und Rlesides(b). Dieser lehtere malle die Königinn Stratonice, des Antiochus Gemahlinn, in einer höchst freyen Stellung mit einem Fischer, den sie wohl leiden konnte, und sehte das Gemälde öffentlich zu Ephesus aus. Er lhat es aus Rache, weil ihm die Königinn verächtlich begegnet war. Sie bewunderte die ausnehmliche Kunst und Aehnlichkeit, begnadigte Len Maler, und verboth, das Gemälde wegzunehmen. Ralaces und Anriphrlus mallen gerne kleine Stücke mit komischen Vorstellungen. ZVi». Ust. tlist. 1^. XXXV. Lsp. 10. Unser Gemälde kommt sehr dem Stil des Annibale Laracci gleich. Ariadne har an den Füßen goldene Ringe. Die eine sihende Figur, so auf der Harfe spielt, scheinet Apollo zu seyn. Diejenige, so oben am Brautbette, oder Thalamus, dessen Geländer blau ist, mit gelbem Laubwerke eingefasset, steht, und fast unkenntlich ist, wird eine der Dienerinnen des Bakchus seyn, mit der mystischen Kiste auf dem Kopfe, wie sie im XVI Gemälde des zweyten Theils zu sehen ist. 1^8. IX. eine dieser Gemälde stellet auf rolhem Grunde ein grüngekleidetes Frauenzimmer, muthmaßlich die Friedensgöttin, mit langen fliegenden Haaren mit einein Oelzweige vor. Sie hat auch einen solchen Kranz auf ihrem Haupte. Das andere Stück, auf gelbem Grunde, zeiget uns den Pelens mit dem kurzen Degen, den ihm Vulkan gab, und mit dem Spieße von Eschenholze, welchen er vom Chiron erhielt. 1^8. X. Draperie dieses jungen Menschen ist Violet. Vielleicht ist es der Gott des Schmausens und Scher, zens, Komus. Er hält eine lange Fackel.-oder Leuchter-ähnliche Stange. (ZHr/o/Zt-rtt. Imsx. 1^. I. c. L. 76z.) Der große Teller, oder das Trinkgefäße, ist goldgelb. 1^8. XI. Oben. auf blauem Grunde, als ein nackender Jüngling, auf einem Wagen mit zwey Rädern, (LiZs) da man ihn insgemein mit vieren zu malen pflegt. Homer nennet diese Pferde Lampus und phaccon(c). Lulgenrius (6) Erythräus, Aktäon, Lampus und Philogens. Ovtd nennt sie «»der anders: luteres volucres p^roeis, äc Lous äc Aetkon, Lolis eczui, gusrtusque ?KIegoa, biuuitibus »urss kiammiieris implent. I.. II. v. rzg. Unren. Der Schwan, des Apollo auf dunkelrothem Grunde gemalet, rührt auf einer goldnen Leyer, die zwischen zween Greifen stehet, die dem Apollo geheiliget sind. III. c.48.) Auf dem ersten Gemälde der XXXVIll. Kupfertafel des ersten Theils dieser Herkulanischen Ger rnälde siht ein Amorin auf einem von zween Greifen gezogenen Wagen und spielet auf der Harfe. 120. s^) In lecellu Orprsenü — cubicul» plurifsrism äilpoürs, tsbellis LL ÜAlllis lssc.iuillrm»rurn piAnra- rum ür ligursrum »äornsuit, librisguo Llepbantiäis inüruxit, ne cur in oper» eäenäs exowpiLk impetr»t»e scbem»« äsesket. -— ksrrirLlii ljuo^ue tsbulsm, in gu« melea^ro ^tsl nt» ore inori^e- ntur, Ie§»tom übi lud conrlitione, nt ü sr^umenro ollenäeretur, äecies pro e» kl 8. »cciperet: von moäo prsetnlit, ie<1 är in cubicnlo äeäicLuir. liber. csp. 4z. ür 44. <«) parrhasius pflegte dergleichen kleine Staffeley - Gemälde zum Zeitvertreibe oder beym Feperabend zu mar ' chen. kinxit öc minoribn» tsbt-ilis libiäine«, co Zevere petulsntis ioci le resciens. 77//». klilk. nst. I.. XXXV. c»p. IO. Ein anderes Gemälde dieses großen Künstlers, der sich selbst den delicaten Maler zu «ennen pflegte, erstand Tiberius für 60000 Sestertien (zoooThaler). Es stellte den obersten der ver schnittenen Priester der Diana zu Ephesus (HrckigLllum) vor, und also vermulhlich eine zweydeutige Schönheit nnsers Geschlechtes. />/-». I. c. ss) Lt«6!ocbuL> ^oellis äiscipulur, petulsnti piktur» innotuit, laus biberum psrturients äepiÄo mi- trsto, L rnnliehriter inAsmisconteintLr oblketricia Oe»rum. /Ä-». b. XXXV. csp. n. (b) I. «. (c) OävL'. I.. XXIII. v. 254- (ä) N^ckol. I.. I. c. ir.