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Die Begierden sind verglommen,... Sprich, was hast du mitgenommen? kulvis 8UINN8, 8UINU8 uniUra! Seelchen, edler Gottessckiatten, Mußtest mit dem Staub dich gatten; — Bliebst du göttlicher, denn Staub? Gäbest du der Welt zum Raub Deines Daseins seltne Freuden Für der Tugend stillen Glanz? Trügest du, für Recht und Wahrheit, Des Märtyrers Dornenkranz? Sprich, was hast du dort bekommen, Wo Vergeltung lohnt die Frommen? Keine Antwort? Alles stumm? (Er sieht auf die Uebrigen zurück, die im Hintergrund des Zimmers lebhaft sprechen.) Hei, wie streiten die herum! Thoren, die sich darum grollen, Was sie morgen träumen wollen! (Zum Todtenkopf.) Vorwärts, pred'ge, Kamerad, Predige das Wort in That: (Gegen den Hintergrund gehend mit erhobener Stimme:) kulvis 8UN1U8, 8UMU8 UlnUra! Fünfter Akt. Im Palast des Dogen. Ein großer Prachtsaal in gothischcm Geschmack. Erster Auftritt. (Glänzende Versammlung von Senatoren und Edeln, unter ihnen der Doge, Contarino, Parozzi, Mcmmo, Falieri, Abbate To- lomco, — und von Edelfraucn, unter denen auch Rosamunde und Jduella. Sie bewe gen sich in geselliger Unterhaltung durchein ander; einige stehen in einzelnen Gruppen vertheilt.) M e m Nl o (der zu Parozzi und Contarino in den Vor grund kömmt, halblaut). Sagt doch, Leutchen, ist's hier richtig? Oder habt Jhr's recht gehört? Warum mußte Mann für Mann Von den Gästen Dolch und Degen, Vor dem Eintritt in den Saal, In die Hand der Diener legen? Parozzi (verdrießlich). Ei, es sei ein Rathsbeschluß, Der verwirrten Zeiten wegen. Memmo. He nun stehn wir da, wie Lassen, Plötzlich ohne Wehr und Massen. Was beginnen, wenn wir nun Schaffen sollen, was uns obliegt? Parozzi. Hm, im Nothfall wird von uns Jeder doch ein Dutzend Weiber, Oder einen von den dürren Federputzern, auf sich nehmen? (Er schlägt sich auf die Hüfte.) Uebrigens, ich bin versehn! Contarino. Sorget nicht. Sobald es dunkelt, Werd' ich mich von hinnen schleichen, Werd' ich frische Waffen reichen. (Sie gehen gegen den Hintergrund, da sie den Dogen und Nosamunden nahe sehen.) Doge. Richte dich empor und leuchte, Als die Königin des Festes, Allen in der Freude vor. Rosamunde. Oheim! — Oheim! meine Seele Will in Bangigkeit verschmachten. Längst schon hat die achte Stunde Im St. Markusthnrm geschlagen,... Längst. . und Er ist noch nicht hier. Doge. Nur vor wenigen Minuten .. . R o s a m u n d e. Schlug das erste Viertel schon, Und die neunte Stunde naht. Oheim! Unglück ist gekommen! Zieht das schwarze Siegel vor. Doge. Nichte des Andreas Gritti, Will dein stolzer Muth verzweifeln? Nimmermehr! Und welches Loos Immerhin das Schicksal werfe — Rosamunde, Wir sind Wir! — Festen, unerjchrocknen Sinnes, Unveränderten Gesichts,