Einleitung. ^n den weitesten Kreisen ist Heinrich Zschokke durch seine „Stunden der Andacht" bekannt, ein beliebtes Erbauungsbuch, seit einein halben Jahrhundert in zahlreichen Auflagen und Ausgaben ver breitet, und als einstiger Liebling des Prinzgemahls von England auch in britischem Gewände erschienen; dann durch seine kernhaften Volksbücher und angenehmen Erzählungen, wie: das Goldmacherdorf, Meister Jor dan, Bilder aus der Schweiz, die Branntweinpest und viele andere, denen sich geschätzte historische und praktische Werke anreihen. In allen seinen Schriften kennzeichnet sich Zschokke als eine tüchtige und rüstige Mannes- uatur von gesundem Verstand und gewandter Orientirung, der aber die künstlerische Begabung mangelte. Er ist ein Magdeburger, am 22. Mürz 177t geboren, und starb als Schweizer Bürger in seinem Landhause bei Aarau am 27. Juni 1848. Von seinem thätigen, vielbewegten Leben hat er im ersten Theil seiner „Selbstschau" Nachricht gegeben, wo am Schlüsse die Farbe seines Innern in folgenden Worten hervordringt: „Ohne Zweifel bin ich, wie jeder Adamssohn, ein Sünder; doch bin ich mir durchaus weder absichtlicher noch schwerer Sünden bewußt; noch schäm' ich mich solcher Verirrungen, die zu unbedeutend sind, um ge nannt zu werden. Die aber, derentwillen ich von streitbaren Politikern und Theologen nur zu viel gescholten und verketzert worden bin, halt' ich für keine. Ich gehöre mithin eigentlich zur Klasse der „verstockten Sünder". Gern möcht' ich wohl besser gewesen sein, als ich war; bin