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I. Das fünfzehnte Jahrhundert. (1464 — 1500.) A. Deutsche Schule. Der äussere Charakter derselben zeigt uns noch durchweg spätgothische Formen; die Lichtstrahlen der Renaissance, die in Italien um diese Zeit bereits eine reiche Erndte zeitigten, drangen I erst in der zweiten Periode in die deutsche Schule ein und wir werden ihre Siege im zweiten Bande zu verzeichnen haben. Immerhin sind die in dieser Abtheilung gebotenen Abbildungen für den Kunstforscher wie Kunstindustriellen von grossem Interesse; und da die hier in guten Nachbildungen reproduzirten Originale sehr selten und sehr hoch im Preise stehen, so dürften sie in den Sammlungen der Gewerbe-Museen manche Lücke ausfüllen. MEISTER $>. VOM JAHRE 1466 Unbekannter deutscher Kupferstecher, vielleicht auch Goldschmied. Seine Blätter verrathen schon eine grosse technische Vollendung. 1. Eine Patene. Das Schüsselchen für die Hostie, wie es über I den Messkelch gelegt wird; die innere Rundung, welche ! zur Aufnahme der Hostie vertieft ist, zeigt den h. Johannes | Baptista; im Rande die vier Evangelisten - Symbole und die vier lateinischen Kirchenväter. Passavant IL, Seite 60, | No. 165. (Blatt I.) 2. Eine junge Dame mit dem Wappenschild und dem Helm. Bartsch 92. (Blatt 2, links unten.) Ein junges Mädchen mit leerem Wappenschild und einem \ Helm. Pass. IL, Seite 65, No. 198. (Blatt 2, oben.) Das segnende Christkind im Herzen, das aus einem Blumen ornament hervorwächst. Pass. II., Seite 57, Np. 154. (Blatt 3, unten.) MARTIN SCHONGAUER Maler, Kupferstecher und Goldschmied in Colmar, f 1486. Vier Wappenschilder, das eine vom Engel, die übrigen von | Mädchen gehalten. B. 96 — 99. (Blatt 9.) Fünf Wappenschilder, von einem Türken, einem Bauer und von drei wilden Männern gehalten. B. 101 —105. (Blatt 10.) | Ein Pedum, Bischofsstab; oben in der Krümmung Madonna > mit zwei musicirenden Engeln. Das leere Wappenschild dürfte darauf hindeuten, dass nach der Zeichnung ein Bischofsstab als Votivgeschenk einer vornehmen Familie wirklich ausgeführt werden sollte. B. 106. (Blatt 4.) Ein Rauchfass. B. 107. (Blatt 5.) Krabbenornamente, drei Blätter. B. 110—112. (Blatt 6, oben und links unten.) Das Ornament mit der Jerichorose. B. 108. (Blatt 7, oben.) Das Ornament mit der Hopfenpflanze. B. 115. (Blatt 7, unten.) Kleines gothisches Ornament. B. 116. (Blatt 11, links unten.) Das chimärische Thier. B. 93. (Blatt 8, oben.) BARTHEL SCHÖN Maler und Kupferstecher um 1470. Die Wappenschilder der Familien Rohrbach und Holzhausen- Pass. II, Seite 123, No. 40. (Blatt 2, rechts unten.) Das sitzende Bauernweib mit dem Wappen. Pass. II., Seite 121, No. 30. (Blatt !), Mitte.) Das Ornament mit dem wilden Manne. Pass. II., Seite 122, No. 38. (Blatt 11, links oben.) NICOLAUS ALEXANDER MAIR Maler nnd Kupferstecher von Landshut um 1490. 25. Die Frau mit dem Wappenschild in einer gothischen Kapelle stehend. Pass. II., Seite 159, No. 19. (Blatt 12.) ISRAEL VAN MECKEN Fruchtbarer Kupferstecher und Goldschmied in Bocholt, f 1503. 26. Maria mit dem Zeitglöcklein, ein Ordensmann bittet Maria um eine selige Sterbestunde. B. 145. (Blatt 3, oben.) 27 Ein Wappenschild mit dem Purzelbaum machenden Manne, als Aufsatz das alte auf ihres Mannes Rücken reitende Weib. B. 194. (Blatt 13, links.) 28. Das Wappen mit dem Löwen. B. 195. (Blatt 13, rechts.) 29. Blumenornament mit Vögeln. B. 198. (Blatt 14, unten.) 30. Kampf zweier Reiter, deren Rüstung aus gothischen Orna menten besteht. B 200. (Blatt 14, rechts oben.) 31. Drei Todtenköpfe in einer Nische. B. Appendix, No. 105. (Blatt 14, links oben.) 32. Ornament durch eine Acanthuspflanze gebildet, zwischen den Zweigen figürliche Darstellungen. Vorlage zu einem Teppich oder einer Tapete. B. 201. (Blatt 15.) 33. Ein Ornament, 'welches den Stammbaum Christi darstellt. B. 202. (Blatt 16.) 34. Ein Ornament mit dem Liebespaar (Muster einer Tapete). B. 205. (Blatt 17.) 35. Ein Ornament mit figürlicher Darstellung, Kampf wilder Männer. B. 207. (Blatt 18.) 36. Ein Ornament. B. 209. (Blatt 19, oben links.) 37. Ein Ornament in Friesform, den Stammbaum Christi dar ¬ stellend. B. 203. (Blatt 19, unten.) 38. Die vier ersten Buchstaben des Alphabets. B. 210. (Blatt 19, oben rechts.) 39. Das Pedum. Aus zwei Blättern bestehend. B. Seite 303, No. 139. (Blatt 20.) W. (WENZEL VON OLMÜTZ.) Unter diesem Monogramm sind sicherlich mehrere Meister verborgen; der Stecher dos hier angeführten Blattes war gewiss auch ein Goldschmied. 40. Ein Ostensorium oder Monstranz. Unbeschrieben. (Blatt 21.) W $ Unter diesem Monogramm ist wohl ein niederländischer Künstler verborgen, doch wird er nach dem Vorgänge von Bartsch wegen seiner Verwandtschaft mit der deutschen Schule hier aufgenommen. 41. Ein reich verzierter, auf Löwen ruhender Pokal. Pass. II., Seite 282, No. 51. (Blatt 22.) N H^S Unbekannter Meister, der wahrscheinlich auch in den Niederlanden arbeitete. 42. Der Fuss zu einer Monstranz. Pass. IL, Seite 2S8, No. 2. (Blatt 23.) ANONYME MEISTER 43. Ein Krabbenornament. Pass. II., Seite 100, No. 97. (Blatt 6, rechts unten.) 44. Kampf zwischen zwei fabelhaften Ungeheuern. Pass. .IL, Seite 242, No. 223. (Blatt 8, unten.) 45. Ornament mit einem Narren. Aus der Schule des Meisters vom Jahre 1464. Pass. IL, Seite 30, No. 50. (Blatt 11, rechts oben.) 46. Blätter Ornament mit einem knienden Manne. Pass. II., Seite 244, No. 238, beschreibt das Blatt von der Gegenseite. (Blatt 11, rechts unten.) 47. Ein Engel mit zwei Wappenschildern. Aus der Schule des M. Schongauer. Pass. II., Seite 151, No. 47. (Blatt 24.) 48. Das Wappen mit dem Löwen. Pass. IL, Seite 243, No. 231. (Blatt 25.) 3. 4- 5—8. 9—12. 13. 14. 15-17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24.