viele solcher Landschaften da, jede verschieden, aber angefüllt mit sinnreichen Erfindungen, welche die Einbildung beschäf tigen und Stoff geben, auch über Mchres nachzudenken, was nicht auf de». Bilde ist. So mühsam herbeigesucht die Idee von so mancherlei Gegenständen war, so mühsam war auch die Ausführung. Fast jedes Blatt am Baume war einzeln gemalt und umschrieben, man sah cs flach oder verkürzt, von oben oder von unten; jeder Ast, jeder Zweig war richtig gezeichnet, der Baumstamm mit seiner Borke, das Gras und Moos, jeder Vogel in dem Baume; jedes Thierchen, das in dem Grase lief, war zu erkennen: und doch war Alles Eins und das Ganze in Harmonie. Mir machten diese Landschaften viel Freude, und noch schweben sie mir als inhaltsreiche Gedichte von Wüsteneien vor, wo des Men sche» irregetriebencr Geist außerhalb des Gewühls volkreicher Städte wieder seine Ruhe findet. Unter den zahlreichen hier sonst noch vorhandenen Bil dern nenne ich nur diejenigen, welche sich durch ihre Eigen- thümlichkeit vorzüglich auszcichnen und ein Verdienst haben, das man in anderer Meister Werken nicht in einem so hohen Grade findet, als zum Beispiel ein Bild, „die Geburt Christi", von Rottenhammer. Mädchen und Kinder stehen umher und schauen das neugeborene Kindlcin an. Die Freude er höhet die bräunliche, glühende Farbe, welche den Brünetten einen so zauberischen Reiz giebt, und dies hat Rotten- hammer so vollkommen erreicht, wie ich dergleichen an kei nem anderen Bilde gesehen habe. Hierzu hatten ihm wohl Tintoretto's Werke den Weg gezeigt, von dem man sagt, er habe seinen Pinsel in Blut getaucht. In diesem Bilde Rotten Hammers sicht man das warme Blut, wenn es einem schönen italienischen braunen Mädchen die Freude bis zur äußersten Haut durchglühen läßt. Tintoretto sah eS