ZEICHNUNG IM GROSSHERZOGLICHEN MUSEUM ZU DARMSTADT 207. HERKULES IM KAMPF MIT DEN STYMPHALISCHEN VÖGELN. Auf einer Anhöhe, ungefähr in der Mitte der Darstellung, steht Her kules nach links gewendet, mit dem linken Bein weit ausschreitend, das rechte zurückgestreckt, und spannt machtvoll mit den Händen den Bogen, dessen aufgelegter Pfeil auf einen der drei vor ihm in der Luft fliegenden stymphalischen Vögel gerichtet ist. Ein Löwenfell bedeckt den Leib des Helden und fällt zwischen seinen Füssen auf den Boden herab; links am Gürtel trägt er einen verzierten Schild, rechts einen Köcher mit Pfeilen. Vorne rechts am Boden liegt eine grosse Keule. Den Hintergrund bildet eine bergige Landschaft, die sich links in ein mit Bäumen und Gebäuden belebtes Flussthal öffnet. Ueber den Fluss führt eine Bogenbrücke, die auf dem rechten Ende von einem Thurm und andern Gebäuden abgeschlossen wird. Die stymphalischen Vögel haben Frauen-Leiber und -Köpfe, Vogelflügel und Krallen und statt der Beine einen fischartigen Schweif. Leichte, aber sehr sorgfältige Federzeichnung in schwarzer Tinte, theilweise mit Bister abgetönt. Unserer Meinung nach rührt nur die eigentliche Federzeichnung von Dürer her, die Abtönung und Modellirung in braunen Bistertönen scheint uns von späterer aber geschickter Hand hinzugefügt, um der Zeichnung eine kräftigere und augenfälligere Wir kung zu geben. 213/290.. Th. I. 195. E. 60. Die Reproduktion kommt dem Original in allen Beziehungen sehr nahe.