XIX ZEICHNUNGEN IM STÄDEL’SCHEN KUNSTINSTITUT ZU FRANKFURT A. M. 187. TRACHTENBILD. Zwei Frauen, die eine rechts, nach links zu gewendet, eine Matrone von vollen Formen in venezianischer Tracht vom Anfang des sechzehnten Jahrhunderts mit einem kurzleibigen Kleide und einem Schleier, der von einer hohen Frisur über die AJuliVici’i 1 Vic’i aliAaliVi,. Wc/or dwii UviKevi Aviiic tragt sie ein Tuch. Neben ihr eine andere Frau in deutscher Tracht derselben Zeit, mit langen Schnabelschuhen an- gethan. Wie verwundert blickt die ebenfalls nach links schreitende Deutsche die Italienerin neben ihr an. Die deutsche Frau trägt eine hohe Haube, das faltige Kleid hält sie mit der Rechten empor, wäh rend die Linke auf den Leib gelegt ist. Oben gegen rechts das Zeichen. Sorgfältig durchgeführte Federzeichnung in tief brauner Tinte. 247/160. Den Trachten der dargestellten Frauen, sowie der Behandlung der Federzeichnung nach dürfte dieses Blatt vielleicht noch vor den von 1500 datirten Trachten bildern der Albertina entstanden sein. E. 51. Die Tinte des Originals hat einen warm-bräun lichen Ton, daselbst erscheinen die Strichlagen gleich- mässiger, feiner und schärfer, die Gesammtwirkung der Zeichnung ruhiger als in der Reproduktion. 188. DIE KREUZTRAGUNG. Der Zug, der den Heiland auf Golgatha führt, verlässt eben das Stadtthor von Jerusalem. Beinahe den Mittelpunkt des Vordergrundes der Darstellung nimmt die Gestalt Christi ein, die unter der Last des Kreuzes ins Knie zu sinken scheint. Josef von Arimathia unterstützt das Kreuz von rückwärts. Das Haupt Christi trägt die 'DonieiiKiunc. Emen i'mn um den Eei'u gefundenen Strick hält ein Kriegsknecht, während ein anderer mit einem Tau oder Riemen eben auf Christus losschlagen will. Vorn, vom Rücken gesehen, kniet die h. Vero nika, das Schweisstuch emporhaltend. Unter dem Zuge Bewaffneter, welche die Begleitung bilden, ragt ein Anführer zu Pferde mit einem spitzen Hut auf dem Kopfe hervor. Ganz vorne links zwei den Heiland verspottende Knaben, vorne in der Mitte ein Hund. Die Scene wird von der halb sichtbaren Wölbung des Thores und der mächtigen, aus Quadern gefügten Stadtmauer abgeschlossen. Links eröffnet sich der Blick auf einen felsigen Abhang mit Gebäuden und Bäumen. Ohne Zeichen; in der untern linken Ecke die später mit weisser Farbe beigesetzte Zahl 52. Mit höchster Sorgfalt durchgeführte Pinsel- und Federzeichnung in Tusche und weiss gehöht auf grau- grundirtem Papier. 470/151. Entwurf zu dem linken Innenflügel des sog. St. Veiter Altarwerkes. Die Malereien dieses jetzt in Ober-St. Veit, der Sommerresidenz der Fürstbischöfe