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AUS DER SAMMLUNG ZEICHNUNGEN EIERRN ADOLF VON BECKERATH IN BERLIN Feder mit blauer Tinte, die Ausschnitte für die Lichtöffnungen in Bister. Th. II. 41. E. 13. Der Ton des Papiers ist im Original stark gelb lich, dadurch tritt das Blau der zur Zeichnung ver wendeten Tinte mehr hervor, so dass die Linien fast indigoblau wirken. 181. AESCULAP. Unbekleidete männliche Figur en face auf dem rechten Bein stehend, das linke ist seitlich nach rückwärts auf den Boden aufgestellt. Der Kopf, leicht nach rechts gewendet, blickt auf ein schmales und hohes Gefäss, das die Linke er hoben hält, während der rechte Arm gesenkt ist und die Hand eine Schlange hält. Die Figur erinnert an die Proportionsstudien zum Adam von 1504. Unten in der Mitte Dürers Monogramm, links die Zahl 89. 325/205. Feder und Tusche mit Sepia, der Grund in ver schiedenen Abstufungen grün angelegt. Das Original wirkt durch den gelblichen Ton des Papiers etwas kräftiger, im Uebrigen ist die Repro duktion sehr getreu. 183. DER HEILIGE PAULUS. Unter einem von Pfeilern getrag-enen Gewölbebau von einfachen Renaissanceformen sitzt der Apostel auf einer breiten, von einem grossen Kissen bedeckten Steinbank, deren Stufe Vorne einen Halbkreis bildet. In der Rechten hält er das Schwert mit der Spitze aufwärts gewendet, die Linke stützt sich auf ein grosses Buch, das auf seinem Knie ruht. Angethan ist er mit einem weiten faltigen Mantel. Das kahle Haupt umgiebt ein Heiligenschein; ein langer zweigetheilter Bart wallt auf seine Brust herab. Zwischen den offenen Bogen des Gewölbebaues erblickt man rechts eine Häusergruppe, in der Mitte und links eine Landschaft mit einem See. Federzeichnung in brauner Tinte. 157/112. Ohne Zeichen. Aus der Sammlung Henri de Triqueti. Der Ton des Papiers ist im Original mehr hell gelblich; die Tinte ist nicht so gleichmässig braun wie in der Reproduktion, sondern stellenweise bald heller bald dunkler. Das Fehlen dieser Abstufungen lässt die Wiedergabe in der Gesammthaltung matter erscheinen, 182. ENTWURF FÜR DIE BEMALUNG EINER HAUSFAC/ADE. Die friesförmige Kompo sition ist durch den Ausschnitt für ein grosses Fenster, über dem zwei verschnörkelte Füllhörner gekreuzt sind, in zwei Hälften getheilt. Auf beiden Seiten sind Säulenarchitekturen mit geradem Gebälk und je ein weiterer Fensterausschnitt angebracht. Links, auf Stufen, sitzt ein nacktes Weib mit einem Kinde im Arm. Rechts von ihr liegt ein unbekleideter Mann. Zwischen den Säulen auf der rechten Seite des Blattes sieht ein Narr hervor. Oben zwei gothische Kragsteine und quergespannte Laubgehänge. 130/420.