XIII ZEICHNUNG AUS DER SAMMLUNG DES HERRN Dr. EDUARD BENDEMANN IN DÜSSELDORF 178. BILDNISS DES IIANS PFAFFROT VON DANZIG. Halbfigur ohne Hände. Der Dargestellte trägt einen breiträndigen Hut, der Kopf ist nach links gewendet; das ziemlich magere Gesicht zeigt einen leicht gekräuselten Bart. Der mit einem hohen Kragen versehene Rock ist vorn offen. Am obern Rande des Blattes steht von Dürer’s Hand geschrieben: „Hanns Pfaffrot von Danzgen (Danzig) 1520 ein stark mann“. Rechts in der Nähe des Halses des Dargestellten das Monogramm. Federzeichnung, die jetzt stark vergilbt erscheint. Das Papier des Originals stellenweise berieben und brüchig. 161 108. Th. II. 198. E. 272. In dem Tagebuch seiner Niederländischen Reise notirt Dürer (Leitschuh, Dürer’s Tagebuch etc. Leipzig 1884, Seite 55): „Item der Hans Pfaffroth hat mir ein Philip gulden geben, darum das ich ihm mit dem Kohle conterfet hab.“ Die von Dürer ausgeführte Kohlezeichnung ist bis jetzt nicht zum Vorschein gekommen. Möglicher weise dass wir in dem hier wiedergegebenen Blatt eine Wiederholung vor uns haben, die der Künstler für sich selbst machte, bevor er die Kohlezeichnung, wie die empfangene Bezahlung andeutet, dem Pfaffi- roth iiberliess. Die etwas trockene Behandlung der Federzeich nung scheint für diese Annahme zu sprechen, mehr noch aber die am Oberrand der Zeichnung beige schriebenen Worte, die nur den Zweck haben können, dem Gedächtniss, wer der Dargestellte sei, zu Hilfe zu kommen, als Notiz, welche Dürer für sich selbst gemacht hat. Die Reproduktion wirkt kräftiger als das Original.