VIII ZEICHNUNGEN IM GROSSHERZOGLICHEN MUSEUM ZU WEIMAR 156. EIN MÄNNLICHER AKT. Ein nackter Mann nach links gewendet, bis zu den Knieen sicht bar. Das Gesicht in stark dreiviertel Stellung dem Beschauer zugewendet, mit dünnem Schnurr- und Backenbart; über die Haare trägt er eine netzartige Haube. Der rechte Arm, von dem nur der Ober arm gezeichnet ist, scheint aufgestützt zu sein, der linke ist hinter den Rücken zurückgebogen. Links oben das Monogramm. Der Hintergrund der Eigur ist dunkel angelegt. Weiss gehöhte sorgfältige Feder- und Pinsel zeichnung auf grün-grundirtem Papier. 292 154. Aus der Sammlung J. Grünling. E. 123. Die Reproduktion ist von grösster Treue. 157. ENTWURF ZU EINEM BUCHZEICHEN. In der Mitte kniet ein im Profil gesehener, nach rechts gewendeter bartloser Mann mit langem schlichtem Haar vor einem Betpult, auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt. Der Beter ist angethan mit einer langen Schaube mit einem Hermelinkragen und hält eine Pelz mütze mit beiden Händen. Der Raum um den knieenden Mann ist mit einer niedrigen Mauer eingefasst. Im Hinter grund eine Landschaft mit Bergen und einem See. Die ganze Darstellung ist von einem Ranken- und Blattwerk in naturalistischer Bildung eingefasst. Oben auf den gekreuzten Ranken ein Pelikan, der sich die Brust aufreisst. Auf dem Betpult steht nicht von Dürer’s Hand das Monogramm und die Jahreszahl 1525. Auf dem Unterrande der Rankeneinfassung ein später hinzugefügtes rundes Medaillon in bunten Farben gemalt, das einen grünen Kranz und darin ein Wappenschild, das rechts (heraldisch) eine halbe rothe Rose auf silbernem und links eine halbe Lilie auf rothem Felde zeigt. Darunter am Unterrande des Blattes von einer Hand des XVII. Jahrhunderts: Et in umbra alarum tuarum sperabo. (Unter dem Schatten deiner Flügel hab’ ich Zuflucht. Ps. 57, 2.) Sehr sorgfältige Federzeichnung auf dünnem Per gament. E. 262. l6