Seite der Kreis der geistigen Bildung enge begrenzt war ^). Endlich, was wohl am allernächsten liegt, darf man sich nur fragen, wo denn damals die Jugend zu Athen vorzugsweise ihre Bildung suchte. Antwort: „In den Schulen der Sophisten!" also da, wo im besten Fall einseitig der Kopf auf Kosten des Herzens seine Nahrung fand; wo durch die falschbernhmte Kunst, ebenso wider als für jeden beliebigen Gegenstand eine Rede zu halten, nur Leute gebildet wurden, wie die, über welche schon 300 Jahre früher der Prophet^) sein Wehe ausgerufen hat, weil sie „Gutes bös und Böses gut heißen, aus Fin sterniß Licht und aus Licht Finsterniß machen"; kurz, wo unter dem Aushüngschilde praktischer Weisheit und politischer Tüchtigkeit in den empfänglichen Seelen der Jugend nur der Eitelkeit und Genußsucht Vorschub geleistet, und unter dem Scheine der Aufklärung die Sittlichkeit und Gottesfurcht unter graben wurde b"). Wer kann sich da wundern, daß unser Büchlein mit einem Ausfälle gegen diese für das Wohl des Ganzen so gefährlichen Leute abschließt? Forderte nicht die Tendenz desselben dazn auf, so wenig auch ein solcher Ausfall mit dem Gegenstände der Ab handlung selbst zusammenzuhängen scheint? War das nicht eben das Wild, auf welches die Jugend zuerst zu Hetzen war? Und hat nicht der Erfolg die von dieser Seite sich aufdrängenden Be sorgnisse Xenophon's nur zu sehr gerechtfertigt? Er kam zu spät mit seinen Rathschlügen und Warnungen. Die Sophistik war zu sehr ein Kind ihrer Zeit, als daß sie nicht immer ver derblicheren Einfluß auf die öffentlichen Sitten Hütte gewinnen und namentlich der Demagogie hätte die Waffen liefern sollen, die es im Innern eigentlich nie mehr zu dauernder Ruhe kommen ließ und den Staat Schritt für Schritt dem unausbleiblichen Verderben entgegenführte. Daher ganz natürlich auch die 58, S. Schümann, gr. Nltcrth. I, 257. Vrgl. Aristot. Pol. VIII, 8, 3. 5Z JcsaiaS V, 25. 60) S. Schümann, gr. Altcrth. I, 518. u. bes. Zeller in Pauly N. E. VII, 1290 ff. Lenoxhon. KrnegcUüi» - 2