Volltext Seite (XML)
(Zren^Isnä Oberlausltz 87 ^lr.4 tcrhause und fast immer ein hübsches Fensterchen. Aus dem Hinterhause gehts in die Halle und Abseite unds „Häusel". Aus dem Vorderflur gelangt man rechts oder links ins Stübel oder Gewölbe und in die große Stube, in welcher praktischerweise der Ofen weit eingerückt steht, so den „Hölle winkel" schafft, und in welcher ein mit hübschem Stabgitker nach oben abgeschlossener Verschlag das „Kaffineetchcn" ab teilt. Ungeteilte Stuben sind heute allerdings eine Seltenheit (in den Nrn. 555, 384, 462, 842), aber das „Brat", das ja heut durch das Büfett ersetzt ist, und der Seeger (jetzt ists meist die Standuhr!) haben noch sehr viel ihren altlausitzer Gitte entsprechenden alten Platz neben der Türe. Die Treppe, welche oben von einem hübschen Geländer umsichert ist, führt auk den Vorsaal oder die Vorbühne, aus der nun die etlichen Türen in die größeren Kammern geleiten. Die meist versteckt angelegte Bodentreppe führt zum Oberboden (oder der Vber- bühne) mit seinen Kafferfenstern, welche wiederum da und dort mit hübschem Sprostenwerk versehen sind (Nrn. 30, 604); durch die ziemliche Steile des Dachstuhles ergibt steh dann noch ein Boden, das Bödel, mit seinen Hoinbändern. Liter Lrolttekönouer fcibrilcantenkaur^ pkvto-. Ir. Qolciberg Die Böden haben keine Dielen, sondern feuersicheren Este- rich. Was die Dachform anbelangt, wird für Bauern- und Dvcberhäuser das steile Satteldach mit spitzem Giebel als Negel; die in Böhmen (Schöulindc, Aumburg) und auch in Herrnhut beliebte vornehme (Mansarde kommt als ganze Be dachung unc einmal, bei Nr. 282 ((Mühlwiese) aber bei An bauten oder Erkern eiuigemale, bei den Nrn. 37, 528, 754, 778, 794, vor, vereinzelt sieht inan auch die Walmc (Nr. 483 (Zoll), 482 (Zollgut), 478 (Alte Apotheke), 458, 459 (Pachtgnt), 462 (Schlösse!), 246 (Gemeindeamt), 232, 609, (Stern) und als Besonderheit dürfte das gewölbte Dach des 4 809 erbauten Kupferhauses, welches bis 1866 mit Kupfer platten bedeckt war, und das dem Hainewalder alten Schlöße ähnliche umgedrehte Schiffsrumpfdach von Nr. 432 d (4822) gelten. Die Fabrikantenhäuser aber zeichnen sich zumeist durch ihre behäbigen Satteldächer mit Krüppelwalme oder dem ge brochenen Giebel aus (Nrn. 8, 13, 2, 33, 37, 38, 39, 40, 46, 84, 92, 94, 428, 293, 296, 484, 490, 528, 548, 581; 622, 650, 651, 696, 710 751, u. a. in.). Als Art der Be dachung war früher nur das Stroh- oder Schobendach; 1807 ward als erstes Nr. 490 mit Ziegeln, 4852 Nr. 77 als Neu bau mit Schiefer eingedeckk, doch sind gegenwärtig außer eini gen Scheunen noch 42 2Vohnhäuser und zwar die Nrn. 462, 196, 205, 207, 249, 675, 336, 761, 795, 800, 837, 842 mit dem gemütlichen, die Vvitterungstemperatur gut regeln den, und deshalb in ländlichen Bezirken Deutschlands wieder cingeführteul (aber imprägniertem) Schobendach bedeckt. (Mit unter sind da mW dort die alten ausdruckvollcn Essenköpfe den neueren charakterlosen „Stümpfen" nicht gewichen, so bei Nr. 12, 2, 84 (4809), 128, 207, 516 (1812), 490, 696, 729 (4799) und als weitere kleine, aber hübsche Besonderheiten dürften noch die Sonnenuhren an Nr. 37, 406, das Gottes auge an Nr. 569, die Sommcrlanben bei Nr. 484 und 622, die Barocktür mit Türklopfer und schönem Oberlichtgitter (ähnlich dem Stuhlmannschen Gitter in der Zittauer Frauen kirche) an Nr. 42 (Krone), die Kumthalle (mit 2 Säulen) von 1884 am Gute 230, die (Mauer und Zaunanlagen am kunciwerkkaur (Ortsb-bll. 776) (TOteee kau-et) pkoto: k. Okekles alten Armenhaus Nr. 729, am Institute Nr. 748, Bez. 1764, und bei Nr. 751 erwähnt sein. Zn Nr. 789 hat man Teile der Decke der vorigen Kirche mit hübscher (Malerei, ein Teil davon wahrscheinlich in Nr. 604; im Hause 598 ist ein Teil der in jetziger Kirche bis 4825 gewesenen Kastettendecke, nnd beim Hause 748 (Znstirut) befindet sich noch ein Gewölbe aus dem späten (Mittelalter, das der allerersten Kirche zu gehört haben soll, ferner ein Erker mit zierlichem Holzschmuck bei Nr. 51 sowie der malerische Orückanbau an der Hiller- schmiede Nr. 104. Das alte Schloß wurde 1780 abgetragen,