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O!)erlelifes Julius ^enrel, ösuhen 's ernannt wurde. Kurz nach der Gründung im Jahre -1902 trat er der Gesellschaft für Vor geschichte und Geschichte der Oberlausitz bei und gehörte somit zu den Gründern der Gesellschaft. Auch hier entwickelte er eine unermüdliche, von inniger Heimatliebe getragene Tätigkeit. Er wurde hier Fundpfleger, Betreuer der vorgeschichtlichen Altertümer. Dieses verantwortungsvolle u. schwie rige Amt versah er mit großer Umsicht und Sorg falt und begründete damit die jetzige umfangreiche Sammlung der Gesellschaft. Als die Gesellschaft in ihren Sammlungsräumen eine Ehrentafel für die hervorragend verdienten Mitglieder und För derer einweihte, stand der Name ihres Ehrenmit gliedes Julius Frenzel an der zweiten Stelle hin ter dem Professor Naumanns. Eines zweiten Denkmals, das ihm seine Freunde schon bei Leb zeiten gesetzt haben, muß hier gedacht werden. Es ist dies der Frenzelborn an, Nordabhang des Monchswalder Berges. Die Wegeabtcilung des GebirgSvereinS, die unermüdlich unter Frenzels Leitung in Berg und Heide Wanderwege bezeich nete, faßte auch die Ouelle ain Miönchswald und gab ihr den Namen ihres Vorsitzenden. Jederzeit war Julius Frenzel bereit, seine ganze Kraft der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. So finden wir ihn im Weltkrieg als 55- jährigen Mann als opferbereiten Helfer. Ms Sanitäter der Bautzener Kolonne vom Roten Kreuz tat er unermüdlich Bahnhosssanikätsdienst bis in den Januar des Jahres 1919. Auch hier bewies er seine Kraft und sein unveraleichliches Pflichtbewußtsein. Außerdem war er während des Krieges Waisenrat, warb für die Goldankaufs stelle und arbeitete im Fürsorgeausschuß für die Kriegsbeschädigten und -Hinterbliebenen. Julius Frenzel war auch INitbegründer der Bautzener Schrebergartengenossenschaft und ihr Ehrenmit glied. Das Leben Julius Frenkels war ganz von ver Liebe zu seiner Heimat erfüllt. Er war ein güti ger, kraftvoller Mensch, begeisterungsfähig wie kaum ein anderer. Bis zu seinem Lebensende stand er mitten in segensreicher, kraftvoller Arbeit, in einem vielseitigen frohen Schaffen für Volk und Heimat. Sein vielgestaltiges großes Lebenswerk, lein sonniges gütiges Diesen, seine Begeisterung für die Oberlausitzer Heimat, ihre Schönheit und Geschichte und seine unermüdliche Tatkraft werden allen, die heute mit tiefer Trauer an der Bahre Julius Frenzels stehen, leuchtendes Vorbild sein. Oberlehrer Frenzel wird in seinem Werk und im Herzen aller, die ihn kannten, weiterleben. ^Während wir auf Seite 72 dieser Ausgabe von dem bedauerlichen Unfall unseres treuen Hei matfreundes Oberlehrer Julius Frenzel in Bautzen berichten und der Hoffnung auf baldige Genesung Ausdruck verleihen, traf wäh rend des Druckes die traurige Nachricht ein, daß der Unfall mit anderen Folgeerscheinungen am Freitag, dem 8. Ntärz, doch noch den Tod her beigeführt hat. Julius Frenzel wurde am 22. Oktober 1861 in Rohnan bei Zittau geboren. Er besuchte in den Jahren 1875 bis 1881 das Landständische Semi nar in Bautzen und erhielt nach der Reifeprüfung seine erste Abstellung in Burkau. In den Jahren 1884 bis 1889 war er als Hilfslehrer an der iWaisenhausschule in Bautzen tätig, von 1886 an als ständiger Lehrer. Vom Jahre 1889 an bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahre 1924 unterrichtete Julius Frenzel an der Bautze ner Bürgerschule. Sein Schuldienst war beson ders gesegnet. Mit glühender Heimatliebe im Her zen und dem Trieb, die Schönheit der Heimat und ihre Manschen durch ^Wanderungen kennen nnö lieben zu lernen, setzte er sich für das Heimat- wgndern ein. So wurde er als Lehrer zu einem unermüdlichen und glutvollen Vorkämpfer für die Einführung der pflichtmäßigen Schulwanderun gen. Immer und immer wieder stellte er sich den Kindern und Erwachsenen als freiwilliger Führer durch die Heimat zur Verfügung Seine Liebe zu den Bergen und Wäldern 0er Heimat ließ Julins Frenzel im Jahre 1885 in den Gebirgsverein Bautzen und Umgebung ein- rreten. Vom 15. Müi 1921 an bis zum Jahre 1933 leitete er als Vorsitzender diesen Verein und wurde von diesem zum Ehrenvorsitzenden er nannt. Im Verband Lusatia war er an führender Stelle tätig. Seine Gebirgsvereinsarbeit hat er mit großer Liebe und seltener Aufopferung gelei stet. In den Jahren seines Ruhestandes diente er dem lWanderwesen mit bewundernswerter Tat kraft und Frische im Gebirgsverein. Sein beson deres Verdienst ist die Erschließung der Lausitzer Heide durch das Bezeichnen zahlreicher herrlicher Wanderwegc. Zwei Jahre lang ließ er in Ver bindung mit dem Freiwilligen Arbeitsdienst die Wanderwege im Ezorneboh- und Monchswald- gebiet pflegen und verbessern. Im Jahre 1885 begründete der Verstorbene den Bautzener Lehrergesangverein mit, dessen Vor sitzender er in den Jahren 1906 bis 1912 war und zu dessen Ehrenvorsitzenden er im Jahre 1925