50 6ren2l3n6 Oberlsusltz I^r.Z des Ortes und ein Weinberg in Loschwitz. Das Lehngut haben bis zum Jahre 1881 dreizehn Lehnrichter besessen. Der be kannteste von ihnen ivar Carl Ludwig Pietsch. Er bemühte sich, die verblaßte Lehnrichterwürde wieder auszusrischen. Erst gelang es ihm, dann mußte er merken, daß er hierorts als Respekts person nicht mehr zählte. Unser Großröhrsdorf wuchs vom Lehngnte ans mehr nach Bretnig zu und zwar aus dem höher gelegenen Gelände zu beiden Seiten der Röder, weil es an deren Usern noch sehr sumpfig war. Es entstanden zuerst die zum Teil noch stehenden Bauerngüter. An der Röder war das mit Bäumen und Strauchwerk bewachsene Gemeindeland. Der lWeg durch dieses konnte nur durch das Legen von Baum stämmen geschaffen werden. Erst nach und nach entstanden an demselben durch Entwässerung des Erdbodens Bauplätze für Däuslerwohnungen nicht ohne Streitigkeiten zwischen den Amtsschösser) wollest die Supplikanten (Bittsteller) bis zum Austrage der Sache schützen, und die sich darwider setzen, werden andern zum Abscheu in den Thurmb beystecken lasten". Das schien geholfen zu haben. 1722 machten aber die Bauern eine Eingabe an das Gerichtsamt zu Pulsnitz, in der es u. a. hieß: „Die Häusler, die größtenteils Bandmacher und Leinweber seien, nähmen ihnen die Arbeiter zur Feldbestellung und zur Ernte weg. Ihre Töchter kleideten sie wie Bürgerstöchter über ihren Stand nsw." Selbstverständlich blieb die Eingabe der Häusler daraufhin nicht aus. Das Endergebnis des Streites ist unbekannt. Daß von feiten des Lehnrichters den Häuslern Beistand zuteil geworden wäre, ist nicht bekannt. 1551 zählte Großröhrsdorf achtzehn, 1589 schon zweiundsechzig eingebaute Häuser. Für den Standort der Kirche wurde die Anhöhe ge wählt, die heute noch der Kirchberg heißt. Das erste hiesige kkrenmal Üeolirökerciorf Bauern und Häuslern. Letztere wurden wenig beachtet. Die Verwaltung der Gemeinde gehörte zu den Obliegenheiten der Bauern. Der sogenannte Kastengeist herrschte noch im Anfänge des 17. Jahrhunderts, bis sich der Landesherr der Häusler, auch Eingebäuder genannt, annahm. Sie wurden Gemeinde mitglieder. Dadurch wurde das Gewerbe im Orte gefördert. Im 30jährigen Kriege kam es wieder zwischen Bauern und Häuslern zu Streitigkeiten. Die Bauern wollten die Kriegs leistungen nach der Kopfzahl, die Häusler nach den Hufen ausgeglichen wissen. Die Uneinigkeit ging soweit, daß die Bauern die freien Gemcindcplätze mit Stangen und Schwarten vermachten, so daß den Häuslern die Viehweide entzogen wurde. Da reichten die Eingebäuder beim Churfürsten und Radeberger Amtsschöster Beschwcrdeschriften ein. Es erfolgte ein AmtS- gebot betreffs Abhilfe. Gleichwohl berichteten die Häusler dem Churfürsten, daß es nicht bester geworden sei. Darauf erfolgte ein churfürstlicher Befehl, in dem es n. a. hieß: „Du (der Gotteshaus wurde erbaut, als sich Großröhrsdorf mit der „Nachbarschaft" Krummbach vereinigte. Das dürfte um 1300 gewesen sein. 1346 wird unser Ort als Kirchdorf in einem Nkeißner Verzeichnisse erwähnt. Unser erstes Gotteshaus zeigte die Bauart, wie sie an den Kirchen zu Arnsdorf, Fischbach, Leppersdorf nsw. noch zu sehen ist. 1736 wurde unsere jetzige Kirche eingcweiht. Die Bauweise der ersten hiesigen Bauern güter war die fränkische. Sie hatte als Hauptkennzeichen den vollständig geschlossenen Hof, wie er noch in den Großröhrs dorfer Gütern zu sehen ist. Ein altes Bauernhaus konnte auch den Laubengang im Obergeschoß aufweisen. Großröhrsdorf in Kriegszeiten. In den Hussitenkriegen ist Großröhrsdorf verschont geblieben. Dies erklärt sich daraus, daß sich das Hustitenheer unterhalb von Stolpen teilte. Ein Teil zog nach Kamenz zu und verwüstete dabei die Dörfer Teupitz bei Bischofswerda und Bernhardsdorf bei Ohorn. Der andere Teil zerstörte Radeberg, nachdem er zuvor Reinhardswalde im