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Z6 6ren2lanäOt>erl3usitz t^r. Z eigenes Schöppenbnch gab eö seit 4758 und eine leidenschaft liche kleine Ortsgeschichte (vergl. Knothe!). 4 823 sind 2 Bauern, 2 Gärtner, 7 Häusler erwähnt. Älteste Familiennamen in Hirschfelde. 4427 -Nickel Smeid, Hannus Brendeler, Hannus Ger hard; 4430 der Raubgeselle Fleischer Dömel, „der hat ein 2Veib i. H."; 4490 Nickel Krause, Gabeler, Ntatz Smidt, Mats Bischoff, Hans Herker, Hans Mehereiß. (Die Namen bei Knothe, Hirschfelde, S. 84, sind Zittauer Namen.) 4500 Hanß Leschebrandt. 4502 Paul Roytz, seine sraioen Marga rethe, Hans Äye (4578 waren Fabian und Balthasar Aye Hausbesitzer in Zittau), Veyt Jencz, Paul Wilhelm. Über gänge von Hirschfelder Familien nach Zittau mögen ost vorge kommen sein. Z. B. wird 4564 als Besitzer des Bierhoses Neu stadt 476 Mcktthes Eisler von Hirschselde erwähnt, dem im selben Jahre Christoph Eifler als Besitzer nachsolgte. Auch die sehr alte Familie Oueißer, in Hirschselde bis 4605, in Zit tau schon 4546 nachweisbar, ging im 48. Jahrhundert nach Zittau. Nach Knothe, S. 444, waren Bürgermeister: Paul Wil helm 4489, Mattes Bischof 4490, Hans Ludewig 4496, Prokop Schroter 4496, Hans Aye 4500, Veit Jentzsch 4544, Michael Schober 4542, Nsatres Schuster 4549, Leonhard Feurig, 4524, Georg Jentzsch 4523, Lorenz Klympel 4545, ZIkattes Trenkler 4554, Georg Feurig 4555, ZNelchior Schu ster 4564, Wentzel Jentzsch 4565, Martin ^Wünsche 4574, Nikolaus Pladeckc 4576 usw. Zu einer Untersuchung der Namen ist eine Sammlung aller Namen aus dem ältesten Schöppenbuch nötig ""). Die ältesten Gewerbe. Wegen des Zittauer MAlenrechtes konnte eö bis Matte des 46- Jahrhunderts in Hirschfelde nur Bäcker, Fleischer, Mmller, Schmiede, Flickschneider und Flickschuster geben. Als aber durch den Pönfall 1547 die Innungen ausgelöst wurden und ihre strenge Aufsicht wegficl"'), wagte man cs, auch aus dem Lande die Leineweberei einzuführen und damit den Grund zu legen zur industriellen Entwickelung. Soivie jedoch die Zit tauer Innungen wieder erstarkten, griffen sie energisch ein urO ließen sogar 4627 aus dem Lande die !Webstühle zerschlagen nnd das Garn wegnehmen. Steuern, Dien st e und Zoll. Knothes ausführliche Behandlung "') kann hier durch ihn selbst ergänzt werden. Grade in der Zeit bis 4576 traten wesent liche Veränderungen in der Steuererhebung ein. !Wegen des Türkenkrieges fand 4532 (auch in diesem Jahre sind zweifellos die Hirschfelder an den Kriegszügen der Zittauer im Verein mit den andern Städten und mit dem Reichs heere unter Kaiser Karl V. vor Wien und wider die Tür ken beteiligt gewesen) und 37 eine Schätzung der Grund stücke statt. Bis 4544 verlangte König Ferdinand meist ein Prozent des Gesamtwertes als Steuer, später 42 vom Tau send — bis 1567 und 4568. Damals verließ man die alte Grundlage, nur jede bäuerliche Hufe mit je 4 Mark zu be steuern, wäbrend die andern nur Abgaben nnd Dienste zu lei- y") Interessant ist der Name Baltzer Steinmetz, der 1559 Haus und Acker in H. besaß. s)n jener Zeit wurden vielfach die lmrukigen Steinmetzen seßhaft. Es ist der erste nachweisbare Künstler i. H. d^) Dadurch verschlechterten sich die Waren. Knothe, RechtSgesch. S. 397. Hirschselde, S. 104—109, sten hatten. Jetzt wurden die Rauchsänge oder Wohnungen gezählt und besteuert ""). Nach der Regelung der Türkensteucr vom 44. Nov. 4584, „calculiret und ausgesetzt von Philipp Stollen, Bürgern in Zittau Anno 4640" (ein Aktenstück von 7 Folioseiten, das Moschkau in Oybin mir zur Abschrift über ließ) verhielten sich die Abgaben von Land und Städten der Oberlausitz wie 8:7 und die Abgaben des Budissinschen Kreises zum Törlitzer wie 40:7. Hatte man bisher die Lehngüter jedes Landstandes besteuert und die Steuer nach Pferd, Fuß (—Huf) und Nagel berechnet, so zählt man von jetzt an die Rauchsänge oder Herdstellen. Doch stuft man gerecht ab und rechnet nur eine ganze Bauernhuse als einen Rauchsang, einen Gartenbesitzer oder Gärtner als and einen Häusler als Rauchsang. Wienn für eine Hufe 41 Gr. 8 Pf. Türkensteuer ausgeschrie ben waren, so zahlten 9 Ruthen oder -sst Hufe 8 Gr. 9 Pf. -— 6 Ruthen oder s/I Hufe 5 Gr. 10 Pf. — 3 Ruthen oder Hufe 2 Kr. 41 Pf. — l Häusler oder '/i» Hufe 11?/g Pf. - Bis in das vorige Jahrhundert waren unsre großen Bespanntengüter — in Hirschfelde ursprünglich 46 — stolz auf ihre Bezeichnung, denn sie brauchten nur Spann oder Fahrdienste zu leisten, aber nie Handdienste. Auch ist zu beachten, wie genau die Abgaben und Dienste für Gärt ner und Häusler unterschieden wurden "H. Auch betreffs des in Hirschselde liegenden Zittauer Durch gangszolles für Waren erwähnt Knothe später genauer: 4 516 erhielt die Stadt Zittau von König Wladislaus die Erlaub nis, ihn ans Ostritz, das inzwischen gänzlich in den Besitz des Klosters Marienthal übergegangen ivar, nach Hirschfelde, von dem damals schon 2 Anteile der Stadt Zittau gehörten, ver legen zu dürfen. Dort ist derselbe bis 1834 erhoben worden""). Die Zollschranke, an der sich Pfarrer Knothe, des Professors Vater, im Finstern eine Gehirnerschütterung zuzog, lag zwischen Gasthaus und Schmiede am Eingänge der Görlitzer Straße. Rafael hieß der letzte Zöllner""). Einen eignen Zoll hatte Hirschselde nie. Die älteste Schule. Kein einziges Dors des Zittauer MAchbildeö hatte vor der Reformation eine Schule, nur das Gtädtlein Hirschfelde machte eine Ausnahme "H. Denn im 1. Schöppenbnch wird schon l 4 9 7 eine „alte S ch u l m e i st c r i n" erwähnt, und auch der erstgenannte Lehrer ist 4561 schon im Amte. Selbst nach 4562, als Zittau die Obergerichtsbarkeit über die ihm ge hörigen Ortschaften erlangte, war das Schulwesen noch nicht im ganzen Meichbilde geregelt. Zeitig unterschied man den Scbulmeister vom ungelernten Schulhalter aus den kleinen Dörfern, die hauptsächlich ein Handwerk betrieben und nur nebenbei in ihrer ^Wohnung und Werkstatt die Kinder notdürf tig lehrten. Auch darin war Hirschselde von Anfang an bester gestellt, da zuweilen hoch studierte Lehrpersonen ihres Amtes walteten ""). Sie erhielten ein Stück Feld, eine !Wiese für eine Kuh, das Gras aus dem Friedhof, jährlich 2 Brote, für Gewitterläuten je 2 Wrttergarben, ferner Bezüge für Tau- Knothe, Rechtsgeschichle S. 345. "6 L Engelmann, Gesch. v. Reichenau ll. 62—66. o°) Rechtsgeschichte S. 244. Nutteilung von Dr. Michel, Ostritz. Knothe, Das Sckmlwesen auf den Dörfern des Weichbildes Zittau. N. L. M. 70. S. 190 ff. "S) Die Fastenkatechescn, die in Herwigsdors 1571 bezeugt jind, waren eine Ergänzung des Religionsunterrichts für die kon- strmierte Äugend bis in meines Vaters Amtszeit.