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Zahl indessen eine Reihe großer wandernder Verbände fehlen, bzw. wegen offenbar irrtümlicher Angaben ausgelassen weroen mußten, kann mit einiger Sicherheit die Gesamtzahl der mit der Reichsbahn bei offiziellen ^Wanderungen zurückgelegten Per sonenkilometer auf 15 bis 20 Millionen angenommen werden. Leider hatten seither alle Versuche, den W anderverbänden entsprechende Berück sichtigung durch die Reichsbahn zu erkämp fen, nicht den gewünschten Erfolg. — Auch die Angaben über die Benutzung der Großkraftwagen der deutschen Reichspost sind noch zu lückenhaft, als daß damit etwas wesent liches anzufangen wäre. Die angeschlossenen Ver bände werden erneut und dringend in ihrem eigenen Interesse darauf aufmerksam ge macht, daß sie in allen ihren Ortsgruppen die Führung oonStatistiken über die auf oer Bahn und mit der Reichspost zurückgeleg ten Personenkilometer zur Pflicht machen. Die Hiinmelfahrtssternwandcrungen fanden am 30. Mai 1935 statt. Es waren im ganzen 44; Lusatia: Bautzen. Bei allen Sternwanderungen, von denen die in Heidelberg mit über 6 0 0 0 Teilnehmern die größte war, wurde von den erschienenen Wanderern und Wanderinnen folgenver Auf ruf des deutschen 28 anderführers mit Be geisterung begrüßt: „Hunderttausende ehrenfeste Wanderer und Turner ans allen Volkskreisen bekennen sich heute, am Himmelfahrtstage 1935, wiederum, wie schon so oft, durch ungezählte Wande rungen und Sternwanderungen in unwandelbarer Liehe und Treue zu den Leben suchenden und Leben spendenden Kräften des deutschen Wanderns, zu Blut und Boden, zu Volk und Vater land, zu Führer und Fahne. Hunderttausende deutscher (Männer und Frauen geben heute abermals weithinklingende Kunde von den Grund werten des in Vereinen gebundenen und doch so freien und freiheitsliebenden Wande re r t u m s. Denn wenn es auch Einordnung und Unterord nung des einzelnen fordert, so ermöglicht es dennoch jedem, sich in seiner 28eise zu entwickeln und durch Erschließung seines Eigenlebens der Gesamtheit nutzbar zu machen. Hunderttausende von deutschen 28anderslenten erklären sich auch heute, gestützt auf das selb st los-hoch zielende W irken längst vergangener, aber unverges sener 28 ander g es chlechter mit allem unlöslich ver bunden, was „aus dem Dunkel in das Helle strebt". Sie wol len Licht und Leben, Regung und Bewegung, Schulung des körperlichen, Emporentwicklung des geistig-seelischen Seins, auf vaß sie steh auswirken uns ihre Kräfte verströmen lassen dür fen, dem Volksganzen zum Heile. Hunderttausende heimakbegeisterter deutscher Brüder und Schwestern grüßen heute einander inVolks- Verbundenheit von Berg zu Berg, von Strom zu Strom, von Burg zu Burg, von Ort zu Ort und empfinden beglückt, daß sie alle ein gemeinsames Band umschließt, das Dienst am Volke und Ehrendienst zugleich be deutet. „Herrlich auferstanden bist Du, Deutsches Reich!" Dir und Deinem Führer gilt auch heute wieder unser tiefster Gruß. Denn wir, die wir heute pflichtgemäß auch an dieser Stelle wieder für das L e b e n s r e ch t d e u t s ch e n 28 anderer- tnms eintreken, wir wissen auch, daß es dieses Lcbensrecht ohne ein starkes Deutschland nicht geben würde, und deshalb heißt unsere Heimat „Deutschland", unser Raum „Deutschland", unser Ziel „Deutschland". Es blühe das Reich! Es lebe der Führer!" Der Reichsverband wird an der bewährten Einrichtung der Himmelfahrtssternwanderungen auch im Jahre 1936 festhal ten. Es wird allerdings in erhöhtem (Maß darauf gesehen werden müssen, Saß nur solche Sternwanderungen und Kund gebungen veranstaltet werden, bei denen durch M assen- anfgebot von W anderern und 28 anderin - neu auch nach außen hin ein wirkungsvoller Eindruck von der Bedeutung deutschen Wanderertums unbedingt sichergestellt ist. Dazu ist es erforderlich, daß benachbarte Verbände zusammen- wirken, und daß die Kundgebungen selbst an solchen Orten stattfinden, an denen die Gewähr besteht, daß auch von der Bevölkerung die Aufmärsche der WanSerer gesehen werden. Erstmalig wurde im Jahr 1935 versucht, den Himmel- fahrtstag überhaupt zum „T ag des deutschen 28anderns" für ganz Deutschland zu machen und dabei mit der Deutschen Turnerschaft, die an diesem Tag ihre Götz- 28anderungen veranstaltet, zusammenzuarbeiten. Dieser Ver such ist an vielen Stellen von günstigem Erfolg begleitet ge wesen und berechtigt zu dem Entschluß, auf dem betretenen Wege fortzuschreiten. Einzelne Verbände, z. B. der Schwäbische Alboerein, haben im abgelaufenen Jahr Presserundfahrten zur Werbung für ihr Gebiet veranstaltet, oder sich in besonderem (Maße für die Verkehrswerbung und die Gewinnung von Sommerfrischlern eingesetzt (Westerwaldverein u. a.). Dem gleichen Zweck der Verkehrswerbung diente auch die Aus st e l l u n g, die anläßlich des deutschen Wandertages in Plauen stattfand, und die als voller Erfolg gebucht werden darf. Auch in Freiburg wird eine Ausstellung anläßlich des Wan dertagcs stattfinden, diesmal unter der Bezeichnung „Deut sches Wandern — die Heimat im Buch und im Bild". Ein wichtiges Betätigungsfeld bildet in allen Verbänden die Vortragstätigkeit. Im ganzen besitzen die einzelnen Ver bandsvereine über 90 000 Lichtbilder, wobei allerdings anzu merken ist, Saß in dieser Zahl die Ricsenbestände der Landeslicht > bildstelle in Kastel enthalten find, die unseren Verbänden durch Vermittlung des Hefsisch-28aldeckischen Gebirgsoereins zur Verfügung stehen. Reiche Schätze enthalten auch die Büchereien der Ver bände, obschon auch hier die Angaben Ser Vollständigkeit ent behren. Die Zahl von über 37 000 BänSen uns Karten, Sie gemeldet wurde, zeigt, daß auch hier in den einzelnen Verbands vereinen große Werte vorhanden sind. (Musik und Gesang gehören schon immer zum deutschen Wandern. Im ganzen gibt cs in 22 Verbänden 100 Gesangs abteilnngen und in 23 Verbänden 114 (Musik- uns Klamps orchester. Diese (Mufikgruppen tragen zur Belebung oct Wanderungen und Ortsgruppenfestlichkeiten wesentlich bei unl bilden da, wo sie vorhanden sind, gern gesehene Gruppen fehl willkommener (Mitarbeiter. Über das Verhältnis zur Stag m a (staatl. genehmigte Gesellschaft z. Verwertung mufikali scher Urheberrechte) besteht nunmehr insofern Klarheit, als dci Reichsbund für Leibesübungen mit der Stagma einen Ver trag für seine sämtlichen Verbände abgeschlossen hat (vgl Neichssportblatt 1935, Mr. 34 v. 10. 8. 35 und Mr. 36 v. 7. 9. 35). — Die einzelnen Verbände haben 77 Skiabteilungen gemel det (in 18 Verbänden). Der deutsche Wanderführer hat Herrn Reg.-Rat Dr. Stiller, Breslau, mit der 28ahrnehmung der besonderen Belange der Schneeschnhgruppcn beauftragt.