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Das i«^ e!es I^!^m!i>O!c!t!DZ^c!e -u Von Hermann II n d e r t Heimatmuseen sind in den letzten Jahren an vielen Drten gegründet worden. Nkeist regte die Aufsammlung von Nköbeln, Hausrat, sonstigen Gebrauchsgegenständen, Bildern und Ur kunden unserer Altvorderen dazu an. Ilkan mußte zugrcifen, um die letzten wenigen Zeugen aus vergangenen Tagen vor der modernen Gleichmacherei und Vernichtung alles Alten zu retten. Einen anderen Ursprung haben die meisten Heimatmuseen in den südlausitzer Städten und Dörfern. Zhr Gründungsjahr liegt gewöhnlich viel weiter zurück. Es fällt in die Gründungs zeit der Humboldt- und ähnlicher Vereine in den Zähren 1860— 1880. Zn der Nkitte der 50er Zahre rüttelten verschiedene in unsere Weberdörfer gedrungene naturwissenschaftliche Schriften alle geistig regen Bewohner auf. Ilkan begann naturwissen schaftlich zu arbeiten, wenn auch ohne Anleitung und deshalb meist unfruchtbar. Zedoch, cs wurde besser. Ilkan schloß sich zu Vereinen zusammen, tauschte naturwissenschaftliche Gedanken aus und hielt unterhaltende Vorträge. Der Zweck der Vereine, Sammeln von Kenntnissen der Natur und Pflege der Natur wissenschaften im Ginne der Bestrebungen Humboldts lenkte unmittelbar auf das Sammeln von Näturgegenständen hin. Bald nach seiner Gründung, im Zahre 1862, beschloß deshalb auch der Humboldtoerein zu Ebersbach, selbst naturwissen schaftliche Sammlungen anznlegen- Der Erwerb naturwissen schaftlicher Kenntnisse konnte sich natürlich nicht auf die Heimat beschränken, fremde interessante Gegenstände wurden neben heimatlichen anfgesammelt. Zn diesen Sammlungen trat des halb der Heimatcharakter der Natur oft mehr oder weniger stark vor den meist durch Geschenke erworbenen fremden Gegen ständen zurück. IDaren diese Sachen doch auch interessanter als das allgewöhnliche Zeug unserer Heimat. Der Ebersbacher Humboldtverein stand jedoch damals unter einem besonders glücklichen Stern. Neben dem Faktor Eduard Dreßler, der leider nach einigen Zähren nach Schleswig-Hol stein verzog, war von Anfang an die naturwissenschaftliche Seele des Vereins Earl August IDeise. Er stand damals im Alker von 26 Zähren. Aus allerbescheidensten Verhältnissen heraus bat er sich im Lause der Zahre umfassende Kenntnisse auf allen Gebieten der Naturwissenschaften, in Zoologie, Botanik, Geologie und Ehemie erworben, die uns mit tiefer Ehrfurcht erfüllen müssen. Ohne Lehrer, ohne Lehrbücher begann auch er seine Studien. Seine zähe Ausdauer, sein unerschütter licher Malle ließen ihn alle Schwierigkeiten überwinden. Er wurde einer der bedeutendsten Heimatforscher der Dberlaufitz der damaligen Zeit. So trat in den von ihm geschaffenen Samm lungen bei all den zahlreichen fremden Stücken, die schon für den Vergleich nicht zu entbehren waren, die Natur der Heimat in den Vordergrund. Zm Zahre 1010 starb der rastlose Forscher. Sein Stolz war das Humboldtmuseum im obersten Stock des Rathauses. Bald darauf wurde jedoch die Raum- frage brennend. Die von der Stadt anderweit zur Verfügung gestellten Räume konnte die Voreinstellung nicht als zweck entsprechend ansehen. Der Humboldtverein errichtete deshalb auf dem mitten in der ausgedehnten Gcmeindeflur gelegenen über ragenden Schlechtebcrge seine Humboldtbaudc. Gastwirtschaft und Heimatmuseum im eigenen Heim, ein glücklicher Gedanke, wirtschaftlich wie auch bantechnisch. Die Nkuseumsrämnc hatten die doppelte Größe wie lln Rathaus. Durch die von der Ge meinde gestiftete IDeisesche Privatsammlnng und viele wertvolle zoologische Stücke auö der Barthelschen Sammlung wurde sie so bereichert, daß auch die neuen Räume viel zu klein find. Die kulturgeschichtliche Abteilung wurde in den letzten zwanzig Zähren ebenfalls zweckentsprechend ausgebaut. Da bei dem Nkangel an Nkitteln an eine Erweiterung der Räume nicht zu denken ist, gilt es, die vorhandenen bestmöglichst auszunützen. Zm Laufe der Zeit sind die Anforderungen, die an ein solches Nknseum gestellt werden, auch andere geworden. Es genügt nicht mehr, den ausgestellten Gegenstand in möglichst unauffälliger IDeise zu bezeichnen und ihn allein für sich sprechen zu lasten. Ein modernes Heimatmuseum soll ein Spiegelbild der Heimat geben in der IDeise, daß der Gegenstand nicht als totes Sannnlungsstück vor den Beschauer tritt, sondern mir kurzer Erläuterung oder in besonderer Gruppierung in der Bedeutung, die es in der Natur oder für den Nkenschen hat. Dies erfordert einen mühsamen Umbau der peinlich geordneten Sammlungen uni) wie bei der ersten Anlegung ein tiefes Ein dringen in die einzelnen Wissenschaftsgebiete. Dort, wo an einem Drt nur e i n Nkuseum vorhanden ist, wird inan sich bei der Ausstellung naturwissenschaftlicher Gegenstände auch nicht Verlteinerunsen, Verlckieeiener