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6 QrenrlsncZ Oberlsusitz Erliegen. Die Folgen des niarristisch-liberalistischen (Regimes wirkten sich besonders traurig für Ebersbach aus. So war es durch die bekannten jüdischen (Machenschaften möglich, das be deutendste Industrieunternehmen (I^adt, die Deutschen Textilwerke (vormals Hermann Wunsches Erben), vollständig zu vernichten und stillzulegen. Not und Elend zog ein. Doch, wo die Not am größten ist, da ist die Hilfe am nächsten. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei übernahm die (Macht und (RegierungSgewalt und kämpfte unter Führung des Volkskanzlers Adolf Hitler planmäßig gegen die (Methoden des verflossenen liberalistiscben Systems, vornehmlich gegen die Arbeitslosigkeit. Der Erfolg blieb nicht aus: (Mit Hilfe des Sächsischen Wirrschaftsministeriums ist es gelungen, die vor mals Wünsche'sche Fabrik teilweise in Gang zu bringen. Gegen 500 Arbeiter haben varin wieder (Beschäftigung gefunden. Er freulich ist auch die Hebung des Geschäftsganges in deü meisten Industriebetrieben der Stadt. Und so besteht die begründete Hoffnung, daß nach und nach unter der (Regierung des neuen Deutschlands eine (Wendung zum besseren auch in dem (Wirt schaftsleben der Stadl Ebersbach eintreren wird. (Möge in Zu kunft ein glücklicher Stern über unserer Heimatstadt walten. —t. Die Kirclie ru ^^ers^sc^ Don Reinhold Zunge (Mitten im Orte, auf einer kleinen Erhebung am Südab hange der nördlichen Talwand, erhebt sich das schmucke Gor- tesbaus und grüßt hinüber zu der katholischen Schwesterkirche auf dem Jeremiasberge. Seit dem vorigen Jahre prangt unsre Kirche in einem neuen Kleide und ist dadurch eine Zierde unsrer Stadt geworden Xircke ru kberrbcick ?wüg Wann Ebersbach die erste Kirche besessen, wird wohl für immer in Dunkel gehüllt bleiben. Um das Jahr 1400 hat wahrscheinlich eine kleine Kapelle an dem Orte gestanden, wo stch heute das stattliche Gotteshaus erhebt. Dieses Kirchlein ist aber den Stürmen des HussitenkriegeS zuin Opfer gefallen. Nicht sicher ist, wann die neue Kirche errichtet wurde. Wahr scheinlich geschah dies bei Einführung der (Reformation. Klein und ohne Turm war das neue Gotteshaus. Ein kleines Glocken haus stand neben dem Kirchlein. U>50 wurde eine Glocke an geschafft, die >723 zersprang und in Görlitz umgegossen wurde. Zu gleicher Zeit wurde noch eine kleinere Glocke gekauft. 1653 wurde das Dach mir Schindeln neu eingedeckt und der untere Giebel mit Steinen ausgesetzt. >664 wurden Altar und Kanzel neu errichtet, ein Jahr darauf ein neuer Tauf stein angeschafft. 1682 verlängerte mau die kleine Kirche nm 16 Ellen, baute den Turm und errichtete darin eine neue Empore. Das Ehor wurde gänzlich erneuert. Der Turm er hielt als besondere Zierde Knopf, Fahne und Stern. Die erste Orgel ist vermutlich noch 1682 angeschaffk und 1742 wieder verkauft worden. >725 erhielt das Innere der Kirche als Schmuck 2 Kronleuchter. Da die Bevölkerung des Ortes ständig wuchs, machte sich eine Vergrößerung des Gotteshauses nötig. An das alte Lang haus wurde eine (Rundung angebaut, die mit einem hölzernen Türmchen gekrönt wurde. Die 3 Emporen werden weiter aus gebaut und bemalt. 1738 kauft die Gemeinde eine neue Orgel. >787 erhielt die Kirche den Altar, der sie heute noch schmückt. Der Turm wurde 1822 mir Blech gedeckt und mit Knopf, Wetterfahne und Stern geschmückt. Gleichzeitig wurde eine Blitzableitung angelegt. Später ersetzte man das Schindeldacb durch ein schwarzes Blechdach, das rot angestrichen wurde. In der Rundung der oberen Empore wurden 2 neue Dachfenster eingebaut. Von den alren Glocken wurde schließlich die kleine unbrauchbar. 1850 wurde das alte Geläut herabgenommen und drei neue Glocken wurden aufgezogen. Es wurde aber bald der (Wunsch nach einem größeren Geläur rege. Am Turme wer den (Reparaturen vorgenommen und ein eiserner Glockenstuhl wird eingebaut. Im August des Jahres >872 erklingen zum ersten (Male die neuen Glocken. In demselben Jahre wurde das kleine Türmchen des (Rundhauses wegen Baufälligkeit entfernt und 1885 durch ein Kreuz ersetzt. In demselben Jahre wird auch das Ehor nochmals erweitert, da es für grö ßere (Musikaufführungeu zu klein war. Während des Welt krieges mußten >017 die mittlere und kleine Glocke dem Vaterlande geopfert werden. 1024, am Sonntage vor Pal marum, wurde das neue Geläut geweiht, das am Sonnabend vorher feierlich eingeholr und aufgezogen ivurde. Seit eini gen Jahren erfolgt das Glockenläuten auf elektrischem Wege. Nach diesem kurzen, nicht erschöpfenden geschichtlichen Überblick wollen wir dem Innern der Kirche einen Besuch abstatten. Durch die Turmrür betreten wir zunächst einen Vorraum mir den Scbaltrafelu für Läutewerk, Orgel und Licht. Eine Flüaelrür fübrt nun ins Innere des Gotresban ses. (Mnstisches, geheimnisvolles Dämmerlicht umfängt uns,