2 OrenrIsncZOderlZusitz l^r. 1 Die ^ntv/ic!<elung cles Äscjt ^^ers^acli Die Struktur einer Gemeinde äußert sich in deren wirt schaftlichem und kulturellem Leben. Betrachtet man die Ent wickelung von Ebersbach innerhalb der letzten Jahrzehnte, so zeigt sich gegen früher eine grundlegende Veränderung des Bil des: Äuö dem einstigen Weberdorfe ist eine große Jndustriege- meinde geworden. Die Handweberei, die neben der Landwirt- Die fortschreitende Entwickelung erforderte zwangsläufig eine wesentliche Veränderung und Verbesserung des Verkehrs und der Verkehrsmittel, Neue Straßen mit erhöhten Gang bahnen und Plätze entstanden, bestehende Wege und Straßen wurden verbreitern, Flußläufe reguliert und erweitert, alte Brücken vergrößert und neue erbaut. Der Bau des Bahnhofes Slick vom kberLbcicker Kirckturm *) schafr dem Dorfe einst das äußere und innere Gepräge gab, ist verschwunden. Industrie, Handel und Gewerbe stehen im Vor dergründe der Erwerbstärigkeit. Fabriken, Handelshäuser, öffent liche Gebäude und schöne Eigenheime beherrschen das Stadt bild. Mit der zunehmenden Industrie in der Gemeinde hob sich der Verdienst der Bevölkerung. Vvaren die Ansprüche der Handweber bei ihrem kärglichen Lohn sehr bescheiden, so er höhten naturgemäß die besseren Verdienstmöglichkeiten auch die Lebens- und sonstigen Ansprüche. Wwhl bestanden vor dem kberibock, ö^ittelltoctt Ebersbach im Jahre 1873 war für vie Gemeinde im verkehrs- und wirtschaftlichen Interesse von besonderer Bedeutung. Drei Eisenbahnlinien: Dresden—Zittau—Neichenberg, Ebersbach— Löbau und Ebersbach—Prag erhoben de» Bahnhof zu einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt und zu einem nicht minder wich tigen Grenzbahnhof, zugleich auch als Ausgangspunkt für Eisenbahnfahrten in das benachbarte böhmische Gebirgslanv. Kriege 1870/71 schon einige größere ^Weberei- und andere Ge werbebetriebe, sie waren jedoch fast ausnahmslos auf Händbetrieb eingestellt. Mit dem Bau einer mechanischen Weberei durch den genialen tatkräftigen Unternehmer Hermann ^Dünsche im Jahre 1873 hielt die Industrie ihren Einzug. Neue Unter nehmungen, hauptsächlich in der Textilindustrie, folgten. Der wirtschaftliche Aufschwung war da und mit ihm der Auf schwung der Gemeinde, begünstigt auch durch den Aufstieg Deutschlands als WUt- und Wirtschaftsmacht. !Wenig geändert hat sich in der Landwirtschaft. Die Flu ren der Bauerngüter ziehen sich südlich und nördlich der Staats straße bis an die Gemeindegrenzen hin. Der industrielle Charak ter der Stadt ist für die Landwirtschaft von Vorteil insofern, als sie ihre Erzeugnisse in der Hauptsache unmittelbar an die örtlichen Verbraucher zu angemessenen Preisen abgeben kann. Mit schnellen Schritten ging die elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung ihren !Weg. Im Jahre 1896 errichtete eine Vereinigung von Bewohnern des DrtSteiles Haine ein Die Kliichees sind zum größte» Werner Ändert aus „Ebersbach, ein Heimat- uud ^Danderbuch", in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt worden.