Volltext Seite (XML)
Naturschutzarbeit: „Taschenbuch des Naturschutzes" Hans Schwenke! Im Auftrage des Schwäbischen Albvereins ist jetzt ein Büchlein erschienen, das wirklich eine Lücke aussüllt. (Wer, wie ich, schon über ein Jahrzehnt im Naturschutz arbeitet und (Mitglied der Naturschutzstelle selbst ist, weiß, welche Schwie rigkeiten sich immer wieder ergeben, wenn etwas unter Natur schutz gestellt werden soll oder wenn für eine Gegend Land schaftsschutz beantragt wird. Wer weiß denn von den Wan dersleuten, ja ost sogar von den Forstleuten, welche Pflanzen vollkommen geschützt sind, welche nur teilweisen Schutz haben, welche man ohne Sorge abpflücken darf, welche man als Tee- und Heilkräuter verwenden kann? (Was nützen aber alle Be stimmungen, wenn der Wanderer in der Natur die geschützten Pflanzen nicht erkennt! Denn leider ist ja bei uns die Kenntnis der Wildpflanze» und noch mehr die der Tiere ganz gering. Auf all diese fragen gibt das Buch von Hans Schwenke! Antwort. Nach einigen einleitenden (Worten wird über den Sinn und die Aufgaben des Naturschutzes berichtet. Daran schließt sich der besonders wichtige Abschnitt an: ,,(WaS muß jeder mann vom Reichsnaturschutzgesetz und von der Naturschutz ordnung wißen?" Hier erfährt man, wie eine Naturschutzstelle gegliedert ist, wie der Pflanzenschutz gehandhabt wird, welche Vögel unbedingt geschützt werden mästen, welche Sänger, Lurchs, Kriechtiere, Insekten und (Weichtiere Schonzeit bezw. vollkommenen Schutz genießen. In einem besonderen Abschnitt wird dem Nichtfachmanu ein lleberblick über die Pflanzen ge geben, wie ße an verschiedenen Standorten und zu verschiedenen Seiten blühen. Stets sind diese Gewächse so geordnet, daß die vollkommen geschützten gesondert aufgezählt sind gegenüber sol chen, bei denen z. B. nur die Zwiebeln unter Sammelverbot stehen, oder die nicht gehandelt werden dürfen uff. Schließlich ist auch das Gesetz selbst und die Naturschutzverordnung im Wortlaut abgedruckt. Auf 40 Tafeln sind in klaren Zeichnungen die geschützten Pflanzen und Tiere abgebildet, so daß man auch, ohne daß man Botaniker ist, sofort die Pflanze oder die betr. Tiere er kennt. Das Büchlein im Tascbenbuchformat umfaßt 110 Sei ten, ist gut in Leinen gebunden und kostet 80 Rpf. Das ist ein ganz außerordentlich billiger Preis, der sicherlich nur dadurch möglich ist, daß der Schwäbische Albverein dec größte deutsche Wanderverein ist und durch seine große Mitgliederzahl eine entsprechend große Auflage herausbringen konnte. Da jeder Wanderer ein Naturschützer sein und jeder, der draußen etwas sieht oder beobachtet, die Naturschutzstellen benachrichtigen soll, so kann ich nur jedem Mitglied des Oberlausitzer Heimat verbandes warm empfehlen, sich das Büchlein anzuschafsen. En wird es keinesfalls bereuen. D r. K. Jordan. * öudetendeutsche Naturschutzgebiete In Nordböhmen sind u. a. nachfolgende Landschafter» und Landschaftsgebiete unter Naturschutz gestellt worden: Den 4s-2 Hektar große, 185 Jahre alte Wald am Ahrenberge bei Teich statt, 5 Hektar Wald am Kaltenberge bei Krei- b i H (Mondviole), die sog. Pfarrwiesen in Sonneberg bei Haida (wilder Safran), die Edmundsklamm und die (Wilde Klamm, das Raubschloß und der Rauschenberg bei Hohen- leipa, die Hohe Schlichte, der Töpfergrund im böhmischen Elb- sandsteingebiete, die Herrenhausfelsen bei Stein schönau, die Badeleite bei Obergruud nächst Tetschen, Hektar Walo auf dem Kaltenberge bei Böhmisch-Kamnitz, mit 175 Jahre alten Bäumen (Urwald), die Tyßaer (Wände^ der Jinkenstein, der Höllengrund bei Böhmrsch-Leipa, das Hirnsner Teichgebiet und Teichvogelsiedlungen bei Hohlen und bei Hirschberg sowie das Pflanzenreservat im Haksteiner Moor? (sibirische Goldkolbe) bei Thammühl. Vberlaulitzer Heimatverblind Terminkalender Bautzen, Gebirgsverein: 19. Juli: Abendspaziergang nach Oberkaina. Gchweizerhaus, 19 Uhr. — 27. Juli: ^Wande rung nach dem Landheim. Bahnhof ^st7 Uhr. 10. August: (Wanderung nach dem (Wolfsberg (Sudetengau). Bahn hof 7 Uhr. — 16. August: Abendspaziergang nach Lu- bachau. Schießbleiche 18 Uhr. Bertsdorf, Heimatverein: 3. August: Sommerausflug. Sammeln 12.30 Uhr im Gasthof zum Strauß (nicht bei Rengern). Bergbauers Höhe, Kirchsteg, Bärkirche, Guks Höruitz, Gampenstein bei Hainewalde, Roschertal, Busch schenke, zurück über Höruitz. Großschönau, Heimatverein Saxonia: 26. Juli: Abend wanderung: Nonnenfelsen. — 10. August: Ganztaqs- wanderung: Böhmische (Mühle, Schleusen, Schweizerkr., Tanzplan. Reichenau, Gebirgsverein: 10. August: Großschönau, Lausche, Mnkenkoppe, Tollenstein, Tannenberg, Kreuzberg, Niedergrund. Vezirkswandertreffen INutmatzliche Namensentltetzung, 6elchichte, Lage und Danderkundliches vom butterberg Am 8. Juni fand auf dem weit und breit beliebten Aus flugsziel Butterberg das Bezirkswandertreffen der westlausitzer Vereine des Obarlausitzer Heimatverbandes statt. Es hatten sich zahlreiche Mitglieder der Vereine eingefunden. Aus Grün den, die mit dem Verkehr zusammenhängen, hatte der Bautze ner Verein abgesagt, er nahm dafür an dem auf dem Valten- berg stattfindenden Treffen des anderen Bezirks teil. Im Namen des Verschönerungs- und Verkehrsvereins richtete der stellv. Vereinsführer Erich Lange herzliche Begrüßungsworte an die Gäste. Ihm schloß sich namens der Stadt Bischofs werda der stellv. Bürgermeister Karl Kietz s ch an, der die Wanderfreunde von nah und fern mit einer humorvollen, von Heimatliebe aetragenen Ansprache erfreute. Unter Leitung von Oberlehrer Hillmaun brachte dann der Ehor der Volks schule mehrere Wanderlieder zu Gehör. Weithin schallten die frischen und frohen Kinderstimmen in den (Wald hinein. Im Mittelpunkt des Treffens stand der interessante Vor trag von Oberlehrer (M a y über die Geschichte und Sagen des Butterberges, wobei er u. a. darlegte: Nördlich der Stadt Bischofswerda liegt der ihr gehörende Butterberg in 384 rn Höhe. Sein Aufbau besteht aus Granit, während Diabas als Spaltenbildung durch das Urgestein gedrunaen ist. Das Butterbergmassiv geht von Nordwesten nach Südosten. Von seinen zwei Kuppen heißt die südöstliche Scherfling-Scharfen- berg. Seit 82 Jahren krönt den Butterberq ein 21 m hoher steinerner Aussichtsturm mit Gastwirtschaft. Im Sommer 1859 wurde mit dem Bau begonnen, der im Herbst 1860 dem öffentlichen Verkehr übergeben wurde. (Mehrere Berge und- Hügel in der Lausitz heißen Butterberg, lieber die Namens entstehung wird viel aemutmaßt. Die verschiedenen Auslegungen sind u. a.: Jwerg-Koboldberg (auch Butten oder Butzen ge nannt), Keßelberg (ebenfalls Butten genannt). (Man bringt den Namen auch mit den heidnischen Opferkesseln, die als- Braubutten mit Schätzen gefüllt waren, in Verbindung. Nach einer Veröffentlichung des Sächsischen Heimatschntzes wird der Name Butterberg vom Wortstamm biund — beunt abgeleitet. Dies bedeutet ein eingezäunteö, nicht zur Gemeinde gehöriges Privatflurstück. Nach" verschiedensten Wandlungen wurde der Wortstamm beunt zu bote: Boderberg — Butterberg. Nach der Sage entstand der Name Butterberg dadurch, daß bei einer Pest in Bischofswerda auf dem Berge der Butterverkauf der Bauern an die Stadtbewohner stattfand. Nun einiges ans der Geschichte des Butterberges. 1544 kamen nach der Urkunde des Bischofs Johann VIII. vow