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64 Oderlsulitzer keimst 6 Aber diese Liebe zur Heimat stellt uns auch große Aufgaben, deren Träger die Heimatvereine sind. Es gilt TLege zu er schließen, sie instandzuhalten, die Schönheiten unserer Heimat zu vermitteln in TÜort und Schrift und das Volkstum zu pflegen. Und deshalb gilt es weiter zu wandern, die Heimat zu erforschen und ihr zu dienen, solange es nns vergönnt ist. Ab schließend überbrachte Oberlehrer Vater die Grüße des leider infolge Krankheit verhinderten Führers des Oberlausitzer Hei matverbandes, Kreisleiter Reiter, Löbau. Reicher Beifall dankte dem großen Heimatfreund für seine herzlichen Worte. Der Vorsitzende c>es Herrnhuter Heimatmuseums, Finanz direktor Verbeek, plauderte anschließend über die Geschichte Herrnhuts und zeigte herrliche Farbaufnahmen des Kameraden Siebörger. Außer Darbietungen der Turnerinnen des Turn vereins Herrnhut verschönten die Niedercunnersdorfer Dorf schwalben die Feierstunde in ihren herrlichen bunten Volks trachten durch Volkstäüze und mundartliche Heimatlieder, die sehr gut gefielen. Besonders sei hervorznheben, daß bei dieser Gelegenheit auch das Niedercunnersdorfer Heimatlied „Mei Niedrcunnerschdurf", Worte vom Leiter der Volkstumsgruppe Herbert Steudtner, Weise von Oberlehrer Rudolf Tietze, zur Uraufführung gelangte. Das vezirkswandertreflen für die Vereine der Amtsgerichtsbezirke Ebersbach und Neu- salza-Spremberg wurde am 15. Juni in der Lausitzbaude ab gehalten. Oer stellv. Vorsitzer des Humboldtvereins, Kamerad Ho land, entbot den überaus zahlreich Erschienenen frohe Wallkommensgrüße. Im Namen der Verbandgleitung sprach Direktor i. R. Hermann Ändert, Ehrenmitglied des Ober lausitzer Heimatverbandes. Er ging auf die umfangreichen Ver bandsaufgaben ein und hob besonders hervor, daß Ebersbach und die umliegenden Orte das Kerngebiet der Oberlausitzer Nlund- art seien und daß gerade von Ebersbach aus das Lausitzer Mund artlied seinen Wäg zunächst über die ganze Oberlausitz und an schließend über die engere Heimat hinaus ins große deutsche Vaterland genommen hat. Besonderes Verdienst gebührt hier den Ebersbacher „Edelrollern" unter der Leitung von Richard 2D ü n s ch e. Hierzu sei noch bemerkt, daß gerade die Familie Ändert in ihrer dichterischen und musikalischen Begabung tatkräftig hier mitgeschaffen hat. Den Niederschlag der Vereins arbeit im Hmnboldtverein bildet Vas Heimatmuseum auf der Lausitzbaude, das direkt als das Lebenswerk AndertS bezeichnet werden kann. Gar viele benutzten die Gelegenheit, wieder ein mal die erweiterten Räume im Obergeschoß der Baude zu be sichtigen. Immer wieder ist man überrascht von der Reichhaltig keit hier zusammengetragenen und nach modernen Grundsätzen geordneter Gegenstände. Diesmal überraschte überdies die Foto gruppe des Humboldtvereins mit einer Schau direkt künstle rischer Aufnahmen von verschwiegenen Schönheiten dieses Ortes. Zur Unterhaltung trugen die „Edelroller" mit vielen Mund artliedern bei, in deren Kehrreim gern eingestimmt wurde. Ober lehrer W agner, Georgswalde, sprach als Vertreter der Ge birgsvereine für das nördliche Böhmen und betonte die jahr- hmwertelange Zusammengehörigkeit der benachbarten Landschaf ten und warb für enges Zusammenarbeiten und gemeinsame ge sellige Veranstaltungen der beiden Nachbargebirgsvereinsver- bägde. Das Wnrwertreffen war eigentlich im Freien neben der Baude gedacht, mußte aber wegen der kühlen Witterung vrin- nen durchgeführt werden, wodurch sedoch bei weitem nicht alle Besucher Platz fanden. Alfred Förster, Verbandöpressewart. Aus den Verbandsvereinen Großröhrsdorf. Der Heimatverein Rödertal hielt am 18. !)Nai im „Deutschen Haus" Bretnig seine Zähres hauptversammlung ab. Nach der Ehrung für die 10 im Laufe des Jahres verstorbenen Vereinsmitglieder erstattete der Vereins führer Max Schölzel den Jahresbericht. Aus diesem ging hervor, daß der Hcimatverein trotz der kriegsbedingten Ein schränkungen eine lebhafte Tätigkeit entfaltet hat. Es fanden u. a. sechs Wanderungen mit 130 Teilnehmern statt. Fünf Saalveranstaltungen mit rund 1000 Besuchern wurden durch geführt, davon drei gemeinsam mit dem Deutschen Volköbil- dungswerk. Die Hauptarbeit war wieder auf die Erneuerung und Unterhaltung der 85 Ruhebänke gerichtet. Vier neue Bänke wurden aufgestellt und 27 gestrichen. Die Mitgliederzahl be trug Ende Nlärz 244, 19 befinden sich zur Zeit im Heeres dienst. Die Kastenverhältnifse sind geordnet. Durch letztwillige Verfügung eines treuen Mitgliedes sind dem Verein 150 RMi Vermächtnis zugeflosten. Im neuen Jahre soll in der bisherigen TLeise weitergearbeitet werden. Es wurden zunächst drei 2Dan- derungen beschlossen. Bertsdorf. 1. Viertelsahrsversammlung des Heimat vereins am 24. Mai. Zu Beginn wurde des Kameraden Gustav Tasche ehrend gedacht, der am 18. Mai gestorben ist und 39 Jahre dem Verein die Treue gehalten hat. Vom Frühjahrö- vertretertag des Verbandes erstattete der Vorsitzer Mß Nl e n - schel einen ausführlichen Bericht. Im Mittelpunkt der Ver sammlung stand dann die Ehrung des Kameraden Ernst Petzold, der dem Verein 40 Jahre angehört und mit einem Verbandsdiplom sowie der goldenen Ehrennadel geehrt wurde. Zu wiederholten Malen hat man bedauerlicher Weise festgestellt^ daß die in den Fluren Bertsdorfs stehenden Wegweiser und Papierkörbe beschädigt oder weggerissen worden sind. Beim Steinbüschel ist der TDegweiser mit Ui -Zeichen und der Be schriftung „Nach dem Hieronymusstein Kurort Jonsdorf" ent fernt worden, ein neuer wird wieder aufgestellt werden. An geregt wurde weiter, auf dem Gipfel des Roscherberges eine Ruhebank aufzustellen. Die Markierung des Lausitzer Land weges vom Breiteberg bis Hieronymusstein soll neu aufgefrischt werden. Am 29. Juni wird die zweite Frühwanderung als Dreiviertel-Tagestour nach der Hammermühle stattfinden. An läßlich der 75. Wiederkehr des Bruderkrieges von 1866 gab der Vorsitzer ein historisches Dokument bekannt, das an anderer Stelle dieser Zeitschrift zum Abdruck gelangt ist. Aus unteren Vachbarverbänden Reichenberg. Der Deutsche Gebirgsverein für das Jeschken- uud Jsergebirge hielt am 25. Mai in Morcheiisterir die Frühjahrs-Arbeitstagung ab. Im Verlauf derselben wies Vereinsführer Schmid u. a. auf die erfreuliche Tatsache hin, daß der Jeschken, der schönste Berg des SudetenganeS, den der DGV. all die langen Jahre in mühevoller Arbeit touristisch erschlossen habe, Besitz des Deutschen Gebirgsvereins geworden ist. Der Reichsverkehrsminister habe sich grundsätzlich bereit er klärt, den Jeschkengrund, soweit er rnr Bewirtschaftung der Jeschkenhäuser notwendig sei, dem Deutschen Gebirgsverein un entgeltlich abzutreten. Referiert wurde weiter über den Erwerb und Betrieb der Skihütte auf der Kühnei, die Bemühungen um Wiederinstandsetzung des steinernen AnösichtSturmeS auf der Stefanshöhe bei Stefansruh, über ChristianStal, wo es wün schenswert wäre, daß an Stelle des Herrenhauses, das dir Tschechen 1938 abgebrannt haben, ein entsprechender, der Land schaft angepaßter Neubau entstünde, über den Betrieb auf der Jeschken-Rodelbahn im Winter 1940/41, der einen Verlust von 1539,11 Mark gebracht habe, und über die Stellungnahme des DGV. wegen Schaffung eines Naturschutzgebietes im Jser gebirge. Das staatliche Forstamt in Reichenberg und die lWasser- genoßenschaft in Reichenberg als Grundbesitzer neben dem DGV. gestatten, daß an der Westseite der Friedrichswalder Talsperre (rechtes Ufer) ein Lagerplatz für Vaanderer durch einen einfachen Holzzaun abgegrenzt, eingefriedet und durch ent sprechende Aufschriften gekennzeichnet werden darf. Großmergthal. Große Hoffnungen hegte man einst in Hoffnung, dem allen Ausflüglern bekannten idyllischen Flecken unweit der Hammermühle. Im Jahre 1706 sollte dort ein Golo- und Silbcrbergwerk erschloßen werden. Der Ort heißt jetzt noch Klein-Kalifornien. In einem Zwickauer Pfarr- Memorabilienbuch finden sich hierüber folgende Aufzeichnungen: „Anno 1706 den 8. August ist das Bergwerk am Hammer wasser erfunden worden vom Elias Stolle, Jeremias Stolle, Heinrich Hoffmann, Franz Teufel ans Zwickau. Ich habe es sechsten mitgebaut. Auch laßen probieren uno befunden, daß es das reichste Gold und Silber sei. Man hat es aber auf Befehl