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nen Seele die Dinge sich anschaut, wird bei jedem Stück emp finden, welch ein wertvolles Kleinod es aus der Vergangenheit ist. 4lnd es werden Stimmen laut, Stimmen, die von Urväter kraft erzählen, von Meist und Treue, von Bodenständigkeit und inniger Verwurzelung. Dort hängen Geräte, die einst eine harte Hand regierte, dort sind Schüsseln und Krüge, die der Haus frau Freude waren, ein künstlicher Stammbaum kündet von tiefer Verwurzelung, ein Handwebestuhl ist das Denkmal des MeißeS, ein Tellerschrank spricht, von schlichter Heimatart, ein brauner Kachelofen lacht uns an in gemütvoller Behaglichkeit, Wiegen singen von lebendiger Kraft und eine Gedächtnistafel der Weltkricgsgefallcnen mahnt ernst an Tpferbcrcitschaft und Treue bis zum Tode. Von dem großen Philosophen aber, dessen Büste uns sinnend anschaut, finden wir manche Kostbarkeiten und ein Mchtefrennd wird mit reichem Gewinn aus diesen Räu men gehen. Es ist nicht meine Absicht, von dem lieben kleinen Museum alle inneren Vierte auszuplaudern, denn es ist ja ein bodenständiges Kind und will nicht, dast man Reklame damit macht. Aber ich möchte denen zurusen, die es noch nicht kennen oder die von ihm nichts erwarten: Geht hinein und schaut, aber laßt alle geistige Ileberlegenheit und ein standesgemäßes Inter esse zu Hause, denn das Rammenauer Museum ist die Lausitzer Heimat und wer die Heimat verstehen will, der muß sich einen unverbildeten Sinn für die schlichte Natürlichkeit und eine kind liche Seele bewahrt haben! Dann aber wird denen das fWort des Heimatdichters Nkar schäbig zum vollen Verständnis werden: „Das ist geheimer Segen, ein Strom von Blut und Kraft, nrmächtiges Bewegen, das Herd und Heimat schafft!" Vberlaukitzer Heimatverblind Vezirkstreffen des Hberlauliher Isseimatverbandes im Huni 1Y41 Am 8. Juni: 4 Bad Oppelsdorf für die Vereine der Südostlausitz und Jittau 44.30 Uhr im Hotel Annenhof. Die Aus gestaltung übernehmen die Vereine Reichenau und Bad Oppelsdorf. — Verbandsvertreter Wanderwart Kurt Kittel. 2. Herrnhut für die Vereine der Amtsgerichtsbezirke Lö bau und Herrnhut, dazu noch Heimatvereiu Reichenbach. Ausgestaltung: Heimatverein Herrnhut. Die Veranstaltung beginnt voraussichtlich 44.30 Uhr im Gasthofsaal. Anschlie ßend Führungen. — Verbandsvertreter: Oberlehrer A. Vater, Löbau. 3 Butterberg bei Bischofswerda für die Vereine des Kreises Kamenz und des Wöstens vom Kreis Bautzen. Aus gestaltung: Verein Bischofswerda. Das Treffen wird vor aussichtlich als Morgenfeier durchgeführt. — Verbands vertreter: Oberlehrer Hänichen, Bautzen. Am 4 5. Juni: 1. Lausitzbaudc bei Ebersbach für die Vereine der Amts gerichtsbezirke Ebersbach und Neusalzai-Spremberg. Aus gestaltung: Hmnboldtoerein Ebersbach. — Verbandsvertreter: Dir. Hermann Ändert. 2. Valteuberg für die Vereine Bautzen-Stadt uns Baukcn-Süd. — Ausgestaltung: Gebirgsverein Neukirch. — Verbandsvertreter: Oberlehrer Hänichen, Bautzen. Am 22. Juni: Hutbcrg bei Großschönau für die Vereine des Amtsgerichts bezirks Großschönau und die Vereine des Zittauer Gebirges, sowie Bertsdorf, Hörnitz und Herwigsdors. Ausgestaltung: Saronia, Großschönau. Konzert und Darbietungen der VolkStumSgruppo. Beginn: 45 Uhr. Die Einladungen an die teilnehmenden Vereine be sorgen die gastgebenden Vereine. Soweit die Unkosten durch die Gastgeber nicht gedeckt werden können, tragen die teilnehmen den Vereine anteilig bei. Ein Eintrittsgeld soll nicht erhoben werden. Terminkalender eichenau, Gebirgsverein: 25. Mai: Ketten, Trögelsberg, Reichenberger Klettergarten, Hahnbergbaude. — 8. Juni: Tschauwald, Weigsdorf, Michelsberg. nutzen, Gebirgsvcrein: 22. Mai (Himmelfahrt): Ver bands-Sternwanderung. — 8. Juni: Wanoernng über den Butterberg, Hochstein nach Forsthaus Lurenburg. Bahnhof 44g Uhr. Chemnitz, Verein der Obcrlausitzer: 48. Mai: Sonntags treffen im Carolabad Rabenstein bei Kamerad Pläschkc. Hauptversammlung des Merlauliker'Heimaiverbondes in Schirgiswalde Am 4. Mai fand im Saal des ErbgerichtS in Schirgis walde die Hauptversammlung des Oberlausitzer Heimatverbandes im 60. Vereinsjahr stakt. Ihr vorauf ging eine eindrucksvolle Heimatstunde. Der Schulchor sang unter Leitung von Lehrer Töppel Lieder vom Frühling und Wandern, dieweil es draußen — schneite! Bürgermeister Vogt sprach zuerst sehr anerkennende Worte vom hohen Wert der Heimatvereine und ging dann kurz auf die Geschichte der Stadt Schirgiswalde ein. Bemerkenswert ist vor allem, daß Schirgiswalde 4809 von Oesterreich an Sachsen abgetreten werden mußte, aber- von Sachsen wegen der Napoleonischen Kriege nicht ausgenommen wurde, so daß die Stadt bis 4845 ein kleiner Freistaat war, der keine Landessteuern und keine ^Wehrpflicht kannte. Eine kleine Ausstellung wies auf die Geschichte der Stadt hin, zeigte die kaiserliche Urkunde von der Erhebung Schirgiswaldes zur Stadt im Jahre 4665 und eine zweite von der Bestätigung dieser Stadtrechte, brachte Aufnahmen aus früherer Jeit und inter essierte weiter durch die Bilder von der Schirgiswalder Kinder fastnacht und von den originellen !Wegweisern. Pg. Böhme (Jitkau) trug eigene Dichtungen vor. Der Kinderchor sang in gleich vollendeter Form zum Schluß Mundartlieder in der Ver tonung des Dirigenten, zumeist gedichtet von Hermann Klippel. Nach Eintritt in den geschäftlichen Teil gedachte Kamerad Jänichen (Bautzen), der die Hauptversammlung für den durch die Teilnahme an der Reichstagssitzung verhinderten Verbandsführer Kreisleiter Pg. Reiter leitete, der feldgrauen Kameraden, die im Kampfe für die Freiheit unseres Vater landes ihr Leben ließen, und des Kameraden Oswin Pursche, der den Humboldtverein Obercunnersdorf tatkräftig leitete. Durch Handschlag wurden verpflichtet die Kameraden Dreß- ler, Ortsverein Rammenau, Sentner. Humboldtverein TOalddorf, Reuter. Volkötumsgruppe Großschönau, und Nk eier , Verein der Obcrlausitzer Chemnitz. Kamerad Köh - l e r (Großschönau) erstattete daraus den Lagebericht. Den Lau sitz dank erhielten im Laufe dss Berichtsjahres Ober lehrer i. R. Vater, Heimatdichter Oskar Rolle, beide in Löbau, und Bürgermeister M" atthausch (Lückendorf) für besondere Verdienste überreicht. Der Oberlausitzer Heimat verband umfaßt gegenwärtig 52 Vereine mit zusammen 7760 Mitgliedern und neun körperschaftlich angeschlossene Vereine. Die stärksten Vereine sind Jittau mit 630, Bautzen mit 565 und Seifhennersdorf mit 500 Mitgliedern. Der Rohnaucr Verein ist der stärkste Verein im Verhältnis zur Einwohner zahl des Ortes, da dort jeder 44. Einwohner Vereinsmitglied ist. 230 Vereins- und Vortragsabende wurden mit einer Ge samtbeteiligung von 20 000 Personen durchgeführt und 340 Wanderungen mit 7600 Teilnehmern veranstaltet. Der Hum- boldtverein Löbau beging seine 75- und der Verein der Ober lausitzer in Chemnitz und der Gebirgsverein Lückendorf die 40- Jabr-Feier. In der Gebirgsvercinsarbeit stehen Bautzen und Oybin an der Spitze. Die Baukolonne der Oybiner leistete freiwillig 500 Arbeitsstunden zur Behebung der Wetterscheiden au Wegen und Markierungen. Reichenau erhält einen neuen M u s e u m s r a u m. Die Naturschutzarbeit wird be sonders von der „Jsiö"-Bautzen und der Naturwissenschaft lichen Gesellschaft in Jittau geleistet. Den Kassenbericht erstattete Kamerad Jähn ich en und